1 Jahr Bosch-Solar-Übernahme: Solarworld kurz vor Start der Ingots-Produktion in Arnstadt

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Für die Solarworld AG scheint die Übernahme der Bosch Solar Energy AG ein wahrer Glückgriff gewesen zu sein. Zum einen konnte der Photovoltaik-Konzern mit Hauptsitz in Bonn dadurch seine Geschäftsbilanz für 2014 wesentlich verbessern. Zum anderen ist die Fabrik in Arnstadt ein wichtiger Zugewinn und macht Solarworld zu einem Hersteller im Gigawattformat. Anlässlich der Übernahme des Werks in Thüringen vor einem Jahr bekräftigte der Bonner Solarkonzern nun, dass in Kürze neben der Zell- und Modulproduktion auch wieder Ingots gefertigt werden sollen. Die Produktion von Solarzellen und Solarmodulen in dem Thüringer Werk laufe derzeit unter Vollauslastung. Immerhin 830 Jobs habe Solarworld damit erhalten können. Mit der Aufnahme der Ingotfertigung sollen rund 60 weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Jahresproduktionskapazität soll bei etwa 500 Megawatt liegen. Der Start werde bereits schrittweise im zweiten Quartal sein, hieß es weiter. Die zentrale Waferfertigung werde weiterhin aber im sächsischen Freiberg erfolgen.

Solarworld investiert auch in neue Produktionsanlagen in Arnstadt. Erst vor wenigen Tagen kündigte der Photovoltaik-Hersteller angekündigt, die Solarzellen-Produktion auf die PERC (Passivated Emitter Rear Cell)-Technologie umstellen zu wollen. Solarworld setzt diese bereits in Freiberg und in seinem US-Werk in Hillboro ein. Nun soll die PERC-Technologie von der Pilotlinie auf die gesamte Produktion von 700 Megawatt in Arnstadt übertragen werden. Solarworld sieht enormes Potenzial in dieser Technologie, bei der neue Beschichtungsprozesse auf Vorder- und Rückseite der Solarzelle zu deutlich höheren Wirkungsgraden führten. Anfang des Jahres konnte Solarworld mit 21,42 Prozent einen neuen Rekord für industriell gefertigte PERC-Solarzellen erzielen.

Nach der Umstellung der Fertigung auf die PERC-Technologie wird Solarworld nach eigenen Angaben über eine Modulkapazitäten von insgesamt 1,6 Gigawatt in Deutschland und den USA verfügen. Zudem verfüge das Unternehmen bereits jetzt über Fertigungskapazitäten von „deutlich über einem Gigawatt auf allen wichtigen Wertschöpfungsstufen“, hieß es weiter. Gerade in den USA konnte sich der Photovoltaik-Hersteller im vergangenen Jahr über steigende Absatzzahlen freuen. Nach den im Februar veröffentlichten vorläufigen Zahlen konnte Solarworld den Absatz von Photovoltaik-Modulen und –Baukästen im vergangenen Jahr um 55 Prozent auf 849 Megawatt steigern. Rund 41 Prozent davon habe der Konzern in den USA abgesetzt, was damit der größte Einzelmarkt für Solarworld war. Große Zuwächse beim Absatz verzeichnete das Unternehmen auch in Japan und Großbritannien. Der deutsche Photovoltaik-Markt gestaltet sich hingegen derzeit etwas schwierig.

Als positiver Sondereffekt wirkte sich die Erstbilanzierung der übernommenen Vermögenswerte der Bosch Solar Energy AG sowie Wertberichtigungen aus neu verhandelten Lieferverträgen mit besseren Konditionen in der Bilanz von Solarworld aus. Dies führte dazu, dass Solarworld wieder positive Ergebnisse vermelden konnte. Für das laufende Geschäftsjahr strebt der Bonner Konzern ein weiteres starkes Wachstum mit einer Steigerung der weltweiten Absatzmenge auf mehr als ein Gigawatt an. Dann soll auch das 2014 noch negative operative EBIT ins Positive drehen. (Sandra Enkhardt)

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