Auf einer Belegschaftsversammlung hat die Sovello GmbH die knapp 1000 Mitarbeiter über den anstehenden Personalabbau informiert. 475 Beschäftigten soll demnach kurzfristig der Übergang in eine Transfergesellschaft angeboten werden, teilte der Photovoltaik-Hersteller mit. 495 Arbeitsplätze blieben bestehen. Als dies geschehe mit Blick auf die weiteren Verhandlungen „mit ernsthaft interessierten Investoren in Asien“. „In den Bereichen Forschung, Entwicklung, Anwendung, Produktion und Vertrieb müssen eine Vielzahl von Maßnahmen zügig und konsequent umgesetzt werden, um die Material- und Sachkosten so anzupassen, dass Sovello wieder schwarze Zahlen schreiben kann und für Investoren interessant bleibt“, sagte Reiner Beutel, Vorsitzender der Sovello-Geschäftsführung. Zum Stand der Verhandlungen sagte er weiter, sie sollten zügig und innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden, um die rund 500 Arbeitsplätze am Standort Bitterfeld-Wolfen erhalten zu können. „Derzeit können wir noch nicht absehen, ob wir genau auf den 1. August 2012 die Verhandlungen mit einem Investor erfolgreich abschließen können“, so Beutel weiter.
Sovello musste am 14. Mai beim Amtsgericht Dessau einen Insolvenzantrag stellen. Allerdings plant die Geschäftsführung eine Sanierung in Eigenregie. Dies ist in Deutschland mit dem neuen Insolvenzrecht seit März möglich und bedeutet, dass die Unternehmensleitung weiter die Geschäfte führt. Der Rechtsanwalt Bernd Depping ist als vorläufiger Sachverwalter vom Amtsgericht eingesetzt, um die Interessen der Aktionäre und Gläubiger zu wahren. Über das Insolvenzgeld sind die Löhne der Mitarbeiter derzeit noch bis August gesichert. (Sandra Enkhardt)
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