WFES: ABB und Masdar planen 250 Megawatt PV-Projekte in Jordanien

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Die Sterne über der Photovoltaik-Landschaft in der MENAT-Region erstrahlen etwas heller, als auf dem World Future Energy Summit (WFES) am Dienstag neue Photovoltaik-Projekte mit 250 Megawatt Gesamtleistung verkündet werden.

Der Schweizer Konzern ABB hat Details für zwei Projekte bekanntgegeben, an denen er beteiligt sein wird. So habe er mit dem EPC-Unternehmen Martifer Solar einen Vertrag über die Lieferung von 50 Megawatt Zentralwechselrichter vereinbart und separat den Bau eines Umspannwerks für einen Solarpark mit 52,5 Megawatt Gesamtleistung, den First Solar derzeit in Jordanien baut. Die 50 Megawatt Wechselrichter seien für fünf verschiedene Photovoltaik-Kraftwerke mit jeweils 10 oder 20 Megawatt Leistung bestimmt. Die Solarparks sollen nahe der jordanischen Städte Ma’an und Mafraq entstehen. ABB-Sprecher Jyotsna Ravishankar erklärte pv magazine, dass der Schweizer Konzern seit längerem dabei ist seine Präsenz in Jordanien auszubauen. „Von allen MENA-Ländern hat Jordanien die klarste Gesetzgebung für die Photovoltaik-Entwicklung“, sagte er. „Das Land hat auch den ‚First-Mover‘-Vorteil und es fehlen viele natürliche Energieressourcen, so dass das Land Strom importieren muss. Jetzt gibt es ein klares Mandat, sich auf Solar zu konzentrieren.“ Jordanien importiert 96 Prozent seiner Energie zu jährlichen Kosten von 3,6 Milliarden US-Dollar, was 13,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts entspricht.

Das in Abu Dhabi ansässige Unternehmen Masdar bereitet unterdessen eine Ankündigung vor, dass es eine Vereinbarung mit dem jordanischen Energieministerium zum Bau eines 200 Megawatt Photovoltaik-Kraftwerks in diesem Jahr unterzeichnen wird. Dies wäre das bislang größte Kraftwerk dieser Art in dem Land. Masdar wäre damit Vorreiter. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mit dem Bau eines 117 Megawatt Windparks in dem Land begonnen. Der Direktor für saubere Energien bei Masdar, Al Lamki, erklärte pv magazine, dass sein Unternehmen voraussichtlich mit dem jordanischen Energieversorger NEPCO einen Stromabnahmevertrag für das Photovoltaik-Kraftwerk schließen werde. Weitere Details wollte Masdar erst am Mittwoch veröffentlichen. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen sich die Investmentkosten auf rund 200 Millionen US-Dollar belaufen.

Jordaniens Photovoltaik-Sektor wächst derzeit rasant. So werden bis zum Jahresende eine installierte Leistung von jeweils 500 Megawatt bei Windkraft und Photovoltaik erwartet. Insgesamt befänden sich in Jordanien derzeit auch Erneuerbare-Energien-Projekte mit einem Gigawatt Gesamtleistung in der Entwicklung. Der Masterplan der Regierung sieht vor, dass bis 2020 insgesamt 1800 Megawatt zugebaut werden sollen, was einem Anteil von zehn Prozent erneuerbaren Energien an der Stromversorgung entsprechen würde. Mit diesen Zielen müssten 600 Megawatt an neuen Photovoltaik-Anlagen noch zugebaut werden. (Ian Clover)
Übersetzt und bearbeitet von Sandra Enkhardt. Den Originalartikel auf Englisch können sie aufwww.pv-magazine.com nachlesen.

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