Photovoltaik auf dem Weg zu tragender Säule der Stromversorgung

Teilen

Insgesamt sind in Deutschland bis zum Ende des Jahres 2014 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 38 Gigawatt installiert worden. Damit können an sonnenreichen Tagen im Sommer bereits mehr als die Hälfte der Verbrauchsspitzen zur Mittagszeit gedeckt werden, heißt es bei der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). In Bayern und Baden-Württemberg seien es sogar zwei Drittel. An verbrauchsarmen Tagen können es sogar noch mehr sein, wie auch das Pfingstwochenende 2014 bereits gezeigt hat.

Zudem übernehmen die Photovoltaik-Anlagen immer mehr Systemdienstleistungen, die das Netz stabilisierten. Dazu zähle die Frequenzhaltung von 50 Hertz im Stromnetz. Wenn zu viel Strom im Netz ist und die Netzfrequenz dadurch auf mehr als 50,2 Hertz steigt, müssen sich Photovoltaik-Anlagen zur Systemstabilisierung schrittweise vom Netz trennen. Um diese Vorgaben zu erfüllen, mussten in den vergangenen Monaten bestehende Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von mehr als zehn Kilowatt technisch umgerüstet werden. „Gerade in Regionen mit einem großen Bestand übernehmen Solarstromanlagen mehr Systemverantwortung“, sagt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer. Allerdings seien trotz Ablauf der Frist zum Jahreswechsel noch nicht alle Wechselrichter mit einem Update versehen worden. Die 50,2-Hertz-Nachrüstung betrifft alle Photovoltaik-Anlagen ab zehn Kilowatt Leistung, die zwischen Ende August 2005 und 2011 in Betrieb genommen worden sind.

„Die beiden süddeutschen Bundesländer, in denen die Solarenergie bereits zu einer tragenden Säule der Stromversorgung geworden ist, profitieren dank der Nachrüstung auch von einer sicheren Versorgung mit regionalem Strom.“ Systemstabilisierend wirke sich auch der Ausbau intelligenter Photovoltaik-Speicher aus. Aufgrund eines starken Preisverfalls ist die Nachfrage nach Batteriespeichern im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent gestiegen, wie es bei der AEE heißt.

Bayern weiter Spitze

Die AEE hat mit den nun komplett für 2014 veröffentlichten Photovoltaik-Zubauzahlen der Bundesnetzagentur auch ihr Bundesländerportal aktualisiert. Die neu installierte Leistung war im vergangenen Jahr nochmals deutlich eingebrochen und lag bei gerade einmal 1,9 Gigawatt. Mit 427 Megawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung sei Bayern erneut an der Spitze. Allerdings sei auch in dem Freistaat der Photovoltaik-Zubau gegenüber 2013 um mehr als die Hälfte zurückgegangen. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin kamen nach AEE-Angaben sogar nur wenige Megawatt neuer Photovoltaik-Anlagen hinzu. Auch bei der installierten Gesamtleistung liege Bayern mit 11,1 Gigawatt weiter klar vorn, gefolgt von Baden-Württemberg mit 5,1 Gigawatt und Nordrhein-Westfalen mit 4,2 Gigawatt. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.