REI: Indischer Photovoltaik-Markt stockt

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Symptomatisch für die derzeitige Situation der Photovoltaik in Indien war die Absage von Shri Tarun Kapoor vom indischen Ministerium für neue und erneuerbare Energie, der bei der Eröffnung der 7th Renewable Energy India Expo (REI) am Donnerstag kurzfristig doch nicht teilnahm. So fand die Podiumsdiskussion zur Umsetzung der zweiten Phase der Jawaharlal Nehru National Solar Mission (JNNSM) ohne einen hochrangigen Regierungsvertreter statt – und es blieb völlig unklar, wie es mit der nationalen Förderpolitik zum weiteren Ausbau der Photovoltaik in Indien weitergehen soll.

Schon seit Februar dieses Jahres ist die erste Phase der JNNSM ausgelaufen und die Förderung faktisch gestoppt; über die Art der Weiterführung des Programms ist bisher nichts beschlossen. Deshalb hängen derzeit viele Projekte in der Warteschleife, und der Ausbau der Photovoltaik hinkt den ehrgeizigen Zielen hinterher. Auf mindestens 22 Gigawatt soll die installierte Photovoltaik-Leistung in Indien bis zum Jahr 2022 ausgebaut werden, installiert sind bisher erst rund 1,8 Gigawatt.

Zu schaffen machen der Solarbranche in Indien zudem die über 20-prozentige Abwertung der Rupie sowie die schwierige Finanzierungslage: Die Kreditzinsen indischer Banken sind sehr hoch und liegen bei über 13 Prozent. Dazu kommt, dass die heimischen Banken für die Finanzierung von Photovoltaik-Projekten das gesamte Vermögen der Firmen als Sicherheit heranziehen (sogenannte Balance-Sheet-Finanzierung), was vor allem kleinere Unternehmen schwierig ist.

Doch allen Schwierigkeiten zum Trotz lief der erste Messetag der REI mit regem Besucherinteresse an. Am Nachmittag bildeten sich vor etlichen Ständen der rund  500 ausstellenden Unternehmen und Organisationen aus 37 Ländern längere Schlangen der vor allem indischen Besucher. Die Messe läuft noch zum Samstagnachmittag. Das pv magazine ist vor Ort und wird weiter über den Messeverlauf berichten. (Hans-Christoph Neidlein)

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