Saudi-Arabien verabschiedet sich vom Öl – 9,5 Gigawatt Erneuerbare bis 2030

Teilen

Saudi-Arabien – einer der größten Ölexporteure weltweit – will künftig stärker auf erneuerbare Energien setzen. Am Dienstag hat das Königreich nun seine reformierten Pläne für den Ausbau der erneuerbaren Energien vorgestellt. In der „Saudi-Arabien Vision 2030“ ist zunächst ein Zubau von 9,5 Gigawatt an erneuerbaren Energien vorgesehen, wie Medien und Apricum übereinstimmend berichten. Dabei werde sich das Land wohl vor allem auf Photovoltaik und Windkraft konzentrieren. „Auch wenn wir ein beeindruckendes natürliches Potenzial für Solar- und Windenergie haben und sich unser lokaler Energieverbrauch bis 2030 verdreifachen wird, so fehlt uns momentan noch ein wettbewerbsfähiger Sektor für erneuerbare Energien. Um den Sektor aufzubauen, haben wir uns das als erstes Ziel die 9,5 Gigawatt erneuerbaren Energien gesetzt“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aus dem Dokument.

Konkrete Ausbauquoten und Zeitpläne seien in dem Reformpapier nicht vorgesehen. Apricum weist aber darauf hin, dass die Ziele voraussichtlich auch früher erreicht werden könnten, da die 9,5 Gigawatt in dem konservativsten Szenario benannt seien. In dem Strategiepapier werde auch von lokaler Fertigung sowie Forschung und Entwicklung für erneuerbare Energien gesprochen. Das Programm soll Apricum zufolge unter dem Dach der neuen „King Salman Renewable Energy Initiative" umgesetzt werden. Damit seien auch die rechtlichen Rahmenbedingung für die Erneuerbaren und der Beteiligung des privaten Sektors auf den Weg gebracht worden.

Keine Erwähnung in der nun veröffentlichten Vision finde sich zur Atomkraft. Noch 2012 hatte Saudi-Arabien nach der Reuters-Meldung die Installation von 17 Gigawatt Kernenergie und 41 Gigawatt Photovoltaik bis 2032 angekündigt. Bei Apricum heißt es zudem, dass die weiteren konkreten Ankündigungen zur Erneuerbaren-Politik abgewartet werden müssten sowie ihre Umsetzung. Wenn das Ziel von 9,5 Gigawatt erneuerbaren Energien bis 2030 erreicht werden soll, bedeute dies, dass Saudi-Arabien jährlich etwa 700 Megawatt zubauen müsse. Mit dem steigenden Zubau an Photovoltaik und Windkraft sei aber auch mit einem erhöhten Interesse an der lokalen Herstellung der Komponenten zu rechnen, heißt es bei Apricum weiter. Auf jeden Fall werde die Implementierung der neuen Politik eine gewaltige Herausforderung für die Regierung des Landes in den kommenden Jahren darstellen. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.