HWWI fordert Kürzung der Photovoltaik-Förderung

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Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) empfiehlt in seiner jüngsten Studie, die kostendeckende Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen zugunsten der Förderung anderer erneuerbarer Energien auszusetzen. Die derzeitige Umsetzung der Ausbauziele der erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung sei „ineffizient“, schreiben die Wirtschaftsforscher. Sie berechneten daher auch in ihrer Analyse, wie die deutschen Ausbauziele bei regenerativen Energien möglichst kostengünstig erreicht werden könnten. Das Konzept des EEG mit den festgeschriebenen Einspeisevergütungen, die jährlich abgesenkt werden, sei zwar eine optimale Lösung, um Anreize für Investitionen bei gleichzeitiger Kostensenkung zu schaffen, heißt es in der Studie. Zugleich würden aber alle Techniken gleichgestellt und nach ihren Gestehungskosten vergütet. Dies führe dazu, dass auch Techniken gefördert würden, die hohe Kosten verursachten, aber nur einen geringen Beitrag für das Erreichen der Ausbauziele erbrächten.

Biomasse statt Photovoltaik bis 2017 fördern

Die HWWI-Forscher beziehen sich dabei speziell auf die Photovoltaik. Diese verursache gegenwärtig die höchsten Investitionskosten pro Megawatt Kapazität und habe absolut den höchsten Anteil an den Kapazitätsinvestitionen der erneuerbaren Energieträger, obwohl die Bedeutung von Photovoltaik für die gesamte erneuerbare Energieerzeugung bis 2020 und damit die CO2-Vermeidungskosten verhältnismäßig gering sein werde, heißt es in der Studie. Deshalb schlagen die Wissenschaftler vor, die Vergütungssätze für Photovoltaik zugunsten der anderen Energieträger umzuschichten. Ab sofort sollte bis 2011 stärker auf die Förderung von Offshore-Windkraft und bis 2017 auf Biomasse gesetzt werden. Dies würde dabei helfen, die Ziele beim Ausbau erneuerbarer Energien wesentlich kostengünstiger zu erreichen. Im HWWI-Leitszenario würde die für Photovoltaik vorgesehene Kapazität für den Zeitraum 2009 bis 2017 durch Biomasse substituiert, während der übrige Zeitraum und die übrigen Energieträger unberührt bleiben. Dann würden Mehrinvestitionen in Biomasse von gut 12.000 Millionen Euro entstehen. Gleichzeitig könnten aber geplante Investitionen in Höhe von mehr als 22.000 Millionen Euro für Photovoltaik eingespart werden.

Bis 2020 seien dann aber erhebliche Kostensenkungen in der Photovoltaik zu erwarten und sie sollte wieder in vollem Umfang gefördert werden, heißt es in der HWWI-Studie. Die billigste der erneuerbaren Energien sei derzeit und wohl auch zukünftig die Windstromgewinnung an Land. (Sandra Enkhardt)

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