Großbritannien kürzt Solarförderung etwas weniger stark

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Nach monatelangen Beratungen und starker Lobbyarbeit der Solarindustrie hat das britische Ministerium für Klimawandel (DECC) am Donnerstag die neuen Einspeisetarife für erneuerbare Energien veröffentlicht. Die Photovoltaik-Industrie feierte es als Teilerfolg, dass die Einschnitte nun nicht so hart wie ursprünglich geplant ausfallen werden (siehe 1. Tabelle). Für private Dachanlagen wird die Solarförderung nun um 64 Prozent anstatt um 87 Prozent gekürzt werden. Allerdings könnten die neu eingeführten Quartalsbegrenzungen sich als schädlich erweisen, heißt es beim Photovoltaik-Verband STA. Die Kürzungen sollen nun zum 8. Februar in Kraft treten, wobei die Frist für Projekte, die noch von den höheren Einspeisevergütungen erhalten wollen, auf den 15. Januar festgesetzt worden sei. Insgesamt wolle die britische Regierung 100 Millionen Pfund für die Einspeisevergütung zur Verfügung stellen.
Die neuen Quartalsbegrenzungen (siehe 2. Tabelle) für die neu installierte Leistung sollen dafür sorgen, dass die Regierung die Kosten besser steuern kann. Die STA hat „ernsthafte Bedenken“ wegen dieses Mechanismus der Kostenkontrolle. Aus Sicht des Verbands könnte dies zu einem „schädlichen Stop-and-Go des Marktes“ führen.
Die Photovoltaik-Branche begrüßte, dass die Regierung die sogenannte Vorregistrierung wieder einführen will. Dies bestätigte sie nun mit dem vorgelegten Gesetz. Ursprünglich sollte diese Auslaufen. Nun soll es aber auch künftig die Möglichkeit einer Vorab-Akkreditierung für alle Photovoltaik-Anlagen über 50 Kilowatt geben. Dies gebe den Unternehmen mehr Sicherheit, wenn sie in größere Photovoltaik-Dachanlagen investieren wollten, heißt es beim STA.

Bisherige Förderung für Großanlagen läuft zum 1. April aus

Ein Schlag für die Solarindustrie, den die Regierung nun bestätigte, ist die Abschaffung der Förderung für große Photovoltaik-Kraftwerke. Die Förderung über die sogenannten Renewable Obligations endet demnach am 1. April 2016. Der Plan sei, diese durch verschiedene Ausschreibungen zu ersetzen. Doch dazu ist bislang noch keine Entscheidung getroffen worden, wie es bei der STA heißt. Zudem solle der Bestandsschutz für alle Photovoltaik-Anlagen auslaufen, die den Stichtag im Juli nicht einhalten. Die Projekte mit mehr als einem Megawatt Leistung würden dann einen Einspeisetarif von nur 0,87 Pence pro Kilowattstunde erhalten.

In einer Folgeabschätzung geht die Regierung davon aus, dass durch die Änderungen bei der Solarförderung zwischen 9.700 und 18.700 Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Im Oktober veröffentlichte die STA Schätzungen, wonach 27.000 der 35.000 Arbeitsplätze entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette in Großbritannien verloren gehen könnten. Dies war bezogen auf die ursprünglichen Kürzungspläne der Regierung. Eine Umfrage des Verbands Ende November zeigte, dass bereits etwa 6500 Jobs verloren gegangen sind. (Becky Beetz/übersetzt und bearbeitet Sandra Enkhardt)

Adopted FITs (p/kWh)

Proposed FITs (p/kWh)

Current FITs (p/kWh)

0-10kW 4.39

1.63

12.47 <4kW

10-15kW 4.59

3.69

11.30 4-50kW

50-250kW 2.70

2.64

9.63 50-150kW

9.21 150-250kW

250-1,000kW 2.27

2.28

5.94 250-5,000kW

>1MW 0.87

1.03

5.04

Standalone 0.87

1.03

4.287

 Max. deployment (MW)

2016

2017

2018

2019

Q1

Q2

Q3

Q4

Q1

Q2

Q3

Q4

Q1

Q2

Q3

Q4

Q1

PV

<10 kW

48.4

49.6

50.6

51.7

52.8

53.8

54.2

55.9

57.0

58.0

59.1

60.1

61.1

10-50 kW

16.5

17

17.4

17.8

18.2

18.6

18.7

19.4

19.8

20.3

20.7

21.1

21.5

>50 kW

14.1

14.5

14.9

15.4

15.8

16.2

16.4

17.1

17.6

18

18.5

19

19.4

Standalone

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

Den ausführlichen Artikel, auch mit der Kritik verschiedener Vertreter der Solarindustrie, können sie aufwww.pv-magazine.com nachlesen.

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