Steag prüft Abschaltung von deutschen Kohlekraftwerken

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Steag prüft nach einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa-AFX die Abschaltung von mehreren Steinkohlekraftwerken in Deutschland. Grund sei der Verfall des Börsenstrompreises, der die Erträge des Essener Energiekonzerns im Inland im vergangenen Jahr habe um 14 Prozent schrumpfen lassen. Für die älteren Steinkohlekraftwerke habe Steag in der Bilanz Abschreibungen im zweistelligen Millionenbereich vornehmen müssen, so der Bericht. Nach Angaben eines Steag-Sprechers gibt es noch keine konkreten Standortentscheidungen. Als besonders gefährdet stuft dpa-AFX aber die zwei älteren Blöcke in Voerde am Niederrhein sowie in Herne und Lünen im Ruhrgebiet. Insgesamt betreibe Steag acht Steinkohlekraftwerke in Deutschland.

Steinkohlekraftwerk in Voerde am Niederrhein. (Foto: STEAG)

Das operative EBITDA-Ergebnis des Essener Energiekonzerns lag im vergangenen Jahr bei knapp 400 Millionen Euro und damit höher als 2014, wie es weiter hieß. An die sieben Stadtwerke, die Eigentümer der Steag sind, würden 80 Millionen Euro ausgeschüttet. Den Gewinn erarbeite sich Steag vor allem mit seinen Kraftwerken im Ausland, wo es vor allem in Erneuerbare-Energien-Anlagen investiert und diese betreibt. Auf diesen Bereich wolle sich der Konzern künftig stärker konzentrieren, hieß es weiter. Zuletzt hatte Steag auch Interesse an einer Übernahme des Braunkohlegeschäfts von Vattenfall bekundet, was aber von anderen Bietern ausgestochen worden.

Steag kündigte im November 2015 an, ohne Fördermittel 100 Millionen Euro in den Bau von sechs Großbatteriesystemen investieren zu wollen. „Im Zeitraum von Mitte 2016 bis Anfang 2017 sollen an sechs deutschen Kraftwerksstandorten der Steag in Herne, Lünen und Duisburg-Walsum (alle in Nordrhein-Westfalen) sowie in Bexbach, Fenne und Weiher (alle im Saarland) die Batteriesysteme auf Lithium-Ionen-Basis mit jeweils 15 Megawatt Leistung (Gesamtleistung von 90 Megawatt) in Betrieb genommen werden“, teilte das Essener Unternehmen damals mit. LG Chem wurde kurz danach als Lieferant für die Lithium-Ionen-Batterien ausgewählt. Indem vorhandene Standorte ausgewählt worden, könnten Synergien bei der Infrastruktur genutzt und die Investitionskosten gering gehalten werden. Die Großbatterien sollten für die Erbringung von Primärregelleistung eingesetzt werden. Sie sollen unabhängig von den Steag-Kraftwerken betrieben werden und könnten vollautomatisch binnen Sekunden bei einem Überangebot an Energie das Stromnetz entlasten oder wenn nötig umgekehrt Energie einspeisen. (Sandra Enkhardt)

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