Bei der ersten gemeinsamen Photovoltaik-Ausschreibung mit Dänemark verzeichnete die Bundesnetzagentur einen neuen Rekord bei den Zuschlagswerten. Es seien fünf Gebote mit einem Umfang von 50 Megawatt zu einem Preis von 5,38 Cent pro Kilowattstunde bezuschlagt worden, teilte die Bonner Behörde am Montag mit. Damit liege das Ergebnis dieser erstmals mit einem EU-Nachbarland durchgeführten Verfahrens knapp zwei Cent pro Kilowattstunde unter dem durchschnittlichen Zuschlagswert, der in der August-Ausschreibung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland erzielt worden sei. Dort lag der Durchschnittspreis der erfolgreichen Projekte bei 7,25 Cent pro Kilowattstunde – und das war der bislang niedrigste Preis.
Alle Zuschläge bei der geöffneten Photovoltaik-Ausschreibung seien an Gesellschäften mit Sitz in Dänemark vergeben worden. Die Projekte befänden sich jeweils auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Photovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen werden in Deutschland seit einigen Jahren nicht mehr nach dem EEG gefördert. In der gemeinsamen Photovoltaik-Ausschreibung hätten aber nicht alle Standortbedingungen angeglichen werden können, teilte die Bundesnetzagentur weiter mit. Die Standorte mit den günstigsten Rahmenbedingungen hätten sich in Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Standortbedingungen sei die Förderung von ausländischen Photovoltaik-Anlagen im EEG bewusst auf ein angemessenes Gesamtvolumen begrenzt, hieß es weiter.
Für die in dem Pilotverfahren ausgeschriebenen 50 Megawatt seien insgesamt 43 Gebote bei der Bundesnetzagentur mit einem Volumen von 297 Megawatt bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Wie zuvor die nationalen Photovoltaik-Ausschreibungsrunden war auch diese Auktion damit mehrfach überzeichnet. 17 Gebote mit 154 Megawatt seien für Projekte in Dänemark und 26 Gebote mit 143 Megawatt für Projekte in Deutschland eingereicht worden. Nur zwei Gebote seien vom Verfahren ausgeschlossen worden.
Die Gebote für die Photovoltaik-Projekte in Deutschland könnten sich nun noch an der bis zum 1. Dezember laufenden 6. Runde der Photovoltaik-Freiflächenausschreibung hierzulande beteiligen. Zudem könnten diese bei der dänischen Ausschreibung eingereicht werden, wie es bei der Bundesnetzagentur weiter hieß. Dänemark hat seine Photovoltaik-Ausschreibung mit einem Gesamtvolumen von 20 Megawatt für 2,4 Megawatt Projekte in Deutschland geöffnet. Stichtag bei dieser Ausschreibung ist der 8. Dezember.
Die gemeinsame Ausschreibung für Photovoltaik-Projekte in Deutschland und Dänemark war das erste Verfahren dieser Art in Europa. Hintergrund dieser grenzüberschreibenden Ausschreibungen für Strom aus Erneuerbaren ist, Erfahrungen für die praktische Umsetzung zu sammeln. Die EU-Kommission will, dass die Mitgliedsstaaten solche Verfahren künftig praktizieren. Allerdings muss zwischen den Staaten auch ein physikalischen Stromaustausch stattfinden.
Grundlage für die geöffnete Ausschreibung bilden der Bundesnetzagentur zufolge die im Juli dieses Jahres unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zwischen Deutschland und Dänemark über die gegenseitige Öffnung von Ausschreibungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen sowie die Grenzüberschreitende-Erneuerbare-Energien-Verordnung. Am 12. Oktober hatte die Bundesnetzagentur das Pilotverfahren eröffnet. Eigentlich wollte die Bundesregierung in diesem Jahr mit zwei Nachbarländern das Prozedere testen. Allerdings ist neben Dänemark noch mit keinem weiteren Land ein entsprechender Vertrag unterzeichnet worden. (Sandra Enkhardt)
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