Im März 2011 erteilte das sächsische Wirtschaftsministerium der Solarworld AG die Erlaubnis, im Erzgebirge nach Lithium zu bohren. Nun soll mit einem Partner das Projekt vorangetrieben werden. Die Bacanora Minerals Ltd. wird sich beteiligen. Sie übernehme für fünf Millionen Euro 50 Prozent der Anteil an dem künftigen Joint Venture Deutsche Lithium GmbH, teilte Solarworld am Dienstag mit. Beide Unternehmen würden die Gesellschaft mit Sitz im sächsischen Freiberg operativ führen. Zunächst gehe es darum, eine bestehende Machbarkeitsstudie zu den Lithium-Bohrungen in den kommenden 18 bis 24 Monaten zu vertiefen. Die dazugehörige verbindliche Vereinbarung hätten beide Seiten am vergangenen Freitag unterzeichnet.
Sämtliche finanzielle Investitionen würden von Bacanora Minerals getätigt, hieß es weiter. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kanada hat nach eigenen Angaben zudem die Option, innerhalb der kommenden zwei Jahr auch die übrigen 50 Prozent an dem Joint Venture für 30 Millionen Euro zu erwerben. Bacanora hat bereits viele Erfahrungen bei der Bohrung nach Lithium. Das größte Projekt dieser Art betreibt das Unternehmen derzeit im mexikanischen Sonara. Nun soll die Suche nach dem Leichtmetall auch in der Region Altenberg-Zinnwald an der Grenze zu Tschechien vorangetrieben werden. Sie gehört Solarworld zufolge zu den größten Lithiumlagerstätten Europas.
Lithium gilt als wichtiger Rohstoff für Batteriespeicher, die wiederum in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen und anderen Erneuerbaren eine immer größere Bedeutung gewinnen. Solarworld hat sich den Partner ins Boot geholt, um sich künftig wieder stärker auf die Fertigung seiner Photovoltaik-Produkte zu fokussieren. „Es hat sich gelohnt, dass wir die Lithium-Förderung im Erzgebirge angestoßen haben. Nachdem wir als Solarworld die ersten Schritte getan haben, werden nun das Know-how und die finanziellen Mittel unseres Partners das Projekt weiter voranbringen. Das wird der Region viele positive Impulse geben“, erklärte Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck.
Bacanora Minerals verspricht sich von dem Joint Venture einen guten Zugang zum rapide wachsenden Markt für Lithium in Deutschland. Die Nachfrage hierzulande werde vor allem durch die Automobil- und Erneuerbaren-Speicher-, aber auch die chemische Industrie getrieben. „Zinnwald ist ein strategischer Vermögenswert, der in unmittelbarer Nähe zu einem blühenden Markt für Lithium- und Energieprodukte liegt“, sagte Bacanora-Chef Mark Hohnen. „Das Projekt passt mit unserer Unternehmensstrategie zusammen, integrierte Lithium Projekte zu entwickeln und zu betreiben, um hochwertige Lithium-Produkte herzustellen.“ Auch wenn sich Bacanora weiter stark auf die Kommerzialisierung seiner Lithium-Förderung in Mexiko konzentrieren wolle, so biete das Joint Venture mit Solarworld dennoch die Gelegenheit, einen neuen geografischen Markt zu erkunden, so Hohnen weiter. Damit komme Bacanora seiner Vision, ein globaler Lithium-Anbieter zu werden, einen Schritt näher. (Sandra Enkhardt)
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