Goldman Sachs erwartet weiteren Preisdruck

Teilen

Wenn die geplanten Kürzungen der Photovoltaik-Vergütungen zur Jahresmitte kommen, würde dies viele Unternehmen der Branche hart treffen. Dies gelte nicht nur für deutsche Solarfirmen, da im vergangenen Jahr in Deutschland etwa 50 Prozent des weltweiten Photovoltaik-Zubaus installiert worden, heißt es in einer Branchenstudie von Goldman Sachs. Die zu erwartenden EBIT-Ergebnisse der Firmen könnten nach Schätzungen der Analysten um 40 bis 50 Prozent niedriger ausfallen, sollte es zur geplanten Absenkung der Förderung um zusätzlich 15 bis 25 Prozent kommen. Dies erzeuge einen zusätzlich Preis- und Margendruck für die Unternehmen.

Nach Ansicht von Goldman Sachs würde der norwegische Produzent REC besonders unter der zusätzlichen Absenkung zur Jahresmitte leiden. Es sei zu befürchten, dass das EBIT-Ergebnis von REC 2010 bis zu 80 Prozent unter den derzeitigen Erwartungen liegen werden. Daher stufte Goldman Sachs die Aktie von REC auf „Verkaufen“ herab. Insgesamt bekräftigten die Analysten ihre „Sell“-Ratings für die Mehrheit der europäischen Photovoltaik-Produzenten. Sie hätten zudem noch mit der großen Konkurrenz aus Asien zu kämpfen, die größtenteils preiswerte Module und Zellen produziere.

Manz Automation als Kaufempfehlung

Wesentlich optimistischer sind die Analysten von Goldman Sachs für Photovoltaik-Equipment-Firmen. Diese seien zumeist weniger abhängig vom deutschen Markt. Außerdem sei nach der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise seit dem vierten Quartal 2009 eine leichte Erholung festzustellen. Die Auftragseingänge lägen aber noch deutlich unter den Spitzenwerten in den Jahren zuvor. Als Top-Aktie empfehlen die Analysten Manz Automation zum Kauf.

Die geplante Absenkung bei Freiflächenanlagen ab Juli werde dazu führen, dass die Rendite solcher Projekte von derzeit acht bis neun Prozent auf sechs Prozent fallen werde, heißt es in der Branchenstudie weiter. Dies sei das Minimum, das erforderlich sei, damit diese Projekte überhaupt für Investoren interessant seien. Dennoch werde der Bau von Freiflächenanlagen in diesem Jahr wohl rückläufig sein, so die Erwartung der Analysten. Die Branchenstudie von Goldman Sachs wurde auf Grundlage des Gesetzesvorschlags von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vom 20. Januar erstellt. Wenn die zusätzlichen Kürzungen der Photovoltaik-Förderung weniger stark ausfallen oder zu einem späteren Zeitpunkt kommen würden, müssten die Analysten ihre Brancheneinschätzung entsprechend anpassen, heißt es weiter. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.