Die Sunline AG aus Fürth steckt in großen Finanzschwierigkeiten. Die zum Monatsende fälligen Kreditlinien werden voraussichtlich nicht verlängert, wie das Unternehmen mitteilte. Schuld ist nach Medienberichten der innerhalb von zwei Wochen erfolgte Rücktritt eines deutschen Finanzinvestors von drei Großprojekten in Spanien. Damit droht dem Unternehmen ein Zahlungsmittelabfluss in Millionenhöhe. Der Sunline-Vorstand erkenne die Rücktrittsgründe zwar nicht an und verhandle noch mit dem Investor, halte aber angesichts der drohenden Liquiditätsprobleme durch die Kreditlinienkürzung die Fortführung der Unternehmenstätigkeit für gefährdet, hieß es weiter.
Umstrukturierung geplant
Am Dienstag hat das Photovoltaik-Unternehmen nach eigenen Angaben daher einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Fürth eingereicht. In den nächsten Wochen solle der Insolvenzplan vorgestellt werden, an dem bereits gearbeitet werde. Das Insolvenzverfahren sei die beste Möglichkeit, um die geplanten Maßnahmen in Ruhe umsetzen zu können, hieß es weiter. Die Pläne sehen vor, dass Sunline seine unprofitablen Solarthermieaktivitäten sowie das Auslandsgeschäft einstellen wird. Im Gegenzug solle der Vertrieb und Service insbesondere in Süddeutschland verstärkt sowie ein effektiveres Controlling im Projektgeschäft eingeführt werden. Zudem solle das Management-Team erweitert werden. Sunline erhofft sich mit der Umstrukturierung unter anderem die Stärkung des Handelsgeschäfts, eine Professionalisierung des Projektgeschäfts sowie ein ausgeglichenes Ergebnis für das Jahr 2009.
Hoffen auf Staatshilfe
Nach einem Bericht der „Fürther Nachrichten“ hat sich auch der Wirtschaftsreferent der Stadt, Horst Müller, in den Fall eingeschaltet. Er wolle zusammen mit dem Sunline-Chef Wolfgang Wismeth umgehend im bayerischen Wirtschaftsministerium vorstellig werden. Beide hoffen auf Staatshilfe zur Rettung des Unternehmens.
Econcern beantragt Zahlungseinstellung
Econcern N.V. mit Sitz in Utrecht hat am Dienstag ebenfalls die Einstellung der Zahlungen in den Niederlanden beantragt. Die Finanzierung des Unternehmens sei zum 1. April ausgelaufen. In enger Zusammenarbeit mit den Aktionären und Banken habe es nach einer Lösung gesucht. Allerdings sei es zu keinem Ergebnis gekommen, teilte nun Econcern mit. Die beantragte Einstellung der Zahlung gebe dem Vorstand nun mehr Zeit, eine Lösung der Finanzierungsprobleme zu finden.(SE)
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