Intersolar kam gut an

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Am Ende einer Messe ist Zeit für Statistik, in der Hoffnung, dadurch etwas über die Entwicklung des Marktes zu erfahren. Nach Aussage der Veranstalter kamen dieses Jahr  rund 50.000 Besucher aus über 150 Ländern und 1.330 Aussteller aus 47 Ländern zur Intersolar Europe nach München. Wenn man die reinen Zahlen ansieht, ist der Einbruch groß. 2011 waren es 77.000 Besucher, 2012 immerhin noch 66.000. Die Austellerzahlen sind im Vergleich zu 2012 um 579 gesunken, also etwas mehr als 25 Prozent.

Wirklich überraschend ist das aber nicht. Was soll man erwarten, wenn der Markt insgesamt einbricht. Oft war zu hören, dass man denjenigen, die behaupten, die Situation sei  nicht schwierig, ja sowieso nicht glauben könne. „Man muss sich nicht mehr schämen“, sagte ein Aussteller. Die Frage ist also, ob die Messe den Teilnehmern in der schwierigen Situation helfen kann, Auswege zu finden und damit umzugehen.

Da hilft die Statistik nicht, denn das scheint trotz der gesunkenen Zahlen der Fall zu sein.  „Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen“, sagt Stefan Liedtke, Geschäftsführer vom Montagegestell-Hersteller Renusol aus Köln. Es habe eine Reihe von sehr qualifizierten Gesprächen und ein großes Interesse an qualitativ hochwertigen Produkten in den vergangenen drei Tagen gegeben. Nach der anfängliches Skepsis lautet sein eindeutiges Fazit: „München hat sich für uns gelohnt.“ Ähnliches war öfter zu hören. Auch bei Krannich Solar stellen die Mitarbeiter auf dem Messestand eine spürbare Veränderung zu den Vorjahren fest. „Die Qualität der Gespräche ist deutlich gestiegen“, sagt Anita Hartmeyer vom Marketing. Die Leute, die vorbeikommen, stellen gezielte Fragen. Dirk Leinweber, Direktor Sales Deutschland bei Danfoss ist auch zufrieden. Der Besucherandrang sei ähnlich wie im Jahr zuvor. „Wir sind mit der Intersolar sehr zufrieden“, sagt Markus Vetter, Leiter Marketing und Kommunikation bei Kostal. AS Solar verbuchte bei den Kontaktanfragen laut  Geschäftsführer Thomas Rust sogar einen leichten Anstieg.

Vermutlich ist das der Fall, weil der Bedarf nach Information und Einschätzung gerade in der derzeitigen extrem unsicheren Marktsituation groß ist. Der große Andrang wird sich also nicht direkt in hohen Umsatzzahlen bemerkbar machen. Doch immerhin: 50.000 Besucher sind vor Ort und zeigen, dass sie am Ball bleiben wollen.

Für sich genommen sind das alles Einzelmeinungen, noch dazu gegenüber Journalisten, denen gegenüber alle Unternehmen gut aussehen wollen. Noch dazu, weil sich alle Experten einig sind: die Kunden suchen Firmen, bei denen sie ziemlich sicher sind, dass sie auch in fünf Jahren noch existieren. Doch es zeigte sich bei vielen Hintergrundgesprächen, dass die gute Stimmung vorherrschte. Viel mehr: es gab fast keine negativen Stimmen. Viele Teilnehmer sehen sich auf dem Schritt zu einer neuen Ära, in der sich die Photovoltaik ohne Förderung beweisen muss.

Die Statistik lässt sich natürlich noch viel weiter treiben. Die Austeller aus anderen Ländern zeigen, dass viele trotzdem noch auf dem europäischen Markt präsent sein wollen. Laut Veranstalter kamen 608 Ausstellern aus. Danach folgen China mit 242, Italien mit 59, Österreich mit 40 und Spanien mit 29 Unternehmen. Allerdings waren einige global Player nicht mehr präsent, so zum Beispiel Canadian Solar und der Dünnschichthersteller Solar Frontier. Solar Frontier ist damit ausgelastet, den Heimatmarkt Japan zu bedienen.

Bei den Besuchern habe der Auslandsanteil in diesem Jahr bei rund 44 Prozent und damit nochmals höher als im Vorjahr gelegen. Zur begleitenden Konferenz seien 2.000 Teilnehmer gekommen. 200 Aussteller seien für den Bereich Energiespeicher angemeldet gewesen, so die Auswertung der Veranstalter. (Michael Fuhs, Sandra Enkhardt)

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