Insolvenzverfahren von Sunways aufgehoben

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Das Amtsgericht Konstanz hat am Dienstag die vorläufigen Insolvenzverfahren gegen die Sunways AG und die 100-prozentige Tochtergesellschaft Sunways Production GmbH auf. Die am 7. Mai angeordneten Sicherungsmaßnahmen würden aufgehoben, hieß es in dem veröffentlichten Beschluss.
Bereits am Freitag verkündete Sunways die Einigung mit seinen ehemaligen Hausbanken auf einen Vergleich. Im April hatten die Banken die Kreditlinien für den Photovoltaik-Hersteller aus Konstanz vorzeitig gekündigt. Anschließend reichte die Baden-Württembergische Bank (BW Bank) einen vorläufigen Insolvenzantrag gegen die Sunways AG sowie die Tochtergesellschaft beim Amtsgericht Konstanz ein. Der Vergleich sieht nun vor, dass das Photovoltaik-Unternehmen bis Ende November 5,6 der 7,6 Millionen Euro zurückzahlen muss. Eine weitere Million Euro wird dann im August 2015 fällig. An der Vereinbarung mit den Banken war auch der Mehrheitsaktionär LDK Solar beteiligt. Der chinesische Konkurrent war über seine deutsche Tochtergesellschaft im vergangenen Jahr bei Sunways eingestiegen und hält rund 70 Prozent der Anteile.
Weiterhin konnte Sunways am Freitag die vorzeitige Auflösung von Langfristlieferverträgen für Silizium gegen eine Zahlung von Abfindungen verkünden. Die Verträge sollen Ende des Jahres beendet werden. Dies stelle eine Entlastung der Bilanz von etwa zehn Millionen Euro bei Rückstellungen und Verbindlichkeiten dar, teilte Sunways dazu mit.
Ende vergangenen Jahres hatte Sunways bereits eine umfassende Restrukturierung und Neuausrichtung des Herstellers von Solarmodulen und Wechselrichtern beschlossen. Die Produktionskapazitäten für Standard-Solarzellen sollten demnach reduziert werden bei gleichzeitiger Fokussierung auf Spezialzellen für Anwendungen in den Bereichen Automotive und gebäudeintegrierte Photovoltaik. Zudem wollte Sunways künftig noch stärker auf die Synergien mit LDK Solar setzen. Unvermeidlich bei der Neuausrichtung seien auch Entlassungen, hieß es damals. Kurz darauf verkündete Sunways rund die Hälfte der 120 Arbeitsplätze bei der Produktionstochter in Arnstadt zu streichen. Insgesamt sollten rund 40 Prozent der damals 265 Mitarbeiter bei Sunways entlassen werden. (Sandra Enkhardt)

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