Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den „Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung der Verfügbarkeit von Wasserstoff und zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf und weiterer energierechtlicher Vorschriften“ beschlossen. Mit dem deutlich handlicheren Kürzel „Wasserstoffbeschleunigungsgesetz“ verbindet Katherina Reiche, als Ministerin für Wirtschaft und Energie federführend zuständig, vor allem die Hoffnung auf mehr Tempo: Der Aufbau der nötigen Infrastruktur sei eine zentrale Voraussetzung für den Wasserstoffhochlauf, aber „die Genehmigungsverfahren sind heute noch zu langsam und zu bürokratisch“. Mit dem Gesetz hingegen „vereinfachen wir jetzt die Verfahren grundlegend, digitalisieren die Abläufe und sorgen für mehr Tempo.“ Wasserstoffinfrastruktur liege nun zudem „im überragenden öffentlichen Interesse“ – eine wichtige Definition zur Erleichterung von Genehmigungsverfahren.
Gegenstad des Gesetzes ist die gesamte Wasserstoff-Lieferkette von der Herstellung über den Import und die Speicherung bis zum Transport. Klare Fristenregelungen, umfassende Vorgaben zur Digitalisierung sowie beschleunigte Vergabeverfahren sollen die Verfahren beschleunigen. Dies betrifft unter anderem Elektrolyseure auf Land und auf See, Importanlagen für Wasserstoff und Wasserstoffderivate wie Ammoniak und Methanol, Wasserstoffspeicher und -leitungen. Auch Anlagen zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe werden „zur Dekarbonisierung insbesondere des Schiff- und Luftverkehrs“ erfasst, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) mitteilt. Ein Thema ist auch die Gewinnung von natürlichem Wasserstoff. Es soll hierfür Erleichterungen im Bergbaurecht geben, „um die nationale Versorgung mit Wasserstoff zusätzlich zu verbessern“.
Der Gesetzentwurf wird nun durch Bundesrat und Bundestag beraten. Mutmaßlich an deren Adresse richtet sich nicht nur ein am Dienstag veröffentlichtes Positionspapier des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), sondern auch die direkt auf den Kabinettsbeschluss folgende Stellungnahme vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, findet zwar lobende Worte für die geplante Verkürzung von Genehmigungsverfahren – die Bundesregierung habe „die in der Konsultation formulierte Kritik in weiten Teilen aufgegriffen und unter anderem Anwendungsbereich als auch Fristen sinnvollerweise ausgeweitet“. Es brauche aber noch mehr.
Andreae nennt hier zuerst „materiellrechtliche Erleichterungen“ wie beispielsweise „eine bauplanungsrechtliche Privilegierung, klare Vorgaben zum Vergaberecht sowie praxistaugliche Lösungen für Reparaturen an Leitungen“. Zudem müsse die Sicherheit der Wasserversorgung jederzeit gewährleistet bleiben, wofür „eine klare und vollzugstaugliche Regelung“ nötig sei.
„Ein völlig falsches Signal“ sendet die Bundesregierung aus Sicht des BDEW mit dem aktuellen Haushaltsentwurf und den dort vorgesehenen Kürzungen bei der Wasserstoffförderung. Hier müsse dringend nachgesteuert werden, „um Planungssicherheit, Investitionen und den Wasserstoffhochlauf nicht zu gefährden“. Der Hochlauf sei eine wirtschaftspolitische Notwendigkeit für die Wettbewerbsfähigkeit, und es brauche hierfür dringend ein klares Bekenntnis, „das sich auch im Haushalt wiederfinden muss.“
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Macht ja auch fast Sinn, Wasserstoff zu beschleunigen, obwohl wir noch nicht ansatzweise genug Erneuerbare haben, um diese mit einer furchtbaren Effizienz in Wasserstoff umzuwandeln. Die geschaffene Infrastruktur wird demzufolge dann entweder nicht genutzt oder aber mit Wasserstoff aus zusätzlich zu importierendem Erdgas (LNG) genutzt.
Damit ist das nichts Anderes als ein zusätzliches LNG-Beschleunigungsgesetz. Aber im Gegensatz zu den Erschaffern der bisherigen LNG-Beschleunigungsgesetze gibt Gas-Kathi nicht vor, grün zu sein. Ob es wohl im Land, wo Milch, Honig und LNG fließen, noch zu besetzende Stellen für Professorinnen gibt? Immerhin kann sie es ruhig angehen, es lastet keinerlei Erwartungsdruck auf ihr. Jedenfalls nicht von außerhalb der Gasindustrie.
Das „Spielgeld“ sind die Abschalt-/Redispatch-Kosten der Windkraftanlagen im Norden.
Lassen wir die Dinger doch bei bester Auslastung einfach weiterdrehen und produktiven Mehrwert erzeugen. Abschalten kann man die im Zweifel ja immer noch.
( „Windkraftanlagen“
das wurde schon vor mindestens 5 Jahren vorgeschlagen, in Kombination mit lokaler Wasserstofferzeugung und bei Verzögerungen zu ‚offshore Windpark Netzanbindungen‘.
Super, eine neue Idee(?), ‚wir‘ sind jetzt begeistert.
(Der damalige Tenor: ‚das sei unrentabel‘ und der EE-Ausbaugrad(/Windkraftanlagenleistungen) dafür noch zu gering, (was für’s ‚Lachfaltenstudio‘?, in der Wirtschaftstagnation) )
Das macht Sinn und reiht sich ein in die Gaskraftwerkstrategie, die ebenfalls H2-ready an den Start sollen.
Obigen Skeptikern möchte ich entgegnen, dass man irgendwo mal anfangen muss. Und das sieht alles nach etwas aus, das man Konzept nennen könnte.
Nimmt man die Kommentaranmerkungen ernst, dass ja kein Wasserstoff da ist, dann stellt das den Vorgänger mit der Förderung der Stahldirektreduktion auch in ein fragwürdiges Fragezeichen. Und irgendwie geht es ja genau darum, die Hürden zu senken.
Natürlich ist damit zu rechnen, dass eine Zeit lang nicht nur grüner Wasserstoff unterwegs sein wird. Na und?
Bei all der idealen Vorstellung, wie man das mal irgendwann so haben will, dass hinten nur noch Wasser als Abgas rauskommt, muss man auch den ökonomischen Dingen Beachtung schenken. Denn das Ganze funktioniert nur, wenn damit Geld verdient werden kann, muss also wirtschaftlich sein. Dinge entwickeln sich eben in einem Prozess und gute Politiker erkennt man erst Jahre später, ob sie die richtigen Weichen gestellt haben.
Gut Ding will Weile haben.
Biotiker meinte:
„Natürlich ist damit zu rechnen, dass eine Zeit lang nicht nur grüner Wasserstoff unterwegs sein wird.“
Das wäre noch einmal neu zu formulieren, um die Realität abzubilden:
„Natürlich ist damit zu rechnen, dass lange Zeit lang kein grüner Wasserstoff unterwegs sein wird.“
Hier empfehle ich einmal selbst nachzurechnen, wie viel überschüssige Erneuerbare haben wir und wie viel Wasserstoff können wir daraus gewinnen? Die traurige Antwort ist: Etwa null, wir decken noch lange nicht den Bedarf. Bei dem derzeitigen Ausbautempo bleibt das auch auf Jahre noch so.
Dass wir abregeln, heißt nicht dass wir den derzeitigen Bedarf decken. Ganz im Gegenteil, wir werfen fossile Kraftwerke an, um den abgeregelten Strom zu ersetzen.
Die derzeitig dahinkriechende (mehr siechende) Elektrifizierung ist sowohl Ursache als auch Symptom. Dort wäre anzusetzen, um den angeblich überschüssigen Strom zu nutzen, statt wegzuwerfen.
Die gute Nachricht ist, dass immerhin der derzeitig stattfindende Ausbau an Speicherkapazität ohnehin die angeblichen „Überschüsse“ reduziert, indem die Generation zeitverschoben wird.
Hier mit Gewalt auf Wasserstoff zu setzen heißt nichts anderes als erhebliche Ressourcen auf Erdgasbetrieb festzunageln, und zwar für Jahrzehnte. Und damit willst du wirklich anfangen? Warum eigentlich?
Wasserstoff wird benötigt, irgendwann. Bis dahin haben wir als genug Zeit und müssen diese auch nutzen um erst einmal die Voraussetzungen zu schaffen. Wir reden hier von Jahrzehnten. Meine bisherigen Überschläge landen am Ende diese Jahrhunderts bevor die Hockeyschlägerkurve ernsthaft Fahrt aufnimmt. Hier muss das verfügbare Kapital berücksichtigt werden, ebenso wie die real vorhandenen und ausbaubaren Ressourcen.
Hast Du mal geschaut, wie lange es braucht, um eine einzige Windfarm von der Planung bis zum Betrieb zu bringen? Da ist nur wenig Spielraum, außer China stellt uns die nötigen Ressourcen zur Verfügung. Die brauchen diese aber selber, auf absehbare Zeit. Dann schau mal, wie viele Windfarmen derzeit parallel entwickelt werden können. Das ergibt den Zeitfaktor. Bei Solar sieht es etwas besser aus, immerhin.
Auf absehbare Zeit keine EE-Überschüße?
Wir hatten gestern mittag 120% EE, also 20% mehr EE Strom als Last. NACH Abschaltungen etc., keine Ahnung wie viel da noch zusätzlich abgeschalten werden musste.
Wir haben 75GW installierte Windleistung, 100GW PV wenn die nur 50% liefern haben wir selbst mittags schon 20 GW Überschuß. Samstag nacht war es genügend Wind um damit allein den Strombedarf zu decken (wahrscheinlich sogar mehr => Abschaltungen).
Selbst bei so schlechten Wetter wie gestern hatten wir noch 20 GW PV mittags, an schönen Tagen haben wir auch mal 50 GW PV mittags (NACH Abschaltungen).
Klar wir haben noch nicht genügend EE um Wasserstoffelektrolyseure 24/7 mit EE zu betreiben, aber auf ihre 1000-2000 Betriebsstunden würden die auch jetzt schon kommen. Und die stehen da ja nicht morgen wenn wir die heute beschließen, bis dahin wird die Situation ja nur noch deutlicher, vor allem in Nähe der Offshoreparks die ja quasi nie 100% einspeisen können weil die Leitungen zu schwach sind.
Kamikater2 meinte
„Auf absehbare Zeit keine EE-Überschüße?
Wir hatten gestern mittag 120% EE, also 20% mehr EE Strom als Last. NACH Abschaltungen etc., keine Ahnung wie viel da noch zusätzlich abgeschalten werden musste.“
Interessanter Trick, aber wenn du schon die gesamte Verfügbarkeit zur Rechnung legst, solltest du auch die gesamte Last zugrunde legen und nicht nur einen Teil. Erklär doch mal, wie du 120% der Last in das Netz einspeist, ohne dass es innerhalb von Sekunden bis Minuten zu einem Blackout kommt?
Kamikater2, Zudem wäre es noch interessant zu erfahren, wie es zu 120% EE kommt, wenn doch zusätzlich noch reichlich Kohle und Gas gelaufen sind?
Du solltest vielleicht doch einmal Seiten wie energy-charts punkt info benutzen, dann kannst du sehen, dass Solar, besonders um diese Jahreszeit, nur ein gelber Fleck auf einem See von thermischen Erzeugern ist. Immerhin hat Wind die Chance auch gelegentlich mal nennenswerte Beiträge zu leisten. Da ist nichts, aber auch gar nichts mit 120%. Immerhin an sehr guten Tagen sind schon mal >60% drin.
( der grenzüberschreitende Stromhandel erreichte fast 12GW und die Pumpspeicherkraftwerke heben mit annähernd 4GW Wasser auf ein höheres Lagepotential
je nach Ansicht haben Sie beide Recht:
Last (in D., Direktverbrauch ohne Pumpspeicherkraftwerke und Export?) 52GW, Stromerzeugung ca. 68GW
(Börse: Erneuerbare Stromeinspeisung ca. 62GW, nicht EE ca. 6GW)
Anteil EE an der Erzeugung (5.10.) ca. 91% (Durchschnitt 2025 ca. 63% )
Anteil EE an der Last (in D.) (ca. 13:30) ca 118.9% (2025 ca. 57%)
Biomasse 4GW (z. T. H2/Methan – Strom – Elektrolyseur – Zwischenspeicherung (*Rohstoff*, Verstromung, Speicherungsdauer?) – Stromeinspeisung(?)
Gaskraftwerke 2GW )
Der Verband schreit nach Subventionen: dringend ein klares Bekenntnis, „das sich auch im Haushalt wiederfinden muss.“ Jaja… , aber wenigstens geschickt formuliert.
das problem ist mit subventionen, sind sie erstmal gesprochen bleiben sie meist für ewig. deshalb sollten subventionen grundsätzlich und ausschliesslich immer entweder als einmalige subvention oder jährlich sinkende subvention gesprochen werden. von herkömmlichen, zeitlich unbegrenzten subventionen werden bloss unrentable strukturen erschaffen und abhängigkeiten erzeugt.
( schafft die Sonneneinstrahlung, als Subvention der Erdenbürger*innen ab, denn das ist ‚unbegrenzte Subvention’/unrentable Struktur? und schädlich für die ‚Motivation'(?)
Bitte etwas Augenmass und Anstand, auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen für die Eliten(?) )
„Eliten“… Sie Schwurbler, da ist der Troll enttarnt 😀
Schade, dass PV magazin seit Monaten wieder stärker von vielen rechten Bots und Trollen attackiert wird.
( „„Eliten“… Sie Schwurbler“
schön, dass Sie mitdenken )
Wenn ich mir anschaue, was diese Regierung macht, dann kann ich nicht fassen, dass man sich über die Ampel beschwert hat. Unfassbar. Ohne Erneuerbare und Stromspeicher braucht die Wasserstoffwirtschaft nicht mehr ausbauen.
Die Erneuerbaren sind jetzt schon so stark, dass Regelkraftwerke zum Puffern benötigt werden. Dieses Konzept ist uralt und geht auf die Grünen der 90er zurück. Warum das in der letzten Regierung kein Thema war, das frage ich mich.
Jetzt werden H2-Ready Gaskraftwerke gebaut, mit Kraft-Wärmekopplung mit dem „so propagiert“ die Kohleverstromung los zu werden. Der Effekt zur CO2-Einsparung wäre enorm (>50% Vgl Gas/Kohle) und würde alles, was die Ampel getrieben hat, weit in den Schatten stellen. Das geht leider nicht von heute auf Morgen. Beurteilen Sie das in 5 Jahren.
Die alten Grünen früher haben das genau so gemacht, die haben ein Gesetz EEG geschaffen, das darauf ausgelegt war, die Energiestruktur der Zukunft umzugestalten und es hat funktioniert.
Aus diesem Blickwinkel betrachte ich das, was die da machen. Wenn ich in den Gaskraftwerken, die da entstehen, Wasserstoff verbrennen will, muss ich dafür sorgen, dass er entsteht. Es muss ein Rechtsrahmen geschaffen werden, an der sich die Industrie orientieren kann. Das habe ich bei der Ampel vermisst. Meiner Meinung nach wurde da konzeptlos mal dies oder das gefördert, ein Teil hat funktioniert. Schnelle Ziele versucht zu erreichen aber ist denn da was Sinnvolles bei rausgekommen?
Im übrigen halte ich die Förderkürzung von Wärmedämmung zugunsten der Förderung von Wärmepumpe für kontraproduktiv. Das meiste CO2 aus dem Immobiliensektor wird von den 10% der schlechtesten isolierten Gebäude emittiert. Daher frage ich mich, wie man da die Dämmung als Klimaschützer kürzen kann und eine (in der Tat sehr gute) Technologie fördert, die dort zum Einsatz kommt, wo bereits eine gute Grunddämmung vorhanden sein muss, also viel weniger CO2 emittiert wird.
Biotiker meinte:
„Die Erneuerbaren sind jetzt schon so stark, dass Regelkraftwerke zum Puffern benötigt werden.“
Könntest du mal erklären, wie Regelkraftwerke zum Puffern benutzt werden? Du darfst da ruhig tiefer in das Detail gehen.
@Dirk Schiller
Noch mal meinen Kommentar richtig lesen? Hier ist das alte Konzept (einfach googeln): https://www.oeko.de/oekodoc/98/1996-001-de.pdf Sie finden dort die Rolle von Gas. Begriffe wie Brückentechnologie erfordert ein wenig Transferleistung aber es ist eigentlich klar, was darunter zu verstehen ist. Sie finden den Begriff Reservekraftwerke zudem im aktuellen Statement der Grünen: https://www.gruene.de/artikel/neue-gaskraftwerke-der-union-sind-ein-teurer-irrweg Tiefer gehe ich nicht drauf ein, auch wenn Sie den Sinn des Kommentars offenbar auf eine Ebene heben möchten. Sie können dazu ja ein eigenes Kommentar verfassen. Wie Sie aber im Sinne meines Kommentars noch etwas beitragen möchten, vielleicht können Sie eine Erklärung liefern, warum das alte Konzept in der letzten Regierung nicht angewandt wurde, obwohl es auch hier als Reservekraftwerk dann doch wieder irgendwie „vertretbar“ sein soll. Sind sie nur vertretbar oder sogar notwendig? Wenn sie nicht notwendig sind, warum sind sie dann vertretbar? Wenn sie aber notwendig sind, warum dann die Kritik? Wie viel CO2 würde eingespart, wenn die Gaskraftwerkte die Kohlekraftwerke ersetzen?
Sie belegen oben ja schön, dass kein H2 zu erwarten ist. Finden Sie es nicht auch eigenartig, warum dann ein teures Förderprogramm für Direktreduktion von Stahl auf den Weg gebracht wird?
Irgendwie sind wir mit den Fakten beisammen aber Sie scheinen aus irgendeinem Grund die Gaskraftwerke zu verteufeln. Rechnen Sie nicht damit, dass das Ziel die Kohle abzuschalten tatsächlich anvisiert wird? Meinen Sie, die schalten stattdessen die bereits gebauten WKA ab, die sich „sowieso“ drehen?
Hier wird nach Staatsknete geschrien, weil sich weit und breit kein Kapital auftreiben lässt.
Wer hier würde sein Geld in ein Wasserstoffprojekt stecken? Ich glaube nicht daran, dass sich damit großartig viel wirtschaftlich rentabel bewerkstelligen lässt.
Mich überzeugt nach wie vor die Argumentation von Michael Liebreich, dem Gründer von NEF und leitender Mitarbeiter von BloombergNEF:
Punkt 4 in seinem aktuellen Beitrag: https://about-bnef-com.translate.goog/insights/clean-energy/liebreich-the-pragmatic-climate-reset-part-ii-a-provocation/?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
Zitat:
„Das Wasserstoff-Soufflé beginnt zu bröckeln. Ende letzten Jahres stellte der Europäische Rechnungshof fest, dass die Ziele der EU-Wasserstoffstrategie 2020 „eher vom politischen Willen getrieben als auf soliden Analysen beruhen“, und forderte einen „Realitätscheck“ . Im Januar dieses Jahres schätzte der französische Rechnungshof, der Cour de Comptes, dass die Wasserstoffstrategie des Landes CO2-Kosten von mindestens 520 Euro verursacht und sogar die französischen Staatsfinanzen gefährdet.“
Noch mal meinen Kommentar richtig lesen?
Hier ist das alte Konzept (einfach googeln):
https://www.oeko.de/oekodoc/98/1996-001-de.pdf
Sie finden dort die Rolle von Gas. Begriffe wie Brückentechnologie erfordert ein wenig Transferleistung aber es ist eigentlich klar, was darunter zu verstehen ist. Sie finden den Begriff Reservekraftwerke zudem im aktuellen Statement der Grünen:
https://www.gruene.de/artikel/neue-gaskraftwerke-der-union-sind-ein-teurer-irrweg
Tiefer gehe ich nicht drauf ein, auch wenn Sie den Sinn des Kommentars offenbar auf eine Ebene heben möchten. Sie können dazu ja ein eigenes Kommentar verfassen.
Wie Sie aber im Sinne meines Kommentars noch etwas beitragen möchten, vielleicht können Sie eine Erklärung liefern, warum das alte Konzept in der letzten Regierung nicht angewandt wurde, obwohl es auch hier als Reservekraftwerk dann doch wieder irgendwie „vertretbar“ sein soll. Sind sie nur vertretbar oder sogar notwendig?
Wenn sie nicht notwendig sind, warum sind sie dann vertretbar?
Wenn sie aber notwendig sind, warum dann die Kritik?
Wie viel CO2 würde eingespart, wenn die Gaskraftwerkte die Kohlekraftwerke ersetzen?
Sorry RGS, meine Antwort oben gehört wonaders hin 🙂
https://www.qcintel.com/biofuels/article/goldwind-plans-2-7bn-investment-for-chinese-hydrogen-to-ammonia-project-49612.html
In China werkelt man am Wasserstoff Hochlauf.
Die Kosten für Elektrolyse Stacks sind dort schon von 1 Millionen $, auf ca. 200.000 $ pro MW gefallen .
Wollen wir in diesem Segment auch wieder abwarten und Tee trinken ?
Das deutsche Wasserstoff Kernnetz ist im Bau,was eine richtige Entscheidung der Ampel war.
Jetzt müssen wir am am Ball bleiben.
Der grüne Stahl kommt sonst bald aus China.
Liebreich argumentiert in dem von mir oben verlinkten Beitrag wie folgt:
„Es ist nicht nur so, dass die Produktion von grünem Wasserstoff derzeit teuer ist. Es gibt auch keinen plausiblen Weg, ihn erschwinglich zu machen. Elektrolyseur- Stacks werden zwar ähnliche Lernraten aufweisen wie Photovoltaik und Batterien, sie machen aber nur etwa 10 % der Kosten für grünen Wasserstoff aus. Weitere 40 % entfallen auf Strom und 40 % auf Schwerindustrie – Elektro-, Chemie- und Bauwesen – und deren Kosten werden wohl kaum um das Fünf- bis Zehnfache sinken, das nötig wäre, um grünen Wasserstoff günstiger als andere saubere Lösungen zu machen.
Hinzu kommen die Kosten für Kompression, Transport, Verteilung, Nutzung und Sicherheitsmanagement. Selbst wenn Sie planen, Ammoniak vor Ort aus günstiger Wind- oder Solarenergie herzustellen oder Wasserstoff in eine Raffinerie einzuspeisen, müssen Sie entweder die Kosten für Batterien zur Stabilisierung Ihrer Stromversorgung oder die Kosten für Kompression und Pufferspeicherung hinzufügen , um den Bedarf der nachgelagerten Anlage rund um die Uhr zu decken. Für den Export benötigen Sie Pipelines und eine Tiefwasserhafeninfrastruktur.
Grünes Ammoniak? Es könnte vielleicht irgendwann realisierbar sein, aber nur dort, wo bedarfsgerechter Ökostrom sehr günstig, Erdgas sehr teuer und ein lokaler Markt für Düngemittel vorhanden ist (Brasilien, China und Indien fallen mir da ein). Andernorts sind die Zahlen einfach nicht überzeugend, nicht einmal für das Megaprojekt NEOM in Saudi-Arabien.“
Oben greifen Sie meinen Kommentar an:
Biotiker meinte:
„Natürlich ist damit zu rechnen, dass eine Zeit lang nicht nur grüner Wasserstoff unterwegs sein wird.“
und korrigieren Ihn auf Ihre Zwecke:
Das wäre noch einmal neu zu formulieren, um die Realität abzubilden:
„Natürlich ist damit zu rechnen, dass lange Zeit lang kein grüner Wasserstoff unterwegs sein wird.“
D.h., Sie stellen selbst fest, dass kein grüner Wasserstoff verfügbar ist, feiern aber die Totgeburt der Ampel: Direktredution.
Widersprüchlicher geht es nicht mehr.
( „Direktredution“
Der Ansatz für Direktreduktion in der Stahlproduktion (oder im Einsatz für die Zementherstellung) ist vielleicht stärker der Förderung des Innovationstandortes D. als der Wirtschaftlichkeit für einen massenproduktiven Einsatz (für/gegenüber einen/m Weltmarkt) zuzuordnen?
„Eine Studie von Fraunhofer-Instituten legt nahe, dass in Deutschland bis 2030 die Wasserstoffnachfrage für die Stahlproduktion auf 6 TWh/a und bis 2050 auf 38–56 TWh/a steigen wird. Die Zahlen basieren auf der Annahme, dass die Stahlerzeugung aus Eisenerz sinkt und das Stahlschrottaufkommen wächst, für eine Tonne Rohstahl werden ca. 1900 kWh H2 benötigt.“ )
@Krankenkasse
Sollte man mal Wasserstoff nutzen ist die direkte Verarbeitung in Stahl oder Chemie wohl deutlich effizienter als es zu verbrennen.
Was ich kritisiere ist nicht die Technik an sich, sondern die Konzeptlosigkeit der Ampel.
Das liest sich jetzt so, als wollte man das alles irgendwie retten, was sich gut finde (wenns funktioniert):
https://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=6674934
Was ich kritisiere, ist dass man einfach mal startet (ach gute Idee, los gehts…). Von dieser Liga erwarte ich mehr! Nicht nur ich.
( Sie haben Ihre Prioritäten am Namen gefunden.
„Was ich kritisiere ist nicht die Technik an sich, sondern die Konzeptlosigkeit der Ampel.“
„Wasserstoffbeschleunigungsgesetz“ vgl. Netzentwicklungsplan/Verteilnetzausbauplanung(?)
Wer sich Kontinuität aus den Regierungszeiten der ‚Konservativ-Sozialen‘ Koalitionen und der ‚Ökologisch-Liberal-Sozialen Koalition‘ veranschaulichen möchte, sollte sich die Novellierungen des EEG-Gesetzes ansehen und mit den Mitarbeiterzahlen in den ErneuerbarenEnergien Branchen vergleichen.
Der ökologischen Koalition gestehe ich zumindest einen ‚idealistischen‘ Grundansatz zu, der mögliche Folgekosten nicht ‚immer‘ zur ersten Priorität des zukunftsgeleiteten Handelns gemacht hatte. Eine Frage des Abwägens zwischen ‚Klimafolgen‘ und ‚Momentankosten'(?)
Das Verhalten der ‚Branchenexpertinnen und Strommarktopportunisten‘ kann man auch bedenklich sehen (und die Verbindungen in die politischen Gremien)?
Daraus ergäbe sich eine Kritik an der ‚Kostenverteilung‘ des Transformationsprozesses, einseitiger (struktureller) Benachteiligung/Verhinderung und teils mangelnder Aufklärung/Transparenz?
Wer beschwert sich schon über ‚vergossene Milch‘, wenn diese in ‚Krisen‘ bergauf fliesst? )
( für 4.(/5.) Oktober sieht es nach einem ‚Happy Hour‘ Strompreis-Wochenende (Windkraftanteil bis 35-50GW am Sa, So?) bei dynamischen Strompreisen aus und das bei relativ bewölkten Wettervorhersagen? )
Die Ausführungen von Liebereich sind für mich nicht überzeugend .
Er liefert lediglich sehr pauschale Annahmen und Behauptungen , das es viel zu teuer ist .
Mögliche Einsparungen bei dem Stromnetzausbau hat er zB. leider ganz vergessen .
Letztlich ist jedes Wasserstoff Projekt individuell zu bewerten .
Das Wasserstoff Kernnetz in Deutschland ist beschlossen und befindet sich im Bau . Das ist ein Großteil der Infrastruktur .
Zudem gibt es Komplette Elektrolyse Anlagen im Plug und Play Prinzip ab 1 MW .
Die können bei Massenproduktion sehr wohl erheblich günstiger werden .
Natürlich ist in der Vergangenheit viel bei der Wasserstoff Förderung falsch gelaufen .
Die Wasserstoff Mobilität mit Autos , Schwerlastverkehr , ist quasi tot , weil die Leistungsfähigkeit der heutigen Batterietechnik nicht vorherzusehen war .
Strommarktpeaks werden in den nächsten Jahren wunderbar mit Batterien ausgeglichen .
Große Teile der Solar und Windstrommengen der kommenden Jahre müssen allerdings früher oder später in Form von Wasserstoff in dem Kernnetz , mit den dazu gehörigen Kavernen gespeichert werden .
Andernfalls bliebe nur die Verlansamung des Windkraft und Solar Zubaus .
Eines der Probleme der Wasserstoffkraftwerke ist, dass diese schlussendlich außerhalb der Spitzenzeiten dann den Strom für die Erzeugung von grünem Wasserstoff liefern sollen. Ich weiß nicht, in welcher Klassenstufe das Perpetuum Mobile abgehandelt wird, aber ich bin mir reichlich sicher, dass sich der Lehrstoff da nicht geändert hat.
Schlussendlich verstärkt dies dann das Defizit und die „Retter“ scharren schon mit den Hufen … „Drill, Baby, drill“. Schließlich muss die Infrastruktur ja auch genutzt werden (aka Sunk Cost Fallacy).
Ihre Ausführungen sind für mich auch nicht überzeugend.
Bevor man irgendwo in ferner Zukunft die High Tech Lösung Wasserstoff durchdenkt, sollte man da nicht erst mal den aller übelsten Teil los werden, die Kohleverstromung?
Das Konzept der Bundesregierung überzeugt mich da viel mehr, die Kohle mit Gas los werden. Und wenns dann mal tatsächlich soweit sein sollte, das Gas mit H2 ersetzen.
Die Grünen sehen die Energiewende in Gefahr, ich sehe sie nach deren eigenen alten Konzept weiter voran getrieben. Ich sehe aber auch eine Gefahr: Massenarbeitslosigkeit.
Was wollen Sie denn da jetzt mit irgendwelchen Batterien, die EE Strom speichern? Und trotzdem gleichzeitig das Wasserstoffnetz ausbauen ist gut??? ach ja richtig, um die Direktreduktion zu retten, stimmts?
Ich finde es sehr wirr, was Sie da schreiben, sorry. Ich erkenne kein Konzept und das habe ich auch bei der Ampel nicht erkannt.
RWE sieht keine Abnehmer für grünes Amoniak und zieht daher sein Abnahmeinteresse in Namibia zurück. Der Grund für das mangelnde Abnahmeinteresse sind zu hohe Kosten:
https://taz.de/RWE-zieht-sich-aus-Wasserstoffprojekt-in-Namibia-zurueck/!6117923/