Verbände kritisieren starken Anstieg der EEG-Umlage

Teilen

„Nicht einmal die Hälfte der Umlage für das kommende Jahr geht auf die reinen Förderkosten für 2013 zurück", sagte Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), angesichts der Verkündung der EEG-Umlage von 5,277 Cent je Kilowattstunde für das kommende Jahr. Damit sei klar, dass nicht die erneuerbaren Energien der wesentliche Treiber für steigende Strompreise sein. Vielmehr sei der Anstieg der EEG-Umlage, die gern von Energiekonzernen als Begründung für Strompreiserhöhungen genutzt wird, auf die immer stärker ausgeweitete Industrieförderung, der Kompensation sinkender Strombörsenpreise und dem nachträglichen Ausgleich zu geringer Einnahmen in diesem Jahr geschuldet.

Die Erneuerbaren wie Photovoltaik, Windkraft und Biomasse haben dem BEE zufolge in den ersten drei Quartalen 2012 dazu geführt, dass der durchschnittliche Spotmarktpreis von 5,1 auf 4,3 Cent je Kilowattstunde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken ist. Nach den Berechnungen des Verbands müssten die aktuellen Strompreise um rund zwei Cent niedriger liegen, würden die Versorger ihre gesunkenen Einkaufspreise an die Privathaushalte weitergeben. "Der kommende Anstieg der EEG-Umlage wäre damit mehr als ausgeglichen", sagte Schütz. Auch im Vergleich des Industrie- und Haushaltsstroms zeige sich die Politik der Energieversorger. Während der Haushaltsstrompreis seit 2008 um etwa 20 Prozent gestiegen sei, sei der Industriestrom seit dieser Zeit um drei Prozent gesunken. "Die Energiewende ist somit nicht hauptverantwortlich für steigende Haushaltsstrompreise", sagte Schütz weiter.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat sich für eine Versachlichung der Debatte und einen ehrlichen Vergleich von Kosten und Nutzen bei der Energiewende ausgesprochen. „Ein ehrlicher Vergleich der Kosten zeigt: Würde man bei der dringend notwendigen Erneuerung veralteter deutscher Kraftwerke nicht auf erneuerbare Energien setzen, sondern weiterhin vor allen Dingen neue Kohle- und Gaskraftwerke bauen, wären Investitionen in etwa gleicher Größenordnung erforderlich“, sagte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Gesamtwirtschaftlich würden die Verbraucher von der Energiewende profitieren. Studien des Bundesumweltministeriums bezifferten die Einsparungen gegenüber einer Weiterführung der bestehenden fossilen Energieversorgung auf 570 Milliarden Euro bis 2050. Als Ratschlag für den privaten Stromkunden empfiehlt der BSW-Solar: „Die Kostensteigerungen infolge der Energiewende ließen sich ohne Komfortverlust leicht kompensieren. Allein der Verzicht auf Standby-Funktionen im Haushalt könne Energiekosten-Einsparungen von rund 90 Euro im Jahr bringen.“ (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.