Akribie und Professionalität gefragt

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Interview zurUmfrage bei Eigentümern, Betreiebern und Gutachtern zur potenzialinduzierten Degradation PID.
Sie haben mit den Beteiligten der Umfrage gesprochen. Wem glauben Sie mehr, den TDD-Unternehmen oder den Betriebsführern?
Wenn ich die Interessenslage von beiden reflektiere und auch den Eindruck, den ich mit meinen Interviews gewonnen habe, tendiere ich eher zu der Einschätzung, dass die TDD-Unternehmen die Situation ehrlicher und offener darstellen. Bei den Anlagenbetreibern und Besitzern ist die Fachkenntnis vielleicht im Einzelfall nicht immer so ausgeprägt wie bei den TDD-Experten, so dass sie den Effekt teilweise falsch einschätzen oder nicht erkennen. Außerdem wollen sie sich gegenüber fremden Dritten nicht gerne offen äußern.
Was halten Sie von der Theorie, dass einfach das Monitoring so schlecht ist? Dann würden viele Betriebsführer den Leistungsabfall deshalb nicht sehen.
Es gibt sicher Betriebsführer oder auch Überwachungssysteme, die es erschweren, solche Probleme zu erkennen. Aber aus meiner persönlichen Erfahrung mit professionellen Systemen, zu dem auch ein professioneller Operator gehört, müsste ein signifikanter Leistungsabfall – auch wenn er „schleichend“ auftritt – auf jeden Fall zu erkennen sein. Sei es, indem der Betriebsführer einen Vergleich von Jahr zu Jahr zieht, bereinigt um Einmaleffekte, oder indem er unterjährig bei Strangwechselrichtern die verschiedenen Wechselrichtererträge innerhalb einer baugleichen Anlage vergleicht und vorher die Werte normiert hat. Wer mit ein bisschen Sensibilität und Akribie und der notwendigen Professionalität arbeitet, der müsste einen auf PID zurückzuführenden Leistungsabfall, bei dem einzelne Module innerhalb eines Strings bis zu 30 Prozent und mehr an Leistung verlieren, früher oder später erkennen.
Sie haben ja mit etlichen TDD-Unternehmen persönlich gesprochen. Wie schätzen diese die Relevanz von PID ein?
Die relativ übereinstimmende Tendenz ist: Ja, es gibt Anlagen mit PID-Problemen. Aber von allen Problemen, die unter der Überschrift „Performance-Probleme“ an die Unternehmen herangetragen wurden, lassen sich die Anlagen mit PID-Effekten an einer Hand abzählen. Die Diagnose PID hat, so höre ich das heraus, nur einen einstelligen Prozentanteil an allen Performance-Überprüfungen. Einer der Experten hat gesagt, dass deutlich mehr Freilandanlagen betroffen sind als Dachanlagen – das könnte daran liegen, dass die Gestelle von Freilandanlagen besser geerdet sind. Die sind ja richtig in den Boden gerammt. Es kann aber auch daran liegen, dass bei kleineren Dachanlagen kein so gutes Monitoring installiert ist. Dann dauert es länger, bis ein entsprechender Leistungsabfall auffällt.

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