Hanwha Q-Cells ist von dem türkischen Unternehmen Else Enerji als Modullieferant ausgewählt worden. Der deutsche Hersteller, der mittlerweile Teil des koreanischen Mischkonzerns Hanwha ist, habe seine Module für eine 17.000 Quadratmeter große Dachanlage in Ankara geliefert. Die 500-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäude der Prokon AS sei in dieser Woche ans Netz gegangen und solle künftig bis zu 40 Prozent des Stromverbrauchs des Unternehmens decken. Für Hanwha Q-Cells dient das Projekt nach eigenen Angaben als Referenzanlage in der Türkei. Nähere Angaben zum Volumen des Geschäfts sowie über weitere Aufträge aus der Türkei waren von Hanwha Q-Cells zunächst nicht zu bekommen.
Else Enerji habe sich für die Hanwha Q-Cells Module nach Tests des Photovoltaik-Instituts Berlin (PI-Berlin) entschieden, hieß es weiter. Der deutsche Photovoltaik-Hersteller habe sich dabei gegen die Produkte von sechs Konkurrenten durchsetzen können. Die auf Energieertrag und Leistung getesteten Solarmodule seien für die Tests zufällig aus den Beständen von Großhändlern ausgewählt worden. Else Enerji sei für die Planung und Konstruktion des gesamten Projekts verantwortlich gewesen.
Die Türkei ist derzeit für viele Photovoltaik-Unternehmen ein interessanter Markt. Im Mai eröffnete China Sunergy ein Modulwerk. Aber auch deutsche Unternehmen orientieren sich in Richtung Bosporus: So vermeldeten erst in dieser Woche bereits Alfasolar die Fertigstellung eines Solar-Carports vor Ort und Schmid die Lieferung von drei Modullinien in die Türkei. Die Regierung in Ankara hat attraktive Rahmenbedingungen für Photovoltaik-Investitionen aufgesetzt. Derzeit gilt in der Türkei ein Einspeisetarif in Höhe von 13,3 US-Cent/Kilowattstunde mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Für Solarstrom aus Photovoltaik-Anlagen mit einem hohen Anteil lokal produzierter Komponenten wird über fünf Jahre ein Zuschlag von bis zu 6,7 US-Cent bezahlt. Für Großprojekte mit mehr als einem Megawatt Leistung ist ein Lizenzierungsverfahren vorgeschrieben. Die erste Ausschreibungsrunde fand Mitte Juni statt. Dabei sind knapp 500 Projektanträge mit insgesamt 8,9 Gigawatt Photovoltaik-Leistung bei der zuständigen Energie-Regulierungsbehörde EPDK eingereicht worden. Damit ist die Obergrenze von 600 Megawatt für die erste Lizenzierungsrunde beinahe 15 Mal überschritten. (Sandra Enkhardt)
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