Im Juni ist der Marktwert Solar nochmals leicht gesunken. Er lag bei 1,843 Cent pro Kilowattstunde, nachdem er im Mai mit 1,997 Cent pro Kilowattstunde bereits seinen niedrigsten Stand seit fünf Jahren verzeichnete. Damals stand Deutschland an Beginn der Corona-Pandemie und Land quasi still. Nun wird der niedrige Marktwert Solar vor allem durch den massiven Photovoltaik-Zubau der vergangenen Jahre getrieben und dem schönen Wetter. An sonnigen Tagen liegt die Erzeugung des Solarstroms so teilweise oberhalb der Last und der Strompreis fällt gerade in den ertragreichen Photovoltaik-Stunden in den negativen Bereich.
So sank auch der durchschnittliche Spotmarktpreis an der Strombörse im Juni auf 6,399 Cent pro Kilowattstunde und lag ebenfalls unter dem Niveau vom Mai. Der Marktwert von Wind an Land reduzierte sich um etwa ein Cent und erreichte im Juni 5,141 Cent pro Kilowattstunde. Der Marktwert für Wind auf See nahm auch leicht auf 5,823 Cent pro Kilowattstunde ab.
An 141 Stunden war der Strompreis im Juni negativ. Dies sind fast soviele wie im Mai. Allein im ersten Halbjahr summierte sich die Stunden mit negativen Day-ahead-Preisen auf 389. Damit ist der Jahreswert von 2023 fast schon erreicht. Der Rekordwert von 457 Stunden mit negativen Strompreisen im vergangenen Jahr dürfte dieses Jahr überboten werden.
Im Juni betrafen die negativen Preisstunden wieder die Photvoltaik-Erzeugung und betrafen vornehmlich die Zeit zwischen 11 und 16 Uhr, aber auch Stunden davor und danach. Insgesamt gab es an 23 der 30 Juni-Tage Phasen mit negativen Börsenstrompreisen.
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„Nun wird der niedrige Marktwert Solar vor allem durch den massiven Photovoltaik-Zubau der vergangenen Jahre getrieben und dem schönen Wetter.“
Darüber ließe sich trefflich diskutieren. Ist es wirklich der Zubau oder ist es der Mangel an Anpassung von Angebot und Nachfrage. Traditionell würde man ja doch dazu tendieren, Letzteres als Grund anzunehmen. Einfach, weil dies den typischen Lehrmeinungen in der Ökonomie oder Buchhaltung entspricht.
Aber ich bin offen für Argumente, warum die typischen Argumente aus Ökonomie und Buchhaltung hier unanwendbar wären?
Wer zahlt die Differenz von Marktpreis und Einspeisevergütung EEG? Steuerzahler? Bevölkerung via Stromrechnung? Industrie?
Da müsste man erst klären, ob Kleinanlagen (evtl. bis 800W) oder EEG-Einspeisekraftwerke (an Mittel- oder Hochspannungsnetzen) gemeint wären und grundsätzlich auch zwischen, dominant, Windkraft- oder Photovoltaikanlagen unterscheiden? (Die EEG-Novellierungen dazu, zur Einordnung, sind fast schon eine eigene ‚Wissenschaft‘?)
Im Verteilnetz, Niedrigspannungsbereich, haben viele Normalstromkundinnen und Haushaltstromkunden vorgesorgt, mit umweltfreundlicher Stromeinspeisung (erkennbar seit Beginn des 1000/100000 Dächer Programms).
@Patrik: der Steuerzahler, ist am Enfe aber auch egal. Es ist allerdings nicht die Differrenz zum Spotmarktpreis sondern es dind Strommengen und Garantievergütungen.
Im ersten Halbjahr musste der Steuerzahler wieder mit 7.5 Mrd via EEG Konto subventionieten, verursacht zu 80% durch die Photovoltaik. Jedes GW Zubau verschlimmert die Lage. Und Speicher, die Tag/Nacht-Preisunterschiede nutzen, will trotzdem keiner ohne Subventionen bauen, die Unterschiede reichen nicht aus zum Geld verdienen.
So kostet das ganze deutsche EE-System immer weiter Hunderte von Milliarden. Jeder der hier investiert hält die Hand auf, sonst läuft nichts.
Was sind die Grossstromspeicher dann: Stromerzeugungs- oder Stromverbrauchsanlagen (beim Regelenergie-/Redispatch-/Reserveleistungsmarkt ist die Einordnung noch etwas einfacher)? (hinsichtlich der Vergütung bzw. einer evtl. Förderungseinordnung, je Grün-/EEG-/Graustromanteil?)
Die neu hinzukommenden Kosten für neue Anlagen sind längst nicht so hoch, wie Sie suggerieren. Die Förderungen sind schließlich deutlichst gesunken und liegen heute auf Börsenniveau, die Komponente Netzdienlichkeit fehlt allerdings heute noch. Der Löwenanteil der hohen Kosten sind alte hohe Förderungen, die bis vor 11 Jahren geleistet wurden. Seitdem ist der Anreiz für Eigenverbrauch und für Speicherung bei weitem höher, als die Förderung einzukassieren… da dies weitaus lukrativer ist. Günstige Batteriepreise sorgen hier zunehmend für eine Entlastung.
Sie verbreiten Panik… warum auch immer. Die EEG-Kosten sinken nun von Jahr zu Jahr, in 9-10 Jahren sind wir mit dem Gröbsten durch.
Energetiker schreibt
Im ersten Halbjahr musste der Steuerzahler wieder mit 7.5 Mrd via EEG Konto subventionieten, verursacht zu 80% durch die Photovoltaik. Jedes GW Zubau verschlimmert die Lage.
@ Energetiker
Wissen Sie wie die 7,5 Milliarden zustande kommen ??? Ich fürchte nein wenn ich Ihren Kommentar lese.
Lassen Sie mich erklären. Schuld daran ist nicht die PV, sondern das EEG Konto, das ich deswegen hier im Forum als „Nebelkerze“ bezeichne.
Aber nun zur Sache.
Man muss auf dem EEG Konto zwischen zwei Komponenten unterscheiden.
Das was an die EE Anlagenbetreiber ausgezahlt wird ist die eine. Die ist fix, und wird alljährlich im Oktober anhand von bekannten Daten für das kommende Jahr von den Netzbetreibern bekannt gegeben, und geht vom Staat auf dem EEG Konto ein. Dieser fixe Betrag für die Vergütungen wird auf dem EEG Konto dann als Ausgaben den Erlösen aus dem Verkauf der EE gegenüber gestellt. Wenn die Börsenpreise ( Marktwert ) sinken, geht da weniger an Erlösen ein, der Saldo wird negativ. Das ergibt dann die zweite Komponente, nämlich die Milliarden die der Staat zusätzlich ausgleichen muss.
Beispiel um das mysteriöse System besser zu verstehen. Wenn in einem Folgejahr der Zubau „0“ wäre.. Das heißt die gleiche Summe ( Komponente 1 ) für die Vergütungen benötigt würde wie im Jahr zuvor, und auf dem Konto einginge, müsste nur wegen der sinkenden Börsenpreisen und dadurch weniger Erlöse der Staat, trotzdem den Saldo ausgleichen.
So entsteht das, was Sie subventionieren nennen.
‚Im Jahr 2024 wurde in Deutschland eine erhebliche Menge an Strom abgeregelt, insbesondere aus erneuerbaren Energiequellen. Die Hauptgründe dafür sind Netzengpässe und die Notwendigkeit, die Netzstabilität zu gewährleisten. Die abgeregelte Strommenge lag bei rund 9,4 Milliarden Kilowattstunden, was etwa 3,5 % der gesamten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien entspricht.‘
https://www.unendlich-viel-energie.de/media/image/96011.AEE_EE_Abregelung_2014-2024_apr25.jpg
Der verbliebene erneuerbare Energien Strom wurde verwendet, also 96.5% und vermarktet (und stellt einen (Erzeuger)Wert von ca. 30Mrd€(?) dar).
Energetiker meinte:
„verursacht zu 80% durch die Photovoltaik“
Selbstverständlich hat das rein gar nichts damit zu tun, dass ca.100% der Energie erst einmal von thermischen Erzeugern verkauft werden, da Solar und Wind an diesen Märkten nicht teilnehmen dürfen und erst auf den Kurzfristbörsen handelbar sind.
Dass fossile Brennstoffe weiterhin die Netze verstopfen ist doch gar kein Problem, richtig? Solar ist ja schließlich an allem schuld.
Lösungen gäbe es ja zuhauf. Ob das nun Bedarfsmanagement ist (längst Realität außerhalb Deutschlands, z.B. Kraken) oder Speicherung (auch schon Realität, zunehmend auch in Deutschland) oder Ersatz von vorsintflutlichen synchronisierten Maschinen (die könnten übrigens hinter Invertern sogar recht effizient werden und verursachen dann auch keinen Frequenzdrift). Grid-Forming (Netz-formende) Hardware ist auch kein Hexenwerk mehr heutzutage, auch wenn Deutschland auch da hinterher hinkt (Hatte man schon vor Jahrzehnten entwickelt und dann hinten im Regal vergessen, mittlerweile quasi chinesische Stangenware).
Usw..
Preissignale? Fehlanzeige. Tibber und Co sind eher Feigenblätter verglichen mit dem was da wirklich ginge mit etwas Willen.
Es bräuchte nur den politischen Willen, mit der Blockiererei endlich aufzuhören.
@Dirk Schiller
Na, Sie wollen doch wohl nicht an die Gewinne der großen Stromkonzerne in Deutschland ran!?
Du, Du, Du!