M+W Group übernimmt US-Tochter von Gehrlicher Solar

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M+W Americas wird die Gehrlicher Solar America Corp. komplett übernehmen. Diese werde künftig als eigenständige Tochterfirma des Konzerns agieren, teilte M+W Americas mit. An seinen verschiedenen Standorten in den USA und Mexiko beschäftige die US-Tochter des insolventen deutschen Photovoltaik-Unternehmens Gehrlicher Solar derzeit 52 Mitarbeiter. Das Unternehmen sei auf die Planung, den Bau und Betrieb von Photovoltaik-Kraftwerken spezialisiert. Mit der Übernahme stärke M+W vor allem sein Geschäft im Bereich einer Anlagengröße zwischen einem und 15 Megawatt, da Gehrlicher Solar eine Expertise im Bereich großer Dachanlagen sowie mittelgroßer bis großer Photovoltaik-Kraftwerke mitbringe. M+W ist hingegen eher auf die Planung und den Bau von Photovoltaik-Fabriken spezialisiert. „Diese Akquisition ist ein weiterer Schritt beim Ausbau von M+W Groups globaler Kompetenz in diesem Markt, so dass wir unseren Kunden umfassende Lösungen für PV-Kraftwerke in Europa, Asien und jetzt auch in Amerika bieten können“, sagte der Vorstandschef der M+W Group, Jürgen Wild. Details zur Transaktion wurden zunächst nicht bekannt.

Mit der Übernahme werde der bisherige Vorstand für das operative Geschäft (COO) von Gehrlicher Solar America, Jerry Shinn, die Aufgaben des Präsidenten übernehmen. Der Umsatz der US-Tochter von Gehrlicher Solar lag im vergangenen Jahr bei rund 73 Millionen US-Dollar und soll in diesem Jahr voraussichtlich auf das Doppelte steigen, wie es weiter hieß. Das Unternehmen betreue Photovoltaik-Projekte im gesamten US-Gebiet sowie zunehmend in Mexiko, der Karibik und Puerto Rico. Ziel sei es nun, zum größten unabhängigen Komplettanbieter für Photovoltaik-Kraftwerke in Nordamerika zu werden, wie es weiter hieß. Gehrlicher Solar America war erst kürzlich von der US-Regierung als ein bevorzugter Lieferant für Bundesprojekte für die kommenden fünf Jahre ausgewählt worden.

Die insolvente deutsche Muttergesellschaft Gehrlicher Solar hatte Anfang Juli beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt. Zur Begründung führte das Photovoltaik-Unternehmen die Einführung der vorläufigen Importzölle für kristalline Photovoltaik-Produkte aus China an. Damit hätten sich die Marktbedingungen für Gehrlicher Solar derart verschlechtert, dass sich das Unternehmen nicht in der Lage sah, die Bedingungen für einen laufenden Kreditvertrag über 85 Millionen Euro zu erfüllen. Das Bankenkonsortium habe daraufhin angekündigt, die Kredite zu kündigen. Die Auslandsgesellschaften von Gehrlicher Solar, darunter auch die US-Tochter, waren von dem Insolvenzantrag nicht betroffen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Oliver Schartl erklärte zu der Übernahme von Gerlicher Solar America: „Wir sind mehr als erfreut darüber, dass wir zusammen mit den beauftragten M+A Beratern in Deutschland und den Vereinigten Staaten so schnell einen starken Partner für die US-Tochter von Gehrlicher Solar finden konnten.“ Es sei das Beste für die Mitarbeiter und die Kunden, so der Münchner Rechtsanwalt weiter. (Sandra Enkhardt)

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