Windwärts meldet Insolvenz an

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Die Windwärts Energie GmbH hat am vergangenen Freitag beim Amtsgericht in Hannover einen Insolvenzantrag gestellt. Die Projektentwicklungsgesellschaft habe im Dezember 2013 eine Rückzahlung von Genussrechtskapital in Höhe von 1,9 Millionen Euro auf unbestimmte Zeit verschieben müssen, teilte Windwärts mit. Im Januar seien die fälligen Zinszahlungen für vier aufgelegte Genussrechte in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Euro ebenfalls nicht ausgezahlt worden. Ein von Windwärts beauftragtes Rechtsgutachten habe danach ergeben, dass die Rückzahlungsansprüche der Genussrechtsinhaber bei der Prüfung der Zahlungsunfähigkeit berücksichtigt werden müsse. Dies hatte Windwärts nach eigenen Angaben bislang nicht getan und beantragte daher nun die Insolvenz. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Volker Römermann bestellt worden.

Als Gründe für die Zahlungsschwierigkeiten gab das Unternehmen an, dass es im vergangenen Jahr Verzögerungen bei laufenden Windkraftprojekten und hohe Vorlaufkosten bei Projekten im Ausland gegeben habe. Darauf habe Windwärts bereits zum Jahresende 2013 „alle nicht profitablen Geschäftsaktivitäten beendet“, hieß es weiter. Dazu zählte auch das Geschäftsfeld Photovoltaik. Die Konzentration auf das Kerngeschäft sei mit einem Stellenabbau um rund ein Viertel verbunden gewesen.

In den vergangenen Wochen seien intensive Gespräche mit den Banken geführt worden. Dabei sei es sowohl um eine neue Unternehmens- als auch Projektfinanzierung gegangen. Für die Verhandlungen sei schließlich auch das Liquiditätsgutachten von einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorbereitet worden, dass eine positive Fortführungsprognose erwarten ließ, hieß es weiter. Der vorläufige Insolvenzverwalter kündigte an, dass der Geschäftsbetrieb vorerst weiter gehe. Die Betreibergesellschaften der Windenergie- und Solarprojekte, die von Windwärts über geschlossene Fonds realisiert wurden, seien rechtlich unabhängig und daher von diesem Insolvenzverfahren nicht unmittelbar betroffen.

Der Geschäftsführer von Windwärts, Lothar Schulze, zeigte sich zuversichtlich, dass eine Sanierung im Zuge des Insolvenzverfahrens gelinge. Den Optimismus schöpfe er aus den bereits eingeleiteten Restrukturierungen und der Umsetzung laufender Projekte. (Sandra Enkhardt)

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