Wechselrichter-Nachfrage in Europa eingebrochen

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Im zweiten Quartal 2013 verzeichneten die Analysten von IHS einen Absatz von Photovoltaik-Wechselrichtern von insgesamt 8,3 Gigawatt. Dies seien fünf Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum und damit erstmals ein Rückgang seit sieben Quartalen. Der Grund für die schwächere Nachfrage sei vor allem der starke Rückgang des Photovoltaik-Zubaus in Europa. Die Lieferungen von Photovoltaik-Wechselrichtern nach Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA-Region) seien im ersten Halbjahr 2013 um mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Nach Angaben von IHS waren es zwischen Januar und Juni gerade einmal sechs Gigawatt. Besonders stark sei der Rückgang der Nachfrage in Deutschland und Italien gewesen, so die Analysten von IHS. Viele Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern suchten mittlerweile nach alternativen Märkten und stärkten ihre internationale Präsenz.
Im Gegensatz zum Rückgang im Jahresvergleich sei die Nachfrage im Vergleich zum ersten Quartal um 24 Prozent gestiegen. Dafür sei vor allem China verantwortlich, wohin allein fast zwei Gigawatt Wechselrichter-Leistung geliefert worden seien. Dies ist IHS zufolge eine Steigerungsrate von 174 Prozent und auf das Auslaufen des Golden Sun-Programms zurückzuführen. Die heimischen Hersteller hätten auf dem chinesischen Photovoltaik-Markt weiterhin große Vorteile. Westliche Wechselrichter-Hersteller haben es hingegen weiter schwer in China.
Im zweiten Quartal sind nach dem jüngsten IHS-Bericht auch die Preise für Photovoltaik-Wechselrichter weiter gesunken. Der Durchschnittspreis in China habe rund 14 Prozent niedriger bei 0,07 US-Dollar pro Watt gelegen. Weltweit habe sich der durchschnittliche Preis für Photovoltaik-Wechselrichter im zweiten Quartal um rund zehn Prozent reduziert gegenüber dem Jahresbeginn. Der Preisrückgang resultiere vor allem daraus, dass verstärkt Wechselrichter auf sogenannte low-cost Märkte in Asien geliefert werden seien. Der Umsatz sei daher auch um 18 Prozent im Jahresvergleich auf rund 1,6 Millionen US-Dollar gesunken. Allein in Europa sei der Umsatz der Hersteller im zweiten Quartal um mehr als 50 Prozent gefallen, hieß es weiter.
Die europäischen Hersteller werden immer mehr zurückgedrängt, heißt es bei IHS. Unter den zehn größten Wechselrichter-Lieferanten befänden sich im zweiten Quartal nur noch drei europäische Hersteller, wenn die Gewichtung nach Marktanteil vorgenommen werde. Vor Jahresfrist seien es doch doppelt so viele gewesen. Diese Entwicklung werde sich voraussichtlich auch im zweiten Quartal fortsetzen. Die Mehrheit der Wechselrichter-Nachfrage werde wahrscheinlich aus Asien, Nord- und Südamerika kommen. Dies werde den Druck für jene Photovoltaik-Hersteller erhöhen, die auf diesen Märkten nicht präsent seien. Andere Hersteller – besonders aus China und Japan – könnten hingegen von diesem Trend profitieren, so die Analysten weiter. Insgesamt wird bei IHS ein Photovoltaik-Zubau von 34,5 Gigawatt in diesem Jahr angenommen und damit eine Steigerung der Nachfrage im zweiten Halbjahr. (Sandra Enkhardt)

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