VDE-Studien: Batteriespeicher und Stromheizungen sind sinnvoll

Teilen

Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. hat die zwei neuen Studien "Batteriespeicher in der Nieder- und Mittelspannungsebene" und "Potenziale für Strom im Wärmemarkt bis 2050" vorgelegt. Das Ergebnis beider Untersuchungen sei, dass sowohl dezentrale Stromspeicher als auch elektrische Wärmeerzeuger geeignet seien, die durch erneuerbare Energien auftretenden Netzinstabilitäten zu verhindern. Bei intelligenter Kombination und geeigneter Steuerung sorgten sie sogar für Entlastung der Stromnetze und könnten als Abnehmer oder Lieferant Energie puffern. Zudem bietet Power-to-Heat, also die direkte, lokale Stromerzeugung und dessen Umwandlung in Wärme plus Wärmespeicherung, im Fall von Wärmepumpen eine sehr effiziente und im Fall von bivalenten Elektrodenkesseln und Heizstäben eine sehr kostengünstige Option im Wärmemarkt, um fossile durch erneuerbare Energie zu ersetzen und Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, wie es beim VDE weiter hieß.

Beide Systeme seien sehr schnell regelbar und könnten damit Netz- und Systemdienstleistungen bereitstellen. Allerdings seien diese Anwendungen noch nicht wirtschaftlich, weil derzeit nur die Nutzung von Eigenstrom begünstigt sei. Der VDE fordert daher auch geeignete rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen einschließlich der hierfür erforderlichen Tarifstrukturen, um die Wirtschaftlichkeit zu fördern. Zudem müsse das Zusammenwirken beider Systeme optimiert werden. So könnten kleinere dezentrale Systeme zusammengeschlossen werden, um beide Systeme in das Gesamtsystem einzubinden. Beispiel dafür sei der systemische Zusammenschluss von kleinen Blockheizkraftwerken mit Kraft-Wärmekoppelung, wie es manche Energieversorger bereits machen. Zudem müssten einzelne Technologie nach Ansicht der VDE-Experten noch weiterentwickelt werden, um die Potenziale der beiden Systeme für die Energiewende voll auszuschöpfen.

Der VDE hält vor allem den Einsatz vom Batteriespeichern in der Mittel- und Niederspannungseben für sinnvoll. Diese seien besonders gut geeignet, um die schwankende Einspeisung aus Photovoltaik und Windkraft im Kurzzeitbereich auszugleichen. Dies gelte sowohl für Lithium-Ionen- als auch Blei-Säure-Batterien. Bei größeren Speicher-Systemen können Hochtemperaturbatterien und Redox-Flow-Batterien je nach Anwendung von Vorteil sein, wie es weiter hieß. Auch hier forderte der VDE die Schaffung von regulatorischen Rahmenbedingungen, um den Betrieb von Batteriespeichern bis 2025 wirtschaftlich zu machen. Die bestehenden Rechtsunsicherheiten sowie Regelungs- und Definitionslücken in Bezug auf Speicher müssten ausgeräumt werden und es brauche einen umfassenden Rechtsrahmen für die Stromspeicherung. Zudem müssten die hohen Kostenbelastungen von Strom durch Steuern und Abgaben gesenkt werden. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Frankreich senkt Einspeisetarife für Photovoltaik-Anlagen bis zu 500 Kilowatt weiter ab
25 Juli 2024 Mit der Anwendung des Notfalldegressionskoeffizienten verzeichnen die Fördersätze in den Segmenten bis 500 Kilowatt im dritten Quartal einen weiteren...