SZ: Eon und HSH Nordbank steigen bei Desertec aus

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Mitte vergangenen Jahres gab es den ersten großen Knall – die Desertec Stiftung kündigte ihre Mitgliedschaft in dem Industriekonsortium Dii GmbH. In der Gesellschaft fanden sich zahlreiche Großkonzerne zusammen, die gemeinsam das Wüstenstromprojekt realisieren wollten. Es sei die Konsequenz aus „den unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten bezüglich der zukünftigen Strategie, den Aufgaben und der dafür notwendigen Kommunikation sowie nicht zuletzt des Führungsstils der Dii-Spitze“, hieß es damals. Die Stiftung untersagte der Dii zudem die Weiterverwendung des Namen „Desertec“. Nun gibt es neuen Wirbel. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ laufen zum Jahresende die Verträge mit 20 Gesellschaftern aus. Mehrere Gründungsmitglieder könnten sich dann aus der Dii zurückziehen. „Eon wird den Ende 2014 auslaufenden Kooperationsvertrag mit der Dii nicht verlängern“, zitiert die SZ einen Konzernsprecher. Auch die HSH Nordbank wolle sich nach Informationen aus Branchenkreisen auch zurückziehen. Unicredit hingegen wollte noch keine Angaben gegebüber der SZ machen. Weitere Unternehmen prüften derzeit einen Ausstieg, hieß es weiter.

Dennoch wird die Dii voraussichtlich weitermachen. 2014 sollten eigentlich die ersten Pilotkraftwerke in Nordafrika realisiert werden. Nach SZ-Angaben gibt es derzeit aber intern Diskussionen über die künftige Strategie. Einige Gesellschafter wollten die Initiative zu einem reinen Beratungsunternehmen umfunktionieren, während andere die Realisierung der Projekte vorantreiben wollten. Der Energiekonzern RWE, die Versicherungsgesellschaft Munich Re und die Deutsche Bank werden sich wohl weiter in der Initiative beteiligen. Die Dii äußerte sich gegenüber dem Blatt nicht zu den Spekulationen über die neuen Austritte. Es sei geplant die befristete Dii zu einer permanenten Organisation weiterzuentwickeln.

Der ursprüngliche Plan von Desertec war es, bis 2050 zahlreiche Photovoltaik-, Solarthermie- und Windkraftwerke in Nordafrika und dem Nahen Osten zu errichten. 15 Prozent des dort produzierten Stroms sollte dann nach Europa transportiert werden. (Sandra Enkhardt)

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