Halk Enerji will Geschäft mit finanzstarkem Partner ausbauen

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Der türkische Photovoltaik-Markt scheint nun wirklich in Fahrt zu kommen. Gerade im Segment der lizenzfreien Photovoltaik-Anlagen bis ein Megawatt gibt es ein großes Wachstum. Davon profitieren will auch das türkische EPC-Unternehmen Halk Enerji, dass sich für sein weiteres Wachstum einen finanzstarken Investor ins Boot geholt hat. Die Çalik Group, einer der größten türkischen Konzerne, beteiligt sich mit 50 Prozent an Halk Enerji, wie Yalcin Adiyaman, Geschäftsführer von Halk Enerji, pv magazine berichtet. Gemeinsam sei zudem eine Beteiligungsgesellschaft gegründet worden, deren Schwerpunkt Investitionen in den Bau erneuerbarer Kraftwerke sein werde.
Foto: Halk Enerji
„Das imposante Wachstum von Halk Enerji in den letzten Jahren mit einem Planumsatz von 500 Millionen US-Dollar in 2017 hat uns in den letzten Jahren oft an unsere finanziellen Leistungsgrenzen gebracht“, erklärt Adiyaman weiter. „Mit der Unterstützung der Aktif Bank als Teil der Çalik Group und als größte Investmentbank in der Türkei können wir nun Projekte aller Größenordnungen weltweit stemmen.“ Zudem könne Halk Enerji von der Einkaufsmacht und der internationalen Vernetzung der Çalik Group profitieren. „Wichtig ist auch die Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellen. So können wir maßgeschneiderte Finanzprodukte in den Bereichen Anlagenleasing mit Onsite-Produktion oder O&M mit Performancegarantie auf den Markt werfen und mit Versicherungsprodukten kombinieren“, sagt Adiyaman. Auch Speichertechnologien stünden ganz weit oben auf der Liste.

Mit seinem neuen Partner will Halk Enerji sein Wachstum auf den Photovoltaik-Märkten, insbesondere in Zentralasien, auf dem Balkan und in der MENA-Region vorantreiben. „Ein wesentlicher Teil unsere Strategie sind auch Eigeninvestments mit überdurchschnittlich hohen Renditen“, so Adiyaman. In diesem Jahr werde sich das EPC-Unternehmen aber vor allem auf den boomenden Heimatmarkt mit dem Bau und Verkauf lizenzfreier Photovoltaik-Anlagen bis ein Megawatt Leistung konzentrieren. Adiyaman erwartet allein in diesem Segment für 2017 ein Volumen bis zu zwei Gigawatt. Hintergrund sei, dass die Netzanschlussgebühr für diese Anlagen im kommenden Jahr auf 40.000 US-Dollar vervierfacht werden solle. Bereits zu Jahresbeginn sei sie von 5.000 auf 10.000 US-Dollar gestiegen.

„Im kommenden Jahr werden wir uns verstärkt Lizenzanlagen und Anlagen zur lokalen Energieversorgung mit innovativen Geschäftsmodellen zuwenden“, so Adiyaman zu den weiteren Plänen. „Profitabilität geht bei uns immer vor Wachstum, dennoch wollen wir kurzfristig beim Umsatz die Milliardengrenze überschreiten. Die Beteiligung der Çalik Group bedeutet für uns noch mehr Verantwortung und noch mehr Motivation.“

Zum 1. April hat das türkische Wirtschaftsministerium Anti-Dumpingzölle für chinesische Photovoltaik-Hersteller erlassen. Sie bewegen sich zwischen 20 und 25 US-Dollar pro Quadratmeter. Marktexperten gehen davon aus, dass dies die Modulpreise und in Folge auch die Projektkosten in der Türkei erhöhen wird. Von den Schutzmaßnahmen dürften vor allem die heimischen Modulhersteller, die allerdings nur über begrenzte Produktionskapazitäten, sowie die europäischen Photovoltaik-Unternehmen profitieren.

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