Thüringen legt Strategiepapier für Solarindustrie vor

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Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) mit gemeinsam mit Vertretern der thüringischen Solarindustrie ein Strategiepapier für die Zukunft der Solarbranche erarbeitet. Dabei sollen mögliche Auswege aus der Solarkrise aufgezeigt werden. Denkbar seien die Etablierung einer eigenen Marke für Photovoltaik-Produkte, eine Neuausrichtung der Installationskostenförderung durch die KfW oder Angebote von integrierten Systemen aus Photovoltaikanlagen und Stromspeichern, hieß es dazu aus dem Landeswirtschaftsministerium. Das Strategiepapier solle aufzeigen, wie „erstmals wieder industriepolitisch nach vorne gedacht“ werden könne. "Wir brauchen Ideen, die die Solarbranche stärken, statt immer neuer schwarz-gelber Abbruchkonzepte", sagte Machnig. Allerdings sieht auch der Minister eine grundlegende Überarbeitung des EEG als notwendig an. Es werde ein neues Marktdesign benötigt, das geeignete Rahmenbedingungen für die Erneuerbaren schaffe und die Förderung mittelfristig überflüssig mache.

„Wir haben gerade in den neuen Ländern mit Milliardenaufwand eine Zukunftsindustrie aufgebaut. Mit dem Strategiepapier wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass diese Branche hier bei uns wettbewerbsfähig bleibt und weiter wachsen kann“, erklärte Machnig weiter. Es gehe darum, dass Forschung, Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland erhalten blieben. Die Bedeutung Deutschlands am Photovoltaik-Weltmarkt werde künftig schrumpfen, sagte Hubert Aulich, Vorstand bei PV Crystalox Solar und Chef des Netzwerks Solarinput. Daher sei es umso wichtiger, dass sich die Thüringer Solarunternehmen weiter internationale Märkte erschließen, zusammenarbeiten und neue Geschäftsmodelle entwickeln würden. „Dabei sind aber weltweit faire Wettbewerbsbedingungen notwendig“, so Aulich weiter.

Das „Strategiepapier für die thüringische Solarwirtschaft“ entstand in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, die von Vertretern des Landeswirtschaftsministeriums und dem Netzwerk Solarinput geführt wurde. Unter den 23 Teilnehmern befanden sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Drei zentrale Strategiefelder sind in dem Konzept herausgearbeitet worden: industriepolitische Handlungsansätze, Marktentwicklung und –instrumente sowie Innovationen und Marktstrategien. Die Lösungsansätze seien dabei vor allem auf einen „mittel- und langfristigen Zeithorizont“ ausgelegt und dienten nur bedingt für den Umgang mit der aktuellen Marktsituation, heißt es in dem Papier. Allerdings ließen sich die Vorschläge auch größtenteils auf die gesamte deutsche Solarindustrie übertragen und müssten nicht auf Thüringen beschränkt bleiben. (Sandra Enkhardt)

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