Das Wort BIG beschreibt nicht nur die Größe ihres neuen Vorhabens und die Verwegenheit, die das Unternehmen Bjarke Ingels Group an den Tag legt, sondern ist auch sein Kürzel. Es ist ein dänisches Unternehmen, das daran arbeitet, ein schwimmendes Stadtviertel mit dem Namen „Living Tomorrow Sweden“ im schwedischen Gothenburg zu errichten. Und vielleicht in der ganzen Welt.
In der Vergangenheit hat BIG Studentenwohnungen in Innenstädten gebaut. Daraus entstand die Idee, Container auf Beton-Pontons zu platzieren, die auf dem Fluss schwimmen, der durch Gothenburg fließt. Ein wichtiger Gedanke sei, so erklärt es Jakob Lange von BIG, dass die Besitzer ihre Häuser so einfach an andere Orte auf der Welt transportieren könnten.
Die Container können in Neunergruppen zusammengefasst werden. Dadurch entstehen sogenannte „urban riggers“, echte Communitys und eine Art Hofcharakter – auf dem Wasser. Die Rigger können wiederum zu größeren Einheiten zusammengefasst werden. In ganz Europa, auch in anderen Erdteilen, würden Häfen aufgegeben. Es werde oft diskutiert, die Flächen für Wohnungen zu verwenden. BIG will die Chance nutzen und nicht nur Studentenwohnungen errichten, sondern Nullenergiegebäude, die aus ausrangierten Schiffscontainern gebaut werden und erneuerbare Energien wie Photovoltaik zur Energieversorgung nutzen.
Die Rigger sind so geplant, dass sie mehr Energie produzieren, als die Bewohner verbrauchen. Das Upcycling der Schiffscontainer würde wiederum nur ein Zwölftel der Energie kosten, die nötig wäre, um ähnliche Gebäude aus neuen Materialien zu bauen.
Das Projekt in Gothenburg wird auch eine begehbare Grünflächen auf den Dächern haben, damit die Bewohner den gesamten Raum für sich nutzen können. Dazu gehört auch, dass sie segeln oder schwimmen können. Die Energiesysteme der Rigger werden miteinander vernetzt – sie können Energie an die Nachbarn liefern oder von ihnen beziehen. BIG erwartet, dass 9.000 Gebäude entstehen können. Nächsten Monat wird einer der ersten Container in den Hafen von Kopenhagen ausgeliefert.
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