Für das Bergbauunternehmen Sandfire Resources NL hat die australische Juwi-Tochter nun eines der größten, bislang realisierten Solar-Hybrid-Kraftwerke fertiggestellt. Es bestehe aus einem 10,6 Megawatt großem Solarpark sowie einem Batteriespeicher mit sechs Megawatt, teilte das Wörrstädter Unternehmen am Mittwoch mit. Die rund 34.000 Solarmodule seien dabei auf einachigen Nachführstystemen installiert worden. Seit Ende Mai lieferte das Photovoltaik-Kraftwerk nun Solarstrom für die Gold- und Kupfermine des Betreibers Sandfire. Integriert sei das innovative System in das bestehende 19-Megawatt-Dieselkraftwerk des Bergwerks „DeGrussa“.
Mit dem neuen Photovoltaik-Hybrid-Kraftwerk werde die Gold- und Kupfermine „zum größten solarbetriebenen Bergwerk der Welt“, hieß es weiter. Der tagsüber produzierte Solarstrom sorge dafür, dass fortan der Dieselverbrauch um mehr als 20 Prozent – mehr als fünf Millionen Liter jährlich – reduziert werden könne. Zudem würden jährlich etwa 12.000 Tonnen CO2 eingespart. Die Finanzierung des Projekts erfolge durch die Clean Energy Corporation (CEFC) und Neoen sowie von der Australian Renewable Energy Agency (ARENA), die einen staatlichen Zuschuss von 20,9 Millionen Australische Dollar – umgerechnet gut 13,7 Millionen Euro – gewährt habe.
Das Projekt ist das bislang größte der Juwi-Gruppe in Australien. Vor etwa zwei Jahren hatte der Projektierer die Mehrheit an dem australischen Konkurrenten Qi Power Limited übernommen, der über große Erfahrung in der Bergbauindustrie und Energiewirtschaft seines Heimatlandes verfügt. „Die Fertigstellung des Projekts ist ein wichtiger Meilenstein für die Bergbauindustrie und die Branche der erneuerbaren Energien. Wir haben es geschafft, das Projekt trotz vieler Hürden zum Erfolg zu führen und hoffen, dass es anderen Bergbauunternehmen als Referenz und Inspiration dient“, erklärte Andrew Drager, Geschäftsführer von Juwi Australien.
Zu Jahresbeginn hatten THEnergy und Solarpower Europe die Analyse “Solar, storage and mining: New opportunities for solar power development” veröffentlicht. Darin wird gezeigt, dass mit sinkenden Kosten für Photovoltaik und Speicher die Attraktivität für Bergbauunternehmen steigt, auf Diesel-Hybrid-Kraftwerke zu setzen. Gerade wie bei dem nun von Juwi realisierten Off-Grid-Projekt rechnete sich der Diesel-Ersatz durch Photovoltaik-Kraftwerke gerade in entlegenen Regionen. Noch sei der Einsatz von Photovoltaik und Speichern bei Bergbauunternehmen eine Nische. In den kommenden Jahren könnte sich der Analyse zufolge daraus aber ein Multi-Milliarden-Markt für die Solarbranche entwickeln. (Sandra Enkhardt)
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