Photovoltaik treibt Energiewende voran

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Im ersten Halbjahr 2012 haben die mittlerweile rund 1,2 Millionen Photovoltaik-Anlagen in Deutschland rund 14,7 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugt, wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mitteilte. Dies sei ein neuer Rekord und rund 50 Prozent mehr als noch im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Damit entwickle sich die Photovoltaik zum Treiber der Energiewende in Deutschland, sagte BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Aus seiner Sicht wird die Photovoltaik im Energiesystem der Zukunft die Hauptrolle spielen. Schon jetzt fielen neu installierte Photovoltaik-Anlagen kaum noch ins Gewicht, da sich die Erzeugungskosten und die Solarförderung innerhalb der vergangenen drei Jahre halbiert hätten. Nach einer Prognos-Berechnung wird eine Verdoppelung des Solarstromanteils am deutschen Energiemix – von 3,2 Prozent im vergangenen Jahr auf rund sieben Prozent im Jahr 2016 – die Strompreise um lediglich 2,5 Prozent steigen lassen. „Die Energiewende ist nicht zum Nulltarif zu haben. An den weiteren  Kostensteigerungen wird die Photovoltaik jedoch nur zu einem Bruchteil beitragen und zugleich Verbraucher vor einer mittel- bis langfristig zu erwartenden Kostenexplosion fossiler Energieträger sowie untragbaren Klimafolgekosten schützen“, so Körnig weiter.
Zudem senkt die Photovoltaik bereits zu Spitzenlastzeiten den Strompreis erheblich. Diese positiven Einspareffekte würden aber wegen eines „Konstruktionsfehlers“ im EEG nicht an die privaten Stromkunden weitergeben, so Körnig. Im Gegenteil: Vom Merit-Order-Effekt profitieren vor allem die stromintensiven Industrien, die zusätzlich noch weitgehend von der EEG-Umlage befreit sind.
Nach der in der vergangenen Woche verabschiedeten Neuregelung der Solarförderung geht der BSW-Solar davon aus, dass vor allem Investitionen in große Solarparks deutlich erschwert würden. Es sei daher spätestens im kommenden Jahr mit „einem  spürbaren Rückgang der Nachfrage in Deutschland“ zu rechnen. Die Installation kleinerer Photovoltaik-Anlagen bleibe hingegen attraktiv. (Sandra Enkardt)

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