„Ausruhen darf man sich nie“

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Wie läuft für Sie das Messegeschäft auf der SNEC?

Wir bekamen schon am ersten Messetag mehr Unterschriften von Kunden als auf der letztjährigen EU PVSEC in Valencia. Für uns ist die SNEC mittlerweile weltweit die Messe Nummer eins. Hier erreichen wir 90 Prozent unserer Kunden, Chinesen, Taiwanesen, Inder, Südkoreaner und Japaner. Allein in China haben wir derzeit circa 50 Kunden.

Sind Sie mit der Organisation der SNEC zufrieden?

Die diesjährige Messe ist professioneller geworden, trotz der stark gestiegenen Besucherzahl ist sie gut organisiert. Es geht hier alles ziemlich flott. Shanghai ist ein ideales Verkehrsdrehkreuz, viel besser als beispielsweise Valencia. Insgesamt ist auch das Publikum qualifizierter als im Vorjahr.

Wie ist Centrotherm in China vertreten?

Wir sind hier mit dem Vertrieb und dem Aftersales-Service vertreten. Insgesamt haben wir in China eine Mannschaft mit rund 150 Leuten. Produzieren tun wir hier nicht, denn wir leben auch von dem Siegel „made in Germany“ und können so höhere Preise erzielen. Zudem bieten wir komplexe Produkte mit einer hohen Fertigungstiefe an, und unsere meisten Zulieferer sind in Deutschland. Bei Mitbewerbern, die einfachere Produkte anbieten, mag das anders sein. Wir haben jedoch Materiallieferanten aus China, die Quarz oder Grafit liefern.

Haben Sie bei Importen nach China nicht mit der Bürokratie zu kämpfen?

Die Importe nach China laufen problemlos, wir arbeiten gut mit den Behörden zusammen und verfügen über gewachsene Kontakte. Auch die Sprache ist kein Problem, wir haben ja unsere Mannschaft mit vielen chinesischen Kollegen vor Ort.

Wie sehen Sie die Zukunft des deutschen Maschinenbaus angesichts einer wachsenden chinesischen Konkurrenz?

Ich mache mir keine großen Sorgen um die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Maschinenbauer, wenn diese weiterhin auf Innovationskraft setzen und die Innovationen schnell umsetzen. Doch ausruhen darf man sich nie. Ich habe auch keine Angst vor chinesischen Raubkopien, denn bis diese wirklich auf den Markt kommen, hat sich der Stand der Technik eh schon wieder weiterentwickelt.

Welche Bedeutung hat die Wartungsfreundlichkeit Ihrer Produkte?

Die Wartungsfreundlichkeit wird immer wichtiger, dies sehen Sie auch an den zwei Produktneuheiten, die wir hier auf der SNEC vorstellen. So haben wir bei unserer neuen Nitrid-Beschichtungsanlage c.Nite Inline, die für die Antireflexbeschichtung der Solarzellen sorgt, die Vorteile der etablierten Batch-PECVD-Anlage mit der Inline-Technologie kombiniert. Neben der Wirkungsgradsteigerung, dem höheren Durchsatz und der längeren Betriebsdauer erfolgt der Plasma-Beschichtungsprozess ausschließlich in den kompakten Prozessbooten, wodurch sich die regelmäßigen Ausfallzeiten für die Reinigung der Reaktorkammern vermeiden lassen. Auch bei unserem neuen Feuerungsofen c.Fire haben wir die Installations- und Wartungsfreundlichkeit gegenüber dem Vorgängermodell weiter verbessert, um die Betriebskosten der Zellhersteller weiter zu senken. Und das VOC-Handling wurde vollständig in das neu gestaltete Gehäuse integriert und ermöglicht eine zuverlässige und energieeffiziente Rückführung der entweichenden Lösungsmittel.

Und welche Rolle spielt die Nachrüstbarkeit?

Die Nachrüstbarkeit und Modularität wird ebenfalls immer wichtiger. Höhe und Breite der neuen Maschinen sind so ausgelegt, dass sie in den Bestand passen. Immer mehr Maschinen werden ja nachgerüstet, bei uns macht das schon ungefähr 20 Prozent unserer Aufträge aus. Doch dies erfordert Kompromisse mit der Funktionalität der Maschine, dies muss auch verstärkt in die Köpfe unserer Ingenieure rein.

Das Gespräch führte Hans-Christoph Neidlein.

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