Ein asiatisches Konsortium will Aleo Solar übernehmen. Die Transaktion ist noch nicht abgeschlossen. Allerdings zeigen sich die asiatischen Unternehmen optimistisch, was die Zukunft des deutschen Standorts von Aleo Solar in Prenzlau angeht. Die Modulfertigung von Aleo Solar in Deutschland sei bei den Produktionskosten wettbewerbsfähig mit jenen in Europa, Japan und den USA, sagt MK Lu, Chef des taiwanesischen Waferherstellers Sino-American Silicon Products (SAS), der über seine Zelltochter Sunrise Global Solar Energy, an dem Konsortium beteiligt ist, der „Digitimes“. Sunrise will gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen Choshu Industry und dem in Hongkong ansässigen Unternehmen Pan Asia Solar, die 280-Megawatt-Fabrik von Aleo Solar im brandenburgischen Prenzlau übernehmen. Die Produktionskosten bezifferte Lu nicht konkret. Angesichts der Mindestpreisregelung für chinesische kristalline Photovoltaik-Produkte von 0,57 Eurocent bei Solarmodulen und Einfuhrobergrenzen könne Aleo Solar mithalten. Sunrise habe schon zuvor die Solarzellen für die Module von Aleo Solar geliefert.
Zudem will das asiatische Konsortium auch die Patente und die Marke „Aleo“ übernehmen. Allerdings sollen in dem Werk in Prenzlau künftig nur noch 200 Mitarbeiter Solarmodule fertigen, zuvor waren es 730. Den Kaufpreis bezifferte Lu gegenüber der „Digitimes“ als niedrig. Zudem werde sich Bosch, das bislang mehr als 90 Prozent an Aleo Solar hält und diesen Anteil aber verkauft, um Übergangsregelungen für die nicht weiter beschäftigten Mitarbeiter.
Anfang Februar verkündete Aleo Solar den Verkauf seines wesentlichen operativen Geschäfts einschließlich des Produktionsstandorts Prenzlau und der Marke Aleo an die Hamburger SCP Solar GmbH. Hinter dieser Erwerbsgesellschaft aus Hamburg steht ein Konsortium, zu dem Sunrise Global Solar Energy aus Taiwan, Choshu Industry aus Japan sowie Pan Asia Solar aus Hongkong gehören. Zu den Vertragsdetails war bekannt geworden, dass die SCP Solar die Produktionsstätte in Prenzlau einschließlich Anlagevermögen, Vorräten, gewerblichen Schutzrechten und Anteilen an einem Tochterunternehmen für einen Euro erwirbt und zusätzlich von den drei Investoren mit Eigenkapital in Höhe von 13,5 Millionen Euro ausgestattet werden soll. Gleichzeitig zahlt Aleo Solar dem Hamburger Unternehmen eine Mitgift in Höhe von zehn Millionen Euro. Die Robert Bosch GmbH, der 90 Prozent von Aleo Solar gehören, leistet an die AG zudem einen Transaktionsausgleich in Höhe von 31 Millionen Euro, wie es weiter hieß. (Sandra Enkhardt)
Mehr zur Wettbewerbsfähigkeit kristalliner Modulfertigung in Deutschland erfahren Sie auf Seite 76 in unserer aktuellen Ausgabe:Modulproduktion in Deutschland – ein Modell mit Zukunft?
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