IG Metall fordert weiter Alternativen von Bosch

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2000 Beschäftigte von Bosch haben am heutigen Donnerstag vor der Konzernzentrale in Stuttgart erneut ihrem Ärger über den Rückzug des Konzerns aus dem kristallinen Photovoltaik-Geschäft Luft gemacht. Ein Großteil der Demonstranten war extra aus Arnstadt, wo das Photovoltaik-Zentrum von Bosch ist, angereist. Aber auch Mitarbeiter von anderen Bosch-Standorten beteiligten sich nach IG-Metall-Angaben an der Aktion.
"Wir haben heute der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH deutlich gemacht, dass es Alternativen zur Einstellung der Photovoltaik-Produktion am Standort Arnstadt gibt", erklärte anschließend Wolfgang Lemb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt. Gerade mit Blick auf die Importzölle, die die EU-Kommission Anfang Juni für chinesische Hersteller kristalliner Photovoltaik-Produkte verhängt habe, würden sich neue Perspektiven für die Fertigung in Deutschland ergeben. Nach Berechnungen des vom Betriebsrat beauftragten INFO-Institutes wäre es somit denkbar, die Produktion kristalliner Zellfertigung am Standort Arnstadt aufrecht zu erhalten. Im Ergebnis würden sich die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse deutlich verbessern, wie es bei der IG Metall weiter hieß. Die Geschäftsführung hat diese Überlegungen mit dem Verweis auf den Beschluss vom 22.03.2013 zurückgewiesen", erklärte Lemb weiter.
Allerdings hätten sich beide Seiten auf das Ziel verständigt, möglichst viele Arbeitsplätze in der industriellen Fertigung am Standort Arnstadt zu erhalten. "Wir haben vereinbart gemeinsam in einen Dialog zu den verschiedenen Szenarien zur Erreichung dieser Zielsetzung einzutreten", so Lemb. Dies sei ein Erfolg, der auch der Demonstration zu verdanken sei. Denkbare Szenarien seien der Erhalt der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in Arnstadt, die Ansiedlung anderer Bosch-Produktionen oder auch der Verkauf der Werke innerhalb der Solarindustrie, so Lemb weiter. Auch hätten die Arbeitnehmer Lösungsmodelle vorgeschlagen, die nun von der IG Metall und der Bosch-Führung geprüft würden. Insgesamt gehe es darum, möglichst die Mehrheit der Arbeitsplätze zu erhalten. Es sei vereinbart worden, den "Szenariendialog" bis zu Jahresende abzuschließen, um dann eine Perspektive für die Zeit ab 2014 zu haben. Wenn kein tragfähiges Modell im Rahmen eines Verkaufes realisierbar sei, müsse die Fortführungslösung Bestandteil der weiteren Debatten sein, hieß es bei der IG Metall. (Sandra Enkhardt)

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