Photovoltaik-Schlaglichter – Das war 2014!

Teilen

Januar 2014

Kann ein Jahr besser beginnen? Die Analysten der Deutschen Bank sagen einen zweiten Goldrausch für die Photovoltaik voraus. Ihre Prognose bezieht sich dabei aber nicht auf Deutschland, sondern die weltweite Entwicklung. In Deutschland beginnt dagegen das Jahr mit einer weiteren Diskussion über das EEG. Die anstehende Novelle wird nicht ohne Auswirkungen auf die weitere Entwicklung des Photovoltaik-Marktes in Deutschland bleiben. Um den Photovoltaik-Zubau hierzulande zu stoppen, schlug der ehemalige hessische CDU-Ministerpräsident und damalige Chef von Bilfinger Roland Koch vor, mit Steinen auf Photovoltaik-Anlagen zu schmeißen. Ein Betreiber stellte daraufhin Strafanzeige gegen Koch. Der Politiker sollte jedoch mit seiner polemischen Äußerung unbehelligt von der Justiz davonkommen.Deutsche Bank: Zweiter Goldrausch für Photovoltaik beginntEEG-Novelle: Gabriel macht Druck auf ErneuerbareRoland Kochs Aufruf Steine auf Photovoltaik-Anlagen folgt Strafanzeige

Februar 2014

Die Diskussionen über das EEG laufen, doch noch weiß niemand genau, was die Bundesregierung plant. Nur langsam gelangen erste Einzelheiten ans Licht. Die Debatte über das EEG verläuft dabei nicht immer rational. Forderungen nach einer Abschaffung des Gesetzes kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen und deren Begründungen sind nicht immer nachvollziehbar. In den USA hat Solarworld derweil eine neue Runde im Handelsstreit mit der Konkurrenz aus China und Taiwan eröffnet. Den US-Präsidenten Barack Obama höchstpersönlich bittet dabei Solarworld-Chef Frank Asbeck um Unterstützung gegen die Konkurrenz. Das US-Handelsministerium und die Internationale Handelskommission (ITC) der USA werden in den Folgemonaten weitere Dumping- und Subventionsverstöße der chinesischen Hersteller ermitteln.EEG-Gesetzentwurf nimmt Konturen anSolarworld-Chef Asbeck bittet Obama um HilfeEEG abschaffen? Sechs Professoren machen Propaganda März 2014

Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel legt seinen Gesetzentwurf für die EEG-Reform vor und gibt damit den Startschuss für eine Novelle im Eiltempo. Während ab sofort in Deutschland die Belastung des Eigenverbrauchs durch die EEG-Umlage diskutiert wird und deren drohende Auswirkung auf die Rentabilität von Photovoltaik-Anlagen, ist man in der Schweiz dabei, Eigenverbrauch überhaupt erst einmal zu genehmigen. Bei RWE ist die Energiewende in Deutschland weiterhin die Hauptschuldige für die Schulden des Energiekonzerns. Die fossilen Kraftwerke lohnen sich immer weniger. Ähnlich sieht man dies auch bei Eon – und diese Einsicht bleibt nicht ohne Folgen, wie das Jahr noch zeigen wird.Gabriel veröffentlicht Gesetzentwurf zur EEG-ReformDie Schuldenmär von RWESchweiz macht Weg frei für Photovoltaik-Eigenverbrauch April 2014

Gabriel legt einen „nachgebesserten“ Entwurf für eine EEG-Novelle vor. Die geplante Belastung des Eigenverbrauchs wird damit konkretisiert. Das Bundeskabinett nimmt seinen Entwurf an, der sich bis zur Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat nur noch in Nuancen ändern wird. Mit Wagner Solar meldet ein altgedientes Photovoltaik-Unternehmen in Deutschland Insolvenz an. In den kommenden Monaten wird sich jedoch ein Investor aus Holland finden, der bei Wagner Solar einsteigt und das Geschäft fortführt.Neuer EEG-Entwurf: 50 Prozent EEG-Umlage auf Photovoltaik-EigenverbrauchWagner Solar muss Insolvenzantrag stellen„Schwarzer Dienstag“ für die Photovoltaik Mai 2014

Photovoltaik wird immer billiger. Mittlerweile kann sie auch schon der Windenergie unter bestimmten Bedingungen das Wasser reichen. Allerdings kommt nun die Diskussion über die Sicherheit von Batteriespeichern auf. Ein Thema das auch auf der anstehenden Intersolar Europe in München eine große Rolle spielen wird.Bundesregierung verteidigt geplante Belastung beim EigenverbrauchPhotovoltaik-Strom billiger als WindenergieWarnung vor Solarstrom-Speichern ohne Sicherheitszertifikat Juni 2014

Im Juni laufen die Verhandlungen über die EEG-Novelle auf Hochtouren. Hinter den Kulissen wird um jede Änderung gerungen. Die Solarbranche hätte gern eine Erhöhung der Bagatellgrenze bei der Belastung des Eigenverbrauchs gehabt. Doch sie bleibt bei Photovoltaik-Anlagen bis zehn Kilowatt Leistung. Die Belastung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs ist aus Sicht des Bundesverbands Solarwirtschaft auch ein Grund für eine Verfassungsklage. Er legt ein entsprechendes Rechtsgutachten vor. Allerdings ist bis zum Jahresende keine Verfassungsklage eingereicht worden. Die Sonne stören die dunklen Wolken auf dem politischen Parkett wenig. Sie strahlt vor allem Anfang des Monats und sorgt für Rekorde. Gerade am verbrauchsarmen Pfingstwochenende deckte Solarstrom einen hohen Anteil der Energienachfrage hierzulande.EEG-Entwurf vorgelegt – Bagatellgrenze soll bleibenPhotovoltaik hat Rekordwoche hinter sichBSW-Solar erneuert Drohung mit Verfassungsklage Juli 2014

Im Schweinsgalopp hat SPD-Wirtschaftsminister Gabriel die EEG-Novelle noch vor der Sommerpause durch die Institutionen gejagt. Sie kann nun zum 1. August kommen. Für die Photovoltaik ist vor allem die anteilige Belastung des Eigenverbrauchs eine bittere Pille. Ansonsten sind die Änderungen aber insgesamt gering – doch auf den Markt in Deutschland wirken sie lähmend. Das Traditionsunternehmen AS Solar ist nun auch zahlungsunfähig. Binnen weniger Wochen verschwindet der Großhändler komplett. Derweil gibt es neue Diskussionen über die Sicherheit von Batteriespeichern. Nicht jeder Hersteller findet die Checkliste dafür sinnvoll und gut. Verbindliche Vorgaben für die Sicherheit von Batteriespeichern sind aber erst noch in Arbeit.Das bringt die EEG-Reform 2014 für die PhotovoltaikAmtsgericht eröffnet Insolvenzverfahren von AS SolarReaktionen auf die Sicherheits-Checkliste für Batteriespeicher August 2014

Im August tritt die EEG-Novelle in Kraft. Kurz danach muss die Bundesregierung die anteilige EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch wieder aussetzen. Sie hat zunächst vergessen zu regeln, wie die Abgabe eingezogen werden soll. Bei den Photovoltaik-Wechselrichterherstellern hat es der Branchenprimus SMA zunehmend schwer. Er verliert auch in diesem Jahr weiter Marktanteile, nicht zuletzt auch wegen der schwächelnden Photovoltaik-Märkte in Deutschland und Europa. Die Konkurrenz aus Asien und den USA sitzt SMA im Nacken.Komplettsystem erzeugt Solarstrom für 10 Cent pro KilowattstundeEreilt SMA das gleiche Schicksal wie hiesige Modulhersteller?EEG-Umlage auf Eigenverbrauch ausgesetzt September 2014

Es gibt bereits erste Beispiele, die beweisen, dass man auch ohne Solarförderung und jenseits politischer Abhängigkeit Photovoltaik installieren kann. In sinnvoller Kombination kann man sich damit sogar komplett autark versorgen. Diese Entwicklung wird sich noch weiter beschleunigen, gerade wenn die Kosten für Batteriespeicher weiter sinken. Winfried Hoffmann wagt die Prognose, dass 2030 Speicherstrom bereits für fünf Cent zu haben sein wird. Währenddessen startet „Der Spiegel“ sein neuestes Photovoltaik-Bashing. Er malt Horrorszenarien für die im März 2015 anstehende partielle Sonnenfinsternis an die Wand.Gabriel ade – Autarkie ist möglichPartielle Umnachtung beim „Spiegel“Prognose 2030: Speicherstrom für fünf Cent pro Kilowattstunde Oktober 2014

Im goldenen Herbst spottet die französische Konkurrenz über die deutschen Energieriesen Eon und RWE. Beide Konzerne bekennen sich in den nachfolgenden Wochen immer stärker zu erneuerbaren Energien und damit auch zur Photovoltaik. Insgesamt sind Speicher ein großer Trend – gerade im Zusammenhang mit kleinen Photovoltaik-Anlagen. Immer mehr Neukunden interessieren sich für diese Kombination und installieren dann auch zunehmend Batteriespeicher. Eine wichtige Frage dabei ist auch, wie berechnet man die Umsatzsteuer für privaten Eigenverbrauch korrekt.Umsatzsteuer für privaten Photovoltaik-EigenverbrauchEDF-Chef sieht RWE und Eon vor dem AbgrundPhotovoltaik-Neukunden installieren zunehmend Speicher November 2014

Mit Energiebau trifft es im November einen weiteren Photovoltaik-Großhändler, der angesichts der schwachen Marktbedingungen in die Insolvenz geht. Zahlreiche Konkurrenten sind in den Vormonaten bereits verschwunden, dennoch haben es auch die verbliebenen Großhändler schwer. Die Bundesregierung arbeitet weiterhin an ihrem Gesetzentwurf für Pilot-Ausschreibungen bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Kein einfaches Unterfangen. Bis zum Jahresende gelingt es dem Bundeswirtschaftsministerium noch nicht, einen abgestimmten Gesetzentwurf zu präsentieren. Im kommenden Jahr soll es aber bereits die ersten Ausschreibungen geben.Energiebau muss Insolvenz beantragenRWE wirbt für Photovoltaik-EigenverbrauchNeue Eckpunkte für Photovoltaik-Pilotausschreibung Dezember 2014

Für einen Paukenschlag zu Jahresende sorgt nun noch der Energieversorger Eon mit seiner Ankündigung, den Geschäftsfokus auf erneuerbare Energien legen zu wollen. Lange hatte die Führungsriege des Energieriesen gerade die Photovoltaik in Deutschland verteufelt. Der erste große Boom der Photovoltaik in Deutschland ist indes vorbei. Der Zubau sank im Oktober auf historisches Monatstief von gerade einmal 75 Megawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung mit einer weiter fallenden Tendenz für November und Dezember. Diese Zahlen wird die Bundesnetzagentur erst noch veröffentlichen. Es sich jedoch bereits sicher, dass der politisch gewollte Ausbaukorridor von 2500 Megawatt in diesem Jahr nicht erreicht werden wird. Dennoch lohnt sich Photovoltaik auch in Deutschland weiterhin und perspektivisch dürfte ihr Siegeszug nur eine Frage der Zeit sein.Haltet durch – es lohnt sichDie größten Modullieferanten des Jahres 2014Eon wagt den Schritt in eine neue Energiewelt Dies ist nur ein kleiner Rückblick auf die vergangenen Monate. Es ist natürlich noch viel mehr im Jahr 2014 passiert. Auch im kommenden Jahr erwarten uns wieder viele spannende Geschichten und Entwicklungen, über die wir sie informieren werden. Zunächst einmal wollen wir uns aber auch bei Ihnen für Ihre Treue bedanken. Die gesamte Redaktion von pv magazine wünscht allen Lesern besinnliche Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ab dem 5. Januar sind wir mit voller Kraft zurück. Bis dahin wünschen wir viel Spaß beim Stöbern durch unsere Seite. (Sandra Enkhardt)

Weitere Empfehlungen:Blog von pv magazine-Herausgeber Karl-Heinz RemmersMarktübersichtenHeftarchivSpezialthemenHintergründeMeinung

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.