Mercom Capital prognostiziert Photovoltaik-Weltmarkt bei 66,7 Gigawatt

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Die Mercom Capital Group erwartet für dieses Jahr ein weiteres Wachstum des Photovoltaik-Weltmarkts um etwa 15 Prozent auf 66,7 Gigawatt. Eine frühere Prognose korrigierten die Analysten damit nochmals um zwei Gigawatt nach oben.
China werde wie im Vorjahr erneut weltweiter Spitzenreiter beim Zubau sein. Die Analysten erwarten eine neu installierte Photovoltaik-Leistung von 18,5 Gigawatt in diesem Jahr in China. 2015 war das Land mit 15,1 Gigawatt ebenfalls der größte Markt. Im ersten Halbjahr sind nach der jüngsten offiziellen Statistik bereits 7,14 Gigawatt neue Photovoltaik-Anlagen zugebaut worden. Dieser hohe Zubau zu Jahresbeginn sei auch durch bestimmten Fristen für die Einspeisevergütung bedingt, hieß es bei Mercom. Kürzlich habe China seine Einspeisetarife um bis zu 11 Prozent gesenkt. Um gleichzeitig den Zahlungsverzug bei der Förderung zu beheben sowie zusätzliche Einnahmen zu generieren, sei die Umlage für erneuerbare Energien um 27 Prozent erhöht worden. Angesichts einer Vielzahl von fertigen, aber nicht am Netz angeschlossener Photovoltaik-Anlagen wolle die Regierung nun die Abnahme von erneuerbaren Energien garantieren und damit das Problem lösen. Dieser Vorschlag solle nach und nach umgesetzt werden, hieß es bei Mercom.

Nach China wird 2016 die USA der zweitgrößte Photovoltaik-Markt weltweit sein. Nach der Verlängerung der Steuervergünstigungen (ITC) im Dezember 2015 habe der Markt eine völlig neue Dynamik bekommen, so die Analysten von Mercom. Konservativ prognostizieren für die USA einen Zubau von 13,5 Gigawatt Photovoltaik-Leistung in diesem Jahr. Dabei sei vor allem im zweiten Halbjahr mit einem Großteil der neuen Installationen zu rechnen. Die USA kann damit Japan verdrängen. Hier erwarten die Analysten in diesem Jahr einen Zubau von rund 10,5 Gigawatt. In Japan habe es zum April eine weitere Kürzung der Einspeisetarife gegeben. Zudem kämpfe das Land auch mit Netzanschlussproblemen und unentwickelten Projekten. Von den genehmigten Projekten seien bislang nur etwa 15 Prozent wirklich installiert worden.

Platz vier wird in diesem Jahr Mercom zufolge an Indien gehen mit einer neu installierten Photovoltaik-Leistung von mehr als vier Gigawatt. Die derzeitige Pipeline an Photovoltaik-Projekten liege in dem Land bei mehr als 21 Gigawatt. Die indische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2022 insgesamt 100 Gigawatt Photovoltaik zu installieren. Die drei größten europäischen Photovoltaik-Märkte dürften nach Ansicht von Mercom erneut Großbritannien, Deutschland und Frankreich sein. Wobei sich der Zubau in Großbritannien voraussichtlich von vier auf zwei Gigawatt halbieren werde. Für Deutschland geht Mercom erneut von einem Zubau von etwa 1,5 Gigawatt in diesem Jahr aus.
Grafik: Mercom Capital

Weltweit sei derzeit ein Trend erkennbar, dass Einspeisevergütungen durch Ausschreibungsmodelle ersetzt werden sollen. So habe es in Deutschland im vergangenen Jahr bereits die ersten drei Auktionen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen gegeben. Großbritannien und Japan prüften derzeit ähnliche Modelle. Auch Frankreich führt bereits Ausschreibungen durch und China ziehe sie in Betracht, heißt es weiter. Auch die aufstrebenden Märkte wie Indien, Südafrika, Brasilien und Mexiko setzten zur Photovoltaik-Förderung vorwiegen auf Ausschreibungen. (Sandra Enkhardt)

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