Reuters: Versteckte Vorrichtungen in Wechselrichtern aus chinesischer Produktion in den USA gefunden

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von pv magazine Global

Einem Reuters-Bericht zufolge sind in einigen in China hergestellten Wechselrichtern unerklärliche Kommunikationskompenenten gefunden worden. Die Nachrichtenagentur behauptet, dass die US-Energiebehörden das Risiko, das von den in China hergestellten Geräten ausgeht, neu bewerten, und beruft sich dabei auf zwei ungenannte Quellen.

Laut Reuters sind in einigen chinesischen Solarwechselrichtern Kommunikationskomponenten entdeckt worden, die in den Produktunterlagen nicht aufgeführt waren. Zur Anzahl der untersuchten Geräte wollten die beiden zitierten Personen keine Angaben machen. Reuters behauptete auch, eine Quelle habe aufgedeckt, dass undokumentierte Kommunikationskomponenten in einigen Batterien von mehreren chinesischen Lieferanten gefunden worden seien. Die Komponenten könnten zusätzliche, nicht dokumentierte Kommunikationskanäle bereitstellen, mit denen Firewalls umgangen werden könnten, so Reuters.

pv magazine kann diese Angaben nicht überprüfen.

Der European Solar Manufacturing Council (ESMC), der die Interessen der europäischen Hersteller vertritt, bezeichnete den Bericht über die versteckten Vorrichtungen als „sehr besorgniserregend“ und forderte die Europäische Kommission auf, einen „Werkzeugkasten“ für die Sicherheit von Wechselrichtern zu entwickeln und einzusetzen.

Noch mehr zum Thema Cybersicherheit?

Cover, pv magazine Deutschland, Mai 2025In unserer aktuellen Ausgabe gehen wir der Frage nach, wie sicher Wechselrichter, Clouds und die Internetanbindung solcher Systeme wirklich sind.

Gemeinsam mit Experten beleuchteten wir:
– wie Wechselrichter heute gesteuert werden
– welche weiteren Steuerungskanäle vorgesehen sind
– und wo potenzielle Einfallstore für Hacker liegen.

Außerdem zeigen wir, welche technischen Lösungen es bereits gibt, um Gefahren abzuwenden – von verschlüsselten Verbindungen über Inselnetzsteuerung bis hin zu zufallsgesteuerten Verzögerungen der Signale.

 

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Der Bericht von Reuters kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Diskussion über Cybersicherheit und Strominfrastruktur in der Europäischen Union an Fahrt aufnimmt. Solarpower Europe veröffentlichte kürzlich einen neuen Bericht, in dem intelligente Wechselrichter als anfälliges Einfallstor für Cyberangriffe bezeichnet werden. In dem vom Cybersecurity-Dienstleister DNV verfassten Bericht heißt es, dass eine gezielte Kompromittierung von 3 Gigawatt Erzeugungskapazität erhebliche Auswirkungen auf das europäische Stromnetz haben könnte. In dem Bericht heißt es, dass die EU-Gesetzgebung wie der Cyber Resilience Act, die NIS2-Richtlinie und der Netzkodex für Cybersicherheit (NCCS) das Risiko zwar etwas abmildern“, dass aber noch weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die Cybersicherheitsrisiken zu mindern.

Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in der US-Hauptstadt Washington wird von Reuters zitiert: „Wir sind gegen die Verallgemeinerung des Konzepts der nationalen Sicherheit, die Chinas Infrastrukturleistungen verzerrt und verleumdet.“

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