Die Inhaber der Wandelschuldanleihe (2011/2016) erschienen nicht in ausreichender Zahl bei der ersten Gläubigerversammlung der Solarworld AG. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters soll die Präsenz nur bei 4,62 Prozent gelegen haben. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher. Allerdings wäre ein Quorum von 50 Prozent notwendig gewesen, um einen Beschluss fassen zu können. Damit konnte zunächst auch kein gemeinsamer Gläubigervertreter gewählt werden. Eine zweite Gläubigerversammlung, die Solarworld zeitnah für Anfang Juli einberufen wolle, ist nach Angaben des Unternehmens dann „in jedem Fall beschlussfähig“. Der Vorstand habe auf der ersten Versammlung allerdings bereits über das geplante Sanierungskonzept sowie den Status quo bei dem hochverschuldeten Photovoltaik-Unternehmen berichtet.
Am Donnerstag ist die erste Gläubigersammlung für die Inhaber der Wandelschuldanleihe (2012/2017) geplant. Für den 11. Juli hat Solarworld seine Aktionäre zu einer außerordentlichen Hauptversammlung eingeladen, um diese über den Kapital- und Schuldenschnitt abstimmen zu lassen. Zuvor benötigt Solarworld aber auch die Zustimmung seiner Gläubiger. „Eine erfolgreiche finanzielle Restrukturierung ist eine notwendige Voraussetzung für die positive Fortführungsprognose der Solarworld AG. Leider wird dies auch mit schmerzlichen Einschnitten aller Beteiligten verbunden sein“, heißt es in einem Brief der Gläubiger des Photovoltaik-Herstellers. Solarworld will bis Ende August alle notwendigen Beschlüsse für die Restrukturierung fassen lassen, wie das Unternehmen nun mitteilte. „In den nächsten drei Monaten wollen wir alle Gespräche mit Gläubigern und Kapitalgebern konstruktiv zu Ende führen und damit eine gute Zukunft der Solarworld gestalten“, sagte Asbeck.
Solarworld setzt auf neue Produkte
Der Photovoltaik-Hersteller wolle parallel mit der Serienfertigung neuer Produkte in Deutschland und den USA beginnen. Große Hoffnungen setzt Solarworld nach eigenem Bekunden in seine belastbaren Glas-Glas-Module sowie Module mit höheren Wirkungsgraden. Asbeck erwarte sich zudem eine Rückkehr zu einem fairen Wettbewerb im zweiten Halbjahr. Auf Initiative Solarworld hatte die EU-Kommission Anti-Dumping- und Anti-Subventionsverfahren gegen chinesische Photovoltaik-Hersteller eingeleitet. Für Anfang Juni wird eine Entscheidung der EU-Kommission über vorläufige Importzölle erwartet.
Solarworld plant einen Schuldenschnitt, wobei seine langfristigen Verbindlichkeiten um 60 Prozent verringert werden sollen. Danach werde es eine Kapitalherabsetzung um rund 95 Prozent geben mit anschließender Kapitalerhöhung. Bei diesem Debt-to-Equity-Swap werden die Alteigentümer nahezu ihren kompletten Anteil verlieren und die Gläubiger die Mehrheit an Solarworld erlangen. (Sandra Enkhardt)
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