Wirtschaftsministerium hält Studie zurück

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Das Bundeswirtschaftsministerium hat bei zwei Forschungsinstituten die Studie „Voraussetzungen einer optimalen Integration erneuerbarer Energien in das Stromversorgungssystem“ in Auftrag gegeben. Bereits am 30. Juni legten die Consentec  GmBH  und R2B Energy Consulting GmBH einen Endbericht vor, in dem der Ausbau des Anteils der erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Wind und Biomasse auf 30 Prozent an der Bruttostromversorgung bis 2020 „ohne wesentliche Anpassungen der Rahmenbedingungen erfolgen kann“. Wenn die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen setzen würde, wären auch Anteile von 35 Prozent und 40 Prozent möglich. Diese Bedingungen stuften die Institute im ersten Halbjahr 2010 als unrealistisch ein, jedoch seien die Auswirkungen eines 40-Prozent-Anteils auf das Stromerzeugungssystem für technisch realisierbar und wirtschaftlich vertretbar.

Das Bundeswirtschaftsministerium habe die Studie erst im Februar 2011 „klammheimlich“ auf seiner Internetseite veröffentlicht, kritisiert die Klima-Allianz. Dort sei sie bislang unbemerkt geblieben. Die Klima-Allianz wirft Brüderle vor, die Studie monatelang verheimlicht zu haben, da sie den Ausbau der erneuerbaren Energien für deutlich schneller und kostengünstiger möglich hält, als dies von der Bundesregierung offiziell behauptet werde. 

Anfang des Jahres war bereits das Bundesumweltministerium in die Kritik geraten. Die "Leitstudie 2010" war erst auf Druck der Grünen veröffentlicht worden, weil sie so die Medienberichte „peinliche Erkenntnisse für die Bundesregierung“ enthält. Die Potenziale von erneuerbaren Energien werden in den Szenarien deutlich höher eingeschätzt als im Energiekonzept der Regierung. Die Autoren der Leitstudie sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Fraunhofer-IWES und das Ingenieurbüro für neue Energien (IfNE), die noch vom damaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) im Januar 2009 mit der Erstellung der  "Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland bei Berücksichtigung der Entwicklung in Europa und global" beauftragt worden. Sie erwarten, dass selbst bei einer Verlängerung der AKW-Laufzeiten bereits 2020 knapp 40 Prozent Anteil erneuerbarer Energien möglich sind. 2030 sollen es dann 64,7 Prozent sein.  (Sandra Enkhardt)

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