Maschinen- und Anlagenbauer fordern mehr Verlässlichkeit in Energiepolitik

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Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer sind mit dem politischen Management der Energiewende in Deutschland weiterhin sehr unzufrieden. Zwar verbesserte sich der Wert gegenüber 2015, dennoch geben weiterhin 80 Prozent der Befragten an, unzufrieden zu sein, wie aus dem VDMA „Energiewende-Barometer Maschinenbau 2016“ hervorgeht. Besonders negativ werden dabei die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern sowie die bisherigen Maßnahmen zum Netzausbau gesehen. Den Wechsel zu Ausschreibungen mit dem EEG 2017 stößt bei knapp einem Drittel auf Zufriedenheit, immerhin der höchste Wert bei den Detailfragen zur Energiepolitik.

Dabei sehen die deutschen Maschinenbauer die Energiewende insgesamt positiver als in den beiden Jahren davor. 63 Prozent der Befragten – und damit zwölf Prozent mehr als 2015 – gaben an, dass die momentanen Auswirkungen der Energiewende auf ihr Unternehmen positiv sei. Mit Blick auf die Zukunft erwarten das sogar 73 Prozent. Bei der Frage nach den Stromkosten geben 52 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie moderat gestiegen seien. 15 Prozent erklärten nach dem VDMA-Barometer, sie sind stark gestiegen, 32 Prozent verzeichneten keine Erhöhung. 27 Prozent der Befragten sehen die internationale Wettbewerbsfähigkeit durch die Stromkosten gefährdet.

Ein großer Kritikpunkt der deutschen Anlagen- und Maschinenbauer ist die mangelnde Transparenz und ungerechte Verteilung der Energiewendekosten. Immerhin 84 Prozent der Befragten hätten bei der Frage nach der Transparenz mit nein geantwortet. Bei der gerechten Verteilung seien es 82 Prozent gewesen, die diese nicht sehen. Immerhin 54 Prozent der befragten Unternehmen hielten die Kosten mit Blick auf die Zukunft aber für gerechtfertigt. Dies zeige deutlich, dass die Unternehmen zu zusätzlichen Investitionen bereit seien, jedoch mit dem Kostenverteilungssystem zufrieden seien, so der VDMA.

Ebenfalls höher fällt die Bewertung aus, dass die Energiewende den Standort Deutschland stärke. Mit 61 Prozent Zustimmung sei hierbei der höchste Wert bislang erreicht worden. Zudem sehen die Maschinen- und Anlagenbauer die Energiewende als Zukunftschance, wie es beim VDMA weiter heißt. Dies zeige sich gerade bei der Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Für Unternehmen im Bereich der Erzeugungstechnologien eröffne die Energiewende dabei auch Umsatzchancen. Bereits heute verzeichnen 40 Prozent der Hersteller im Inland und 37 Prozent im Ausland Umsatzsteigerungen im Zusammenhang mit Produkten und Dienstleistungen zur Energiewende, wie aus dem VDMA-Barometer hervorgeht. Künftig werden dies gemäß der Erwartungen noch mehr sein. Zudem seien mit der Energiewende neue interessante Geschäftsfelder verbunden. Energieeffizienz, Erneuerbare, Energiespeicher und Digitalisierung werden dabei als jene mit dem größten Potenzial angesehen. 47 Prozent der Befragten konnten allerdings noch nicht abschätzen, ob es durch die Digitalisierung künftig neue Effizienz- oder Flexibilisierungspotenziale für sie geben werde.

Mit Blick auf eine verlässliche Gesetzgebung für Klimaschutz und Energiewende fordern die Unternehmen unter anderem eine Reform des Emissionshandels und eine allgemeine CO2-Bepreisung in allen Sektoren. Die Stromwende müsse zudem zu einer Energiewende in allen Sektoren werden. Die VDMA-Unternehmen sprechen sich auch dafür aus, die Ausbaupfade bei erneuerbaren Energien konsequent weiterzuverfolgen und dabei auch den wachsenden Bedarf durch die Sektorkopplung zu berücksichtigen. Der bestehende Kraftwerkspark müsse durch Flexibilisierung und treibhausgasneutrale Brennstoffe zukunftsfähig gemacht werden, so eine der Forderungen des VDMA. Darüber hinaus müssten Digitalisierung, Energieeffizienz und Elektromobilität deutlich vorangetrieben werden.

Es handelt sich um das fünfte Energiewende-Barometer für den Maschinenbau. An der Umfrage haben sich dem Verband zufolge 333 Unternehmen beteiligt. Dies entspreche etwa zwölf Prozent der angeschriebenen VDMA-Mitgliedsunternehmen in Deutschland. (Sandra Enkhardt)

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