First Solar kündigte an, dass es die Einführung seiner Dünnschichtmodule der Serie 6 bis 2018 beschleunigen will. 2019 sollen bereits etwa drei Gigawatt seiner bestehenden Produktionskapazitäten dafür umgerüstet sein, teilte der US-Photovoltaik-Hersteller am Mittwochabend mit. Die Produktion der Serie 4 würde nach und nach auslaufen. Als Ergebnis einer Änderung in der internen Technologie-Roadmap werde das Cadmiumtellurid-Modul der Serie 5 zudem übersprungen. „Die Beschleunigung der Serie 6-Roadmap ist ein wichtiger Schritt für First Solar“, erklärte Vorstandschef Mark Widmar. Es erhöhe die Wettbewerbsfähigkeit der Cadmiumtellurid-Dünnschichtmodule gegenüber den kristallinen Solarmodulen. Deren jüngster Preisverfall habe die Neubewertung erforderlich gemacht und schließlich zu dieser Entscheidung geführt.
Im Zuge der Umstellung seiner Modulproduktion werde First Solar in seinen Werken in den USA, aber auch weltweit Mitarbeiter entlassen. Zusätzlich seien Einsparungen in der Verwaltung und weiteren Bereichen geplant. Genaue Zahlen gab First Solar zunächst nicht bekannt. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete allerdings, dass der Hersteller den Abbau von 1600 Stellen plane, was mehr als ein Viertel der Mitarbeiter des Photovoltaik-Herstellers sind. Die Restrukturierungskosten lägen bei 500 bis 700 Millionen US-Dollar, die vorwiegend noch dieses Jahr anfallen würden, hieß es bei First Solar. Damit sei nun auch mit einem operativen Verlust im laufenden Geschäftsjahr zu rechnen. In dem Betrag enthalten seien 475 bis 585 Millionen US-Dollar an Abschreibungen für die alten Maschinen und das nicht benötigte Equipment für die Serie 5 sowie Stornierungsgebühren für Bestellungen. Zudem gehe First Solar von bis zu 80 Millionen US-Dollar an nicht-zahlungswirksamen Wertminderungen von Firmenwerten, 10 bis 15 Millionen US-Dollar an Bar-Abfindungen in diesem Jahr aus. Im kommenden Jahr könnte die Umstellung dann noch mit 15 bis 20 Millionen US-Dollar an weiteren Kosten zu Buche schlagen.
Infolge der Restrukturierung passte First Solar zudem seine Prognosen für das laufende und das kommende Jahr an. Für dieses Jahr gehe der Hersteller weiterhin von einem Modulabsatz von 2,8 bis 2,9 Gigawatt aus. Im kommenden Jahr dürften es dann nur noch 2,4 bis 2,6 Gigawatt sein. Bereits Anfang November hatte First Solar vor erheblichen Herausforderungen im kommenden Jahr gewarnt, die als Folge des 30 prozentigen Modulpreisverfalls – begründet durch die Überkapazitäten in China – auftreten könnten. Kunden würden ihre Bestellungen derzeit hinauszögern, weil sie noch auf weiter fallende Preise warteten. Mit dem sinkenden Absatz erwartet First Solar im kommenden Jahr auch entsprechend weniger Umsatz. Zugleich dürfte die Bruttomarge des Herstellers von 25,5 bis 26,0 Prozent in diesem Jahr auf 12,5 bis 14,5 Prozent im kommenden Jahr sinken. (Sandra Enkhardt)
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