86 Prozent der Deutschen wünschen sich nach einer aktuellen Greenpeace-Umfrage einen beschleunigten oder zumindest konstanten Ausbau der Erneuerbaren. Nur zwölf Prozent plädierten demnach für weniger neue Anlagen, wie aus der am Sonntag veröffentlichten Umfrage hervorgeht, die TNS-Emnid im Auftrag der Umweltorganisation durchführte. Dabei würden sich Anhänger aller Parteien gleichermaßen für einen ungebremsten Ausbau von Photovoltaik und Windkraft aussprechen. Regional gebe es in Bayern mit 88 Prozent den höchsten Zuspruch. 87 Prozent wollen der Umfrage zufolge überdies weiterhin die Möglichkeit haben, sich an der Energiewende zu beteiligen.
Mit diesen Umfrageergebnissen sieht die Umweltorganisation ihre Kritik an den derzeitigen EEG-Reformplänen gestützt. „Die Bundesregierung vertritt mit ihren energiepolitischen Plänen eine Minderheitenposition“, sagte Tobias Austrup, Energieexperte von Greenpeace. Sie will mit der EEG-Novelle die Förderung von erneuerbaren Energien ab 2017 weitgehend auf Ausschreibungen umstellen. Genau darin sieht Greenpeace aber eine Benachteiligung für die kleineren Bürgerenergieprojekte, die nicht mit Anlagen von großen Investoren mithalten könnten. Sie seien aber der bisherige Treiber der Energiewende in Deutschland. Bürger, Landwirte und Genossenschaften haben Greenpeace zufolge fast die Hälfte der bisher installierten Leistung errichtet. Die großen Energieversorger kämen lediglich auf ein Sechstel. Mit 68 Prozent gebe es vor allem viele SPD-Wähler, die für eine bessere oder wenigstens gleichbleibende Möglichkeit zur Beteiligung plädierten. Fünf Bundesländer haben einen Entschließungsantrag eingebracht, der Sonderregelungen für Bürgerenergieprojekte im Zuge der Reform vorsieht. Dieser soll am Freitag im Bundesrat debattiert werden. (Sandra Enkhardt)
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