Gutachten: Conergy ist überschuldet

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Die Zukunft des Hamburger Photovoltaik-Unternehmens Conergy bleibt ungewiss. Grund ist das im August 2010 bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Auftrag gegebene Gutachten zur Geschäftsentwicklung: Dieses Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Verschuldungsgrad zu hoch und deshalb eine Bilanzrestrukturierung notwendig ist. Das teilte Conergy am Donnerstag mit.
Das abschließende Urteil der Wirtschaftsprüfer zur Refinanzierbarkeit der erst im Juli vereinbarten Kredite und Bürgschaften in Höhe von insgesamt 450 Millionen Euro über den 31. Dezember 2011 hinaus steht zwar noch aus. Der Vorstand hält es jedoch „für überwiegend wahrscheinlich, dass sich die Laufzeit der bestehenden Kredite auf den 21. Dezember 2010 verkürzen wird.“ Denn Bestandteil der Vereinbarungen mit den Kreditinstituten ist, dass die Wirtschaftsprüfer in ihrem Gutachten nicht zu dem Schluss kommen, dass Conergy noch mehr frische Mittel braucht. Nun ist das Gegenteil eingetreten – und die Konsortialbanken können die gerade vereinbarten Mittel schon am 21. Dezember 2010 fällig stellen und nicht erst Ende 2011.
Das Hamburger Unternehmen befindet sich laut Pressemitteilung „in fortlaufenden Gesprächen mit dem Bankenkonsortium, um einen für Conergy angemessenen Verschuldungsgrad zu ermitteln und geeignete Maßnahmen festzulegen, die die zukünftige Finanzierung der Gesellschaft sicher stellen sollen.“ Die ebenfalls am Donnerstag vorgelegten Geschäftszahlen zum dritten Quartal 2010 können von diesem Problem nicht ablenken. Operativ ist Conergy zwar mit einem Plus von 7,7 Millionen Euro auf Kurs; der Umsatz verdoppelte sich im Berichtszeitraum auf 275,3 Millionen Euro (Vorjahr: 138,9 Millionen Euro). Unter dem Strich bleibt aber ein Verlust von 4,3 Millionen Euro übrig, den der Vorstand mit negativen Wechselkurseffekten durch den schwachen Dollar, Zinszahlungen sowie hohen Beratungskosten erklärt. (Petra Hannen)

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