Der Photovoltaik-Zubau in der EU könnte in diesem Jahr erstmals seit 2015 gegenüber dem Vorjahr nicht wachsen, sondern schrumpfen. In seiner aktuellen Halbjahresmarktanalyse geht Solarpower Europe von einem Rückgang um 1,4 Prozent aus. Dies würde für den EU-Markt einen Zubau von 64,2 Gigawatt Photovoltaik-Leistung bedeuten, nach 65,1 Gigawatt im Vorjahr. Bereits 2024 hatte sich die Wachstumsrate abgeflacht und nur noch 3,3 Prozent betragen, nach 47 und 51 Prozent Wachstum in den Jahren davor.
Immerhin werde das Zubauziel der EU aus deren „RePowerEU“-Plan für 2025 wohl dennoch knapp erreicht. Es beträgt 400 Gigawatt und Solarpower Europe geht von einer installierten Leistung von 402 Gigawatt bis zum Jahresende aus. Für das Ziel bis 2030 sei dann aber ein jährlicher Photovoltaik-Zubau von 70 Gigawatt nötig. Die Prognosen von Solarpower Europe sehen jedoch ein Verfehlen der bis zum Ende des Jahrzehnts angestrebten 750 Gigawatt. Der Verband erwartet dann eine kumuliert installierte Leistung von 723 Gigawatt.
Der wesentliche Grund für den Rückgang ist Solarpower Europe zufolge die schwächelnde Nachfrage nach privaten Photovoltaik-Dachanlagen. Die Anreize aus der Zeit der Energiekrise und damit verbundene Förderprogramme in Schlüsselmärkten wie Österreich, Belgien, Tschechien, Ungarn, Italien und den Niederlanden ließen nach. In den meisten dieser Märkte führte die Rücknahme von Förderprogrammen ohne adäquaten Ersatz zu einem Einbruch des Marktes für kleinen Dachanlagen um über 60 Prozent im Vergleich zu 2023. Auch in Polen, Spanien und Deutschland ist ein Rückgang von über 40 Prozent zu verzeichnen.
Dagegen erwartet Solarpower Europe für große Photovoltaik-Anlagen ein weiteres Wachstum in diesem Jahr. Die Kraftwerke würden voraussichtlich die Hälfte des Zubaus ausmachen. Dazu zählten auch Anlagen aus dem schwankenden Markt für Stromabnahmevereinbarungen für Unternehmen (cPPA). Solarpower Europe verzeichnet für das zweite Quartal einen Rückgang um 41 Prozent bei cPPA-Vertragsunterzeichnungen. Zugleich bleiben aber die Ausschreibungen bei den Photovoltaik-Kraftwerken in den EU-Ländern relativ stabil. 2024 seien so Zuschläge für 20 Gigawatt vergeben worden, das größte Volumen davon in Deutschland vor den Niederlanden, Frankreich und Italien. Auch hybride Anlagen, also die Kombination aus Photovoltaik-Großanlagen und Speichern, trieben den Markt, so Solarpower Europe weiter.
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Mich würde mal interessieren, um wieviel der Bestand etwa pro Jahr an Leistung verliert durch Degradation, Verschmutzung und Pflanzenwuchs? Teilweise sieht man ja auch recht ungepflegte Anlagen, wo schon dünne Zweige zwischen den Modulen sprießen. Und wie geht es weiter mit den ersten Anlagen, die jetzt sukzessive aus der Förderung fallen? Da sind doch auch allmählich größere Parks schon drunter, oder? Laufen die in der Tendenz weiter, und dann mit dem Marktwert Solar, oder wäre da Monitoring, Wartung und Putzen teurer als der erwartete Ertrag?
Der Rückgang des PV-Zubaus dürfte, was Deutschland betrifft, nur ein kleiner Vorgeschmack auf das sein, was uns noch bevorsteht.
Wenn man der Ankündigung von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, für Photovoltaikanlagen müsse man „den Business Case nach unten bringen „, Glauben schenkt, droht jetzt wieder der Verlust von zehntausenden Arbeitsplätzen im Elektrohandwerk, so wie wir es unter Peter Altmaier schon einmal erlebt haben.
Geschichte wiederholt sich. Zumindest was die Fehlentscheidungen der CDU in Sachen Erneuerbare Energien betrifft, scheint sich dieser Spruch leider zu bewahrheiten.
Was bedeutet „Business Case nach unten bringen“ ?
Ich würde sagen: Es wirtschaftlich unattraktiver machen!
Dieses Wörding würde ich nicht zu hoch aufhängen.
SEs kamen nur solches Wörter zum einsatz.
Schade, dass die Dynamik des Zubaus jetzt konstant ist. Auf der anderen Seite wird in EU jedes Jahr das Äquivalent von 8-9 konventionellen 1GW Kraftwerken in Solar gebaut. Das müssen die Netze auch erst mal vertragen.
Man stellt einfach entsprechend Speicher dazu um die Spitzen abzufangen und fertig ist die Laube. Wo ist das Problem? Problematisch finde ich ehrlich gesagt dass die Speicherpreise für Endkunden seit einem halben Jahr nicht mehr sinken. Wie kann es sein dass ein endkundentauglicher 20 Kilowattstunden Speicher 6000 € kostet, wenn die Kilowattstunde auf Zellebene für 50 € zu bekommen ist? Kein Wunder, dass da keiner kauft.
Die Zellpreise sind ja nur ein Teil der Kosten – es kommt noch das z.B. Packing, das BMS, evtl. Löschvorrichtungen, Heiz-/Kühltechnik, sonstiges Zubehör, Transport, Sercivekosten-Pauschale, Marge dazu. Die Batteriepreise hängen sehr von der Größe und der verwendeten Technik ab, und natürlich auch vom Anbieter. Günstige Niederspannungs-Batterien (z.B. 51,2 V) inkl. BMS bekommt man schon ab ca. 120 €/kWh im Einkauf. Dann braucht man noch einen entsprechenden Wechselrichter und fertig.
Großspeicher (z.B. CATL ca. 6,5 MWh im Container) liegen wohl auch um die 100 €/kWh.
Endkundenpreise vom Installateur sind natürlich höher – der wird keine no-name-Speicher verbauen, sondern auf bewährte Produkte setzen – die sind teurer, dafür ist aber auch der Servicefall mit abgedeckt.
Einerseits schade, anderseits gut, dass die privaten, kleinen Dachanlagen nicht mehr so gefördert werden. Begründung: Es ist ja wohl nicht das Ziel, dass die Energieversorgung teurer wird, sondern, dass sie preiswerter, dauerhaft, einfach zu bauen und zu warten und damit nachhaltiger für „alle“ wird. Das geht – sofern es sich um Sonnenenergienutzung dreht – eher nicht mit „kleinen“ Dachanlagen, sondern vielmehr mit größeren Solarparks. Gerne jeder Gemeinde auf 1-3% ihrer Agrarfläche oder sonstigen Freiflächen ein/zwei Solarparks mit Bürgerbeteiligung incl. Energiespeicherung, idealerweise als Öko-Agri-PV zur Biotopvernetzung und als ökologischer Trittstein im Freiraum. Dann sollten die Energiepreise langfristig wieder sinken und die bald überall notwendigen Klimaanlagen, Wärmepumpen, E-Bikes, E-Busse und E-Autos (gerne viel weniger) haben preiswerten, grünen Strom und ein europaweites Stromnetz (plus noch mehr richtig große, regionale Energiespeicher) sorgt für die Versorgungssicherheit, die ja ganz oben auf der Wunschliste stehen sollte.
Ralf Schnitzler schreibt.
Einerseits schade, anderseits gut, dass die privaten, kleinen Dachanlagen nicht mehr so gefördert werden. Begründung: Es ist ja wohl nicht das Ziel, dass die Energieversorgung teurer wird, sondern, dass sie preiswerter, dauerhaft, einfach zu bauen und zu warten und damit nachhaltiger für „alle“ wird. Das geht – sofern es sich um Sonnenenergienutzung dreht – eher nicht mit „kleinen“ Dachanlagen,
@ Ralf Schnitzler.
Doch es geht auch mit kleinen Dachanlagen. Diese müssen nur zu einem großen „Virtuellen“ Kraftwerk vereint werden, wie das mithilfe der . .„KI“.. verschiedentlich schon angeboten wird, dann sind sie flexibler als große Freilandanlagen.
Hier z.B. https://1komma5.com/de/magazin/strommarkt/strommarkt-virtuelle-kraftwerke/
Wenn diese Dachanlagen mit – für den Eigenbedarf – überdimensionierten Speichern betrieben werden, ergibt das ein unschlagbar billiger Strompreis.
@ Herr Schnitzler, ich bin nicht gegen ihre Freiflächen Anlagen die sind auch wichtig für die Energiewende. Meine Kommentare richten sich lediglich gegen ihre – beruflich bedingten – oberflächlichen Seitenhiebe gegen die dezentralen Dachanlagen. Dachanlagenbetreiber im Eigenbedarfsmodus, sind die echten ökologischen Energiewender. Deren mit der Sonne erzeugter Strom ins Hausnetz eingespeist, wird garantiert auch als Grünstrom verbraucht, und hat weniger Nachfrage von fossilem Strom zur Folge, was bei vielen anderen Erzeugungsarten die ins öffentliche Netz einspeisen, bei unserem gegenwärtigen Strommarktdesign, nicht garantiert ist.
Übrigens benötigen Dachanlagen im Eigenverbrauchsmodus gar keine Förderung mehr, die müssen nur optimal eingesetzt werden. Gegenwärtig dienen die Vergütungen nur noch als Angriffsfläche bei der Kostenrechnung der Kritiker.
Ralf Schnitzler meinte:
„… Gerne jeder Gemeinde auf 1-3% ihrer Agrarfläche oder sonstigen Freiflächen ein/zwei Solarparks mit Bürgerbeteiligung incl. Energiespeicherung, idealerweise als Öko-Agri-PV zur Biotopvernetzung und als ökologischer Trittstein im Freiraum. Dann sollten die Energiepreise langfristig wieder sinken …“
Das Argument muss man sich einmal genauer anschauen.
Es enthält drei wesentliche Zielmarken:
* Freiflächenanlage als bevorzugtes Ziel
* Bürgerbeteiligung
* Reduzierung von Endkundenanlagen
Und die Behauptung ist, dass dann Energiepreise sinken würden.
Schauen wir einmal genauer:
Die Freiflächenanlage ist eine finanzielle Investition mit dem Ziel nicht nur ihre Errichtung sondern auch Gewinne zu finanzieren. Ergo sind hier zwei Faktoren am Werk, der Strom wird an den Endkunden verkauft und zwar mit so viel Gewinn wie möglich. Gesamtpreis für die Summe der Abnehmer geht hoch.
Reduzierung der Endkundenanlagen bedeutet ebenfalls dass statt einer Einmalinvestition stetiger Einkauf notwendig ist, dessen Preise mindestens mit der Inflation steigen. Gesamtpreis für die Summe der Abnehmer geht hoch.
Dann ist da noch die Bürgerbeteiligung. Im Gegensatz zur Eigenversorgung ist hier ein intensiverer Ausbau der Netze vonnöten. Freiflächenanlagen haben nur in Verbindung mit Batterien die Möglichkeit die Netzlast nicht zu erhöhen und auch mit Batterien nur dann, wenn diese Batterien konsequent nicht netzdienlich verwendet werden. Die Bürgerbeteiligung kann also nur Teile des Gewinns zurückspülen, aber keine wesentlichen Ersparnisse erzeugen. Das kann ich aus Erfahrung bestätigen, da ich an mehreren solcher Projekte beteiligt bin. Es wird nur unmerklich oberhalb der Kapitalbeteiligung zurück gezahlt. Von echten Gewinnen ist da kaum eine Spur und schon gar nicht von einem nennenswerten Reduzierungseffekt meiner Stromkosten, gleichwohl ich genug Beteiligungen habe, um den grössten Teil des Jahres meinen Strombedarf zu decken. Das ist bei meinen Wärmepumpen-, Batterie- und Solarprojekten komplett anders. Dort werden meine Stromkosten effektiv und merklich reduziert.
Zusammenfassung: Obwohl Ralf Schnitzlers Behauptung so klingt, als ob das eventuell tatsächlich so sein könne, hält diese einer näheren Betrachtung nicht stand. Leider. Der Wegfall von Endkundenanlagen ist nur durch mehr und größere Endkundenanlagen zu kompensieren, wenn es nicht zu einer Verschlechterung der Gesamtsituation kommen soll.
Dabei ist nichts gegen Freiflächenanlagen mit Bürgerbeteiligung zu sagen, wir brauchen auch diese. Und die Bürgerbeteiligung hat den Vorteil, dass diese Gelder nicht irgendwo in einer Bank oder sonstwo liegen und von einem gewissenlosen Verwalter in Anlagen für fossile Brennstoffe zum Zwecke kurzfristiger Gewinne entwertet werden und nebenbei noch den einzigen Planeten, den wir besiedeln können, unbesiedelbar machen. Wir brauchen alles, was wir bekommen können. Vor allem bei dem im Artikel angedrohten Ausblick.
@Hans Diehl und @Dirk Schiller
Ich bitte um Verständnis, dass ich noch mal gegenhalte und gerne erläutere, warum ich denke, dass private Dachanlagen nicht so gut sind, wie große Solarparks, um wirklich dauerhaft, preiswert und effizient unsere Industriegesellschaft mit grünem Strom zu versorgen.
Argument 1: Bau und Betrieb sind aufwänder je installierter Leistung, also teurer und personalintensiver als Solarparks
Agrument 2: Dächer verschleissen und nach wenigen Jahrzehnten muss vollständig neu installiert werden. Boden und Baugenehmigung von Solarparks verschleissen nicht und das Repowern und Ersetzen von defekten Teilen geschieht ohne Neubau.
Beide Argumente führen dazu, dass Solarparks bei niedrigeren Strompreisen rentabel (ja, ich habe nichts gegen schwarze Zahlen!) als Dachanlagen. Nach der Abschreibungsdauer von 20 Jahren eigentlich für immer und eweig bei einem Strompreis von ca. 2 Cent / Kilowattstunde. Endkundenanlagen können gerne überschüssigen Strom für 2 Cent einspeisen. Ich vermute aber, dass Endkunden lieber ihren eigenerzeutgen Strom selber verbrauchen wollen und lieber noch mehr Geld die Erhöhung ihrer Strom-Autarkie investieren. Damit sorgen sie dann dafür, dass bei der derzeitigen Netzentgeltsystematik die Letztverbraucher ohne Eigenanlage mehr belastet werden, als die Letztverbraucher mit Eigenanlage.
Ich bin übrigens nicht für eine Reduzierung von Dach-PV (Eigenanlagen), sondern nur dafür, deren EEG-Förderung über feste Einspeisetarife zu beenden. Dach-PV rechnet sich bei optimiertem Eigenverbrauch wie geschnitten Brot und brauchen keinen festen Einspeisetarif mehr.
Moin.
Aus meiner Sicht ist es sinnvoll die zugfreie Klimaanlage in Privathäusern und Wohnungen in Deutschland vom Luxus-Image ( …SchickSchnack für Reiche…) zu befreien. Jede Wohneinheit sollte zukünftig zumindest einen Raum , oder eine Etage ,haben , welche auf 18 Grad Celsius gehalten werden kann. Ob dies mit Wasser-Kühlung , Wärme(ab-) pumpe oder über klassische Splitgeräte geschieht , ist Geschmacksache.
Aus meiner Sicht wäre es paradox, wenn ausgerechnet die Menschen als erste einen Hitzeschlag erleiden , welche seit Jahrzehnten gegen die Erderwärmung aktiv vorgehen, und die erneuerbaren Energien fördern.
Grundsätzlich ist es das Allerwichtigste den Eintritt der Hitze in das Wohngebäude so lange wie möglich zu vermeiden, beziehungsweise hinauszuzögern.Gefriertruhen und Kühlschranke wirken im Sommer wie Raumheizungen. Da sollten sich die Hersteller mal ein Lösung für den Sommer einfallen lassen. Im Winter ist die Abwärme von Kühlschranken ja durchaus sinnvoll .
Wenn die Hitze erstmal in alle Bauteile des Hauses gekrochen ist , bekommt man die nur unter erheblichem Energieeinsatz wieder raus. Ein A++++ gedämmtes Haus ist da maximal im Vorteil, im Winter wie im Sommer.
Eine Wärmepumpe kann die Wärme im Sommer aus
dem Haus und der Umgebungsluft abpumpen, und damit das Erdreich um Wärmeentnahmestellen regenerieren. Die gespeicherte Erdwärme kann im Winter mittels Wärmepumpe genutzt werden.
Leider wird die Menschheit das Klima auf der Erde vermutlich so weit schädigen, dass es ohne solche technischen Lebenshilfen nicht mehr möglich sein wird zu existieren.
Der Zubau von PV-Anlagen wird deshalb in den nächsten Jahren wieder rasant zunehmen in Europa.
18ºC ist viel zu wenig. Das Ding soll ca. 26-28ºC halten und ggf. entfeuchten. Wir haben das Haus hier stark abgeschattet und benutzen die Klimaanlagen (die hier jedes Haus hat) fast nicht. Gruss aus Japan, z.Zt. fast subtropisch, Breitengrad = Malta.
25Grad sollten für halbwegs gesunde Individuen kein gesundheitliches Risiko darstellen. Das ist die Einstellung für die Klimaanlage (Monoblock, R290) bei meiner nicht mehr ganz jugendlichen Mutter. Allerdings war diesen Sommer noch kein Einsatz notwendig, passive Temperaturmanagementmaßnahmen waren diesen Sommer ausreichend.
Oberhalb von 25Grad kann man sehen, dass der Stress zur erheblichen Belastung wird.
Dafür hat die Klimaanlage die bestehende Heizung in den Übergangsjahreszeiten unterstützt bzw ersetzt.