SAG Solarstrom: Anleihevertreter gewählt

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Im Amtsgericht Freiburg gab es am Freitag im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens der SAG Solarstom AG die Gläubigerversammlungen für die beiden Unternehmensanleihen 2010/2015 und 2011/2017 sowie die Wandelanleihe 2007/2014. Für die Anleihe 2010/15 ist Frank Günther von der One Square Advisory Services GmbH zum gemeinsamen Verteter der Anleihegläubiger gewählt worden, wie das Photovoltaik-Unternehmen mitteilte. Die Gläubiger der Anleihe 2011/2017 haben Rechtsanwalt Markus Kienle gewählt. Die beiden gemeinsamen Vertreter würden nun für alle Anleiheinhaber gesammelt die Forderungen für die jeweile Anleihe beim Insolvenzverwalter anmelden und vertreten. Für die dritte Anleihe habe sich kein gemeinsamer Vertreter gefunden, hieß es weiter. Die Anleiheinhaber müssten nun individuell ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter geltend machen. Für den 16. Mai habe das Amtsgericht eine weitere Gläubigerversammlung anberaumt.

Der Insolvenzverwalter der SAG Solarstrom, Jörg Nerlich, begrüßte die Wahl der beiden gemeinsamen Vertreter, da sie das Verfahren vereinfachen und beschleunigen würde. Er informierte auf den Versammlungen auch über den aktuellen Stand des Insolvenzverfahrens. Die Suche nach einem strategischen Investor, mit der die Roland Berger Strategy Consultants beauftragt worden sei, laufe weiter. „Wir haben bereits eine ganze Reihe sehr konkreter und vielversprechender Interessensbekundungen erhalten“, sagte SAG Solarstrom-Vorstandschef Karl Kuhlmann. Derzeit würden die potenziellen Investoren indikative Angebote abgeben und erhielten Einblick in die Bücher. „Ich rechne damit, dass wir bis zur Gläubigerversammlung schon mit ausgewählten Investoren in konkrete Verhandlungen treten können“, so Kuhlmann weiter. Wie die abschließende Sanierungslösung konkret aussehen könnte, wollte der Insolvenzverwalter aber noch nicht sagen. Nach dem Insolvenzrecht gebe es mehrere Optionen.

SAG Solarstrom war mit Eröffnung des Hauptverfahrens am 1. März von einem sogenannten Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung in die Regelinsolvenz gewechselt. Anfang März erhielt das Photovoltaik-Unternehmen zudem die Zusage für einen Massekredit über 1,5 Millionen Euro von der Sparkasse Freiburg – Nördliches Breisgau, der für eine Zwischenfinanzierung dienen soll. Er soll gewährleisten, dass noch ausstehende Verkaufsabschlüsse für deutsche und italienischen Photovoltaik-Projekte getätigt werden sowie die Ausarbeitung des Restrukturierungskonzepts und die Investorensuche ohne zeitlichen Druck erfolgen können. (Sandra Enkhardt)

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