Die jüngsten Auswertungen zum Eigenheim-Segment und der Energiewendekurs von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche drohen nach Einschätzung des ZVEH den Photovoltaik-Ausbau zu drosseln oder könnten ihn sogar zum Erliegen bringen.
Der ZVEH hat in seiner Herbstkonjunkturumfrage einen leichten Anstieg des Geschäftsklimaindex festgestellt. Anders als in früheren Jahren ist die Photovoltaik für das Elektrohandwerk aber kein Wachstumstreiber mehr – im Gegenteil.
Auf der ZVEH-Jahrestagung übt Verbandspräsident Stefan Ehinger deutliche Kritik an dem von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche angekündigten Bau neuer Gaskraftwerke und der Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes. Die Mitgliedsunternehmen würden mit – unter anderem – 357.000 im letzten Jahr installierten Photovoltaik-Anlagen einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten.
Im letzten Jahr haben die Elektro-Handwerksbetriebe gut 27 Prozent weniger Photovoltaik-Anlagen installiert. Das berichtet der Branchenverband ZVEH. Auch bei Speichern und Ladestationen gab es einen starken Rückgang. Dagegen stieg die Nachfrage nach Wärmepumpen-Installationen leicht.
Die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben bei der Installation von Photovoltaik-Dachanlagen bringt einer Verbändeumfrage zufolge Vorteile für die Kunden, die Unternehmen und die Energiewende. In vielen Fällen ist demnach die Zusammenarbeit inzwischen fest etabliert.
Laut Herbstkonjunkturumfrage des ZVEH steigt die Zahl der Betriebe, die sowohl bei Photovoltaik als auch Elektromobilität und Wärmepumpen aktiv sind. Es nimmt aber auch die Zahl derjenigen zu, die in keinem der drei Bereiche Angebote machen.
Der Fachkräftemangel ist aktuell die weitaus größte Herausforderung, um den Photovoltaik-Zubau in Deutschland auf die politisch gewünschten Ziele anzuheben. Auf Einladung von Sonepar diskutierten Vertreter aus dem Handwerk mit Energieexperten, welche Hebel in Bewegung gesetzt werden müssten. Einer davon ist, die Jugend für handwerkliche Berufe zu gewinnen, wie die Diskussion zeigte, von der pv magazine exklusiv berichtet.
Wer soll die vielen Photovoltaikanlagen bauen, Batteriespeicher installieren und Elektroauto-Ladepunkte errichten, die im Zuge der Energiewende notwendig sind. Eine Grafik zeigt eindrucksvoll, wie die Schere zwischen Angebot und Bedarf aufgeht.
Der Branchenverband ZVEH kritisiert, dass Hersteller die Knappheit für Preiserhöhungen nutzen. Ändere sich nichts, drohten in vielen Betrieben Kurzarbeit und Einnahmeausfälle.
Die Light + Building ist eine der bedeutendsten Elektromessen. Doch Solarmodule und Batteriespeicher sucht man dort lange. Daran zeigt sich, dass die Separierung der Elektrobranche Bestand hat.