Die Singulus Technologies AG rechnet in Kürze mit der vereinbarten Anzahlung für die CIGS-Produktionsanlagen von ihrem Kunden China National Building Materials (CNBM). Der chinesische Konzern habe den deutschen Photovoltaik-Anlagenbauer informiert, dass das Geld angewiesen sei und innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage eintreffen werde, teilte das Unternehmen aus Kahl am Main mit. Die Bank der Gesellschaft habe den erwarteten Zahlungseingang bestätigt.
Weiterhin kündigte die auf der außerordentlichen Hauptversammlung Mitte Februar 2016 beschlossene Barkapitalerhöhung mit Bezugsrechten für die kommenden Wochen an. Bereits am Freitag hatte Singulus mitgeteilt, dass es gemäß der Anleihebedingungen der Schuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 12 Millionen Euro, die am 22. Juli 2016 begeben worden sei, Finanzverbindlichkeiten in Höhe von bis zu vier Millionen Euro in Form eines Darlehens aufzunehmen. Weitere Details nannte Singulus nicht, nur die Pflicht dies zehn Werktage vor Aufnahme des Darlehens öffentlich machen zu müssen.
Eine Tochtergesellschaft des chinesischen Staatskonzerns CNBM hat für mehr als 110 Millionen Euro bei Singulus Anlagen zur Produktion von CIGS-Dünnschichtmodulen bestellt. Anfang Juni zog der Photovoltaik-Anlagenbauer daher auch die Prognosen für die Geschäftsjahre 2016 und 2017 mit sofortiger Wirkung zurück. Die Umsätze im Segment Solar würden generell nach Projektfortschritt realisiert. Die Höhe der im laufenden Geschäftsjahr zu erwartenden Umsätze sei somit stark vom zeitlichen Verlauf der Auftragsumsetzung abhängig. Nach gegenwärtiger Annahme könnten sich größere Teile der Umsatz- und Gewinnrealisierung über den Jahreswechsel 2016 hinaus in das Geschäftsjahr 2017 verschieben, weil der Auftrag später als erwartet vergeben worden sei, hieß es damals zur Begründung bei Singulus.
Singulus hat sich mit einem Schuldenschnitt in den vergangenen Monaten finanziell restrukturiert. Der Anlagenbauer setzt vor allem auf Aufträge aus der Solarindustrie. Im ersten Halbjahr fanden die Bestellungen aber noch keinen Niederschlag im Umsatz. Durch die Anleihestrukturierung konnte Singulus in den ersten sechs Monaten immerhin einen Sanierungsgewinn von 41,2 Millionen Euro verbuchen. (Sandra Enkhardt)
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