Greenpeace kritisiert Dena-Prognose zur EEG-Umlage

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Der Chef der Deutschen Energieagentur (Dena), Stephan Kohler, geht nach einem Medienbericht von einem Anstieg der EEG-Umlage um bis zu 32 Prozent für das kommende Jahr aus.  "Die EEG-Umlage dürfte 2014 auf 6,5 bis sieben Cent pro Kilowattstunde steigen", sagte er der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe). Angesichts des anhaltenden Booms bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen habe er seine Prognose vom Frühjahr nun deutlich nach oben korrigiert. Damals rechnete Kohler noch mit einem Anstieg der EEG-Umlage von derzeit 5,277 Cent je Kilowattstunde auf etwa 6,2 Cent je Kilowattstunde. "Viele Verbraucher wollen sich jetzt noch die bestehende Förderung sichern, weil sie mit einer spürbaren Kürzung nach der Bundestagswahl rechnen", sagte Kohler weiter.
Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte Kohlers Äußerungen scharf. „„Dena-Chef Stephan Kohler führt die Menschen mit falschen Behauptungen in die Irre, wenn er den Zubau von Wind- und Solaranlagen für eine steigende Ökostrom-Umlage verantwortlich macht. Neuanlagen der erneuerbaren Energien werden immer kostengünstiger“, sagte Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling. Erst am Montag präsentierte Greenpeace eine Studie des Öko-Instituts zur Entwicklung der EEG-Umlage 2014. Demnach werde sie voraussichtlich auf knapp 6,1 Cent je Kilowattstunde steigen. Die Studie zeigt zudem, dass der Anteil der Neuanlagen an der EEG-Umlage im kommenden Jahr nur noch bei sieben Prozent liegen werde. Er sinke bis 2017 auf rund vier Prozent. Bei der Vorstellung der Studie forderte Greenpeace, dass künftig die Privilegien für die Industrie sowie die Besteuerung von Energie reformiert werden müssten, um auf diese Weise die EEG-Umlage signifikant zu senken. Das Öko-Institut sprach sich zudem dafür aus, dass die Bundesregierung notfalls per Verordnung die Energiekonzerne zwingen müsse, die gesunkenen Börsenstrompreise an die Verbraucher weiterzugeben. (Sandra Enkhardt)

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