Immer mehr Solarstrom wird direkt vermarktet

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Mit insgesamt 26646 Megawatt Leistung werden die Betreiber von Onshore- und Offshore-Windanlagen im September zwar die Nase vorn haben, was die Direktvermarktung unter Inanspruchnahme der Marktprämie angeht. Dafür verzeichnet die direkt vermarktete Photovoltaik-Leistung den stärksten Zuwachs: Wurden im Januar 2013 noch 2379 Megawatt direkt vermarktet, werden es im September bereits 3940 Megawatt sein. Das geht aus den aktuellen Zahlen hervor, die die vier Übertragungsnetzbetreiber monatlich vorlegen. Im Bereich Biomasse sind demnach 2757 Megawatt Direktvermarktung geplant, im Bereich Wasserkraft 525 Megawatt. Insgesamt sind damit für den September 33987 Megawatt Leistung aus erneuerbaren Energien zur Direktvermarktung angemeldet.
Die Bundesregierung hatte im Januar 2012 mit der EEG-Novelle das Instrument der Direktvermarktung eingeführt, um zu erreichen, dass Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen ihren erzeugten Strom bedarfsgerechter einspeisen. Die Marktprämie gleicht dabei die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Marktpreis und der Vergütung aus, die für den Strom nach dem EEG zu zahlen wäre; hinzu kommt eine Managementprämie. Die Betreiber der Photovoltaik-, Windkraft- oder Biomasseanlagen verzichten dabei auf die Einspeisevergütung.
Die Fraunhofer-Institute für System- und Innovationsforschung (ISI) und für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) sowie das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) und die Rechtsanwaltskanzlei BeckerBüttnerHeld (BBH) haben im Auftrag des Bundesumweltministeriums bereits erste Erfahrungen mit der Marktprämie evaluiert. In ihrem im Juli vorgelegten Bericht kommen sie zu dem Schluss, dass die Marktprämie bereits jetzt Entwicklungen angestoßen habe, die für eine mittelfristige Marktintegration der Erneuerbaren wichtig seien. Die Marktprämie setze Impulse, die Einspeisung genauer zu prognostizieren und bedarfsorientierter zu betreiben. Die Marktprämie könne damit perspektivisch helfen, die EEG-Umlage zu entlasten und die erneuerbaren Energien in die Regelenergiemärkte zu integrieren. (Petra Hannen)

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