Flex Home Energy hat nach eigenen Angaben einen Heimspeicher entwickelt, der Systemdienstleistungen im Niederspannungsnetz übernehmen kann und sowohl mit als ohne Photovoltaik-Anlage funktioniert. Es handelt sich dabei um Plug- und Play-Technologie, die direkt von Mehrfamilienhaus-Bewohnern genutzt werden kann. Die Lösung funktioniert nach Angaben von Flex Home Energy aber auch in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen.
Die Idee ist, dass die Kunden den Speicher in ihrer Wohnung direkt an die Steckdose anschließen. Die Steuerung erfolgt dabei über ein intelligentes Messsystem mit Steuerbox. Der Energieversorger soll dann die zu einem Schwarm zusammengeschlossenen Speicher über eine Plattform in das Bilanzkreismanagement integrieren und steuerbar machen. Der Energieversorger könne dabei exklusiv auf den Stromspeicher zugreifen und sein Stromnetz mit den Flexibilitäten optimieren, so Flex Home Energy.
Das Geschäftsmodell des Unternehmens aus Vogt sieht vor, dass den Haushalten der Speicher kostenlos bereitgestellt wird. Den Kunden werde dann auch ein Teil der durch die intelligente Steuerung erzielten Einsparungen gutgeschrieben, um so ihre Stromkosten zu senken. Die übrigen Einsparungen nutzt der Energieversorger für die Refinanzierung des Speichers, dessen Kosten nach pv magazine-Informationen bei rund 800 Euro liegen sollen.
Es handelt sich bei dem Modell von Flex Home Energy um einen Speicher Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen. Die Ausgangsleistung liegt bei 800 Watt. Die Nenneingangsleistung ist auf dem Datenblatt mit 2000 Watt angegeben. Die Kapazität ist mit 1920 Wattstunden angegeben. Der maximale Round-Trip-Wirkungsgrad liegt bei 89 Prozent. Die Geräte sind mit IP32 für die Aufstellung im Innenbereich geeignet. Das Gewicht liegt inklusive Verpackung bei rund 25 Kilogramm. Die Abmaße betragen dem Datenblatt zufolge 300 mal 300 mal 400 Millimeter.
Aktuell sind erste Pilotprojekte angelaufen. So sei das Modell bereits in einem Studentenwohnheim erfolgreich getestet worden. Flex Home Energy will seine Lösung Energieversorgern als White-Label-Lösung anbieten, die sie somit auch zur eigenen Kundenbindung nutzen könnten. Zur Vorstellung des Modells unter anderem die Intersolar im Mai in München nutzen.
„Durch unseren Wohnungsspeicher können auch Haushalte in Mehrfamilienhäusern aktiv an der Energiewende teilnehmen und davon profitieren“, sagte Tobias Mader, Geschäftsführer von Flex Home Energy. „Wichtig dafür ist ein flächendeckender Rollout intelligenter Messsysteme – nur so kann das volle Potenzial eines steuerbaren und digitalen Stromnetzes sicher genutzt werden.“
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Ist mir ein Rätsel, wie das wirtschaftlich funktionieren soll?
Optimistische Annahme: 10 Jahre Nutzung mit einem Zyklus pro Tag a 90% der Kapazität. Dann hat man nach 10 Jahren 6.307 kWh aus der Batterie genutzt. Bei 89% Wirkungsgrad muss man dafür brutto 7.087 kWh einspeichern. Um überhaupt mal die Kosten von 800 Euro wieder rein zu holen, braucht es rechnerisch im Durchschnitt rund 13 Cent Differenz zwischen Höchst und Tiefstpreis bei den täglichen Börsenstrompreisen.
Und dann wollen bzw. sollen noch Flex Home Energy, der Energieversorger und der Haushalt etwas dran verdienen und es kommen bei realistischer Rechnung noch Finanzierungs-, Betriebs-, Support- und Overheadkosten dazu. Da braucht es im mindestens 20 Cent Preisdifferenz zwischen Höchst- und Tiefstpreis der täglichen Börsenstrompreise. Die gibt es nicht ansatzweise:
https://smartstromcheck.de/strommarkt-statistiken/taegliche-preisdifferenz-pro-monat
Und wenn in den nächsten Jahren viel an Großspeicher ans Netz geht, dürften das auch eine Glättung der tagtäglichen Börsenstrompreisbonanza bewirken.
Mache ich einen Fehler? Kann mir das jemand erklären? Mit PV ist es eine andere Rechnung, aber ohne PV rechnen sich Batterien zu mehr als 400 Euro/kWh meines Erachtens nie.
Ich würde halt nicht mit den 400 Euro pro kWh rechnen. Dieses Modell wird sich aus meiner Sicht erst dann etablieren, wenn wir auf um die 100 Euro die kWh kommen. Das halte ich mit Natrium recht bald schon als (chinesische) Massenware ohne Installationen und nur mit Wlan und Stecker durchaus für möglich. LFP im Gehäuse mit BMS gibt es ja heute schon für jedermann für 120 Euro die kWh.
Die „größere“ Glättung sehe ich erst, wenn die Nacht in 10-15 Jahren im Sommer komplett überbrückt werden kann. Ansonsten werden wir vermutlich mit immer mehr Speicher nicht mehr die negativen Preise sehen, die Spreads von >10 Cent bleiben uns aber noch lange erhalten.
Unter den aktuellen Bedingungen kann ich mir einen wirtschaftlichen Betrieb auch nicht vorstellen.
Es könnte nur funktionieren, wenn auch der VNB sich daran beteiligen kann um damit in die Netzführung eingreifen kann. Das wäre vielleicht der günstigere Weg, damit punktuell den Netzausbau zu vermeiden.
Ersparnisse auf Kundenseite könnten durch vergünstigte Netzentgelte oder sogar der Entfall dieser erzielt werden, und ggfs. durch die „kostenlose“ Nutzung der gespeicherten Energie.
Ich habe mir die Rechnung auch einmal angeschaut und bin bei anderen Annahmen auf ein etwas anderes Bild gekommen:
Wenn ein 3 kWh-Speicher nicht isoliert, sondern im Rahmen eines Schwarmkonzepts betrieben wird, sind laut einigen Modellen durchaus bis zu 3 volle Zyklen pro Tag realistisch. Das ergibt:
3 Zyklen × 3 kWh = 9 kWh pro Tag
9 kWh × 365 Tage = 3’285 kWh im Jahr
Nimmt man eine moderate Handelsmarge von 12 Cent pro kWh an (z. B. durch Spotmarkt-Schwankungen, Intraday-Handel oder netzdienliche Einsätze), kommt man auf:
3’285 kWh × 0,12 €/kWh = 394 €/Jahr
Damit wäre ein Speicher, der 800 € kostet, in etwa 2 Jahren amortisiert – ohne PV, rein durch Marktintegration.
Ein weiterer Vorteil solcher dezentraler und vernetzter Speicherlösungen liegt darin, dass keine aufwendigen baulichen Maßnahmen oder langwierige Genehmigungsverfahren notwendig sind.
Man kann also sofort und ohne strukturelle Eingriffe zur Netzstabilisierung und Flexibilisierung beitragen – und gewinnt damit wertvolle Zeit, um parallele Infrastrukturprojekte realistisch zu planen und umzusetzen.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuell oft schleppenden Umsetzung zentraler Netzausbauten kann das ein pragmatischer und wirksamer Zwischenschritt sein.
Ob das Modell langfristig tragfähig ist, hängt natürlich von vielen Faktoren ab – aber unter diesen Voraussetzungen erscheint es wirtschaftlich nachvollziehbar und systemisch sinnvoll.
@Pascal
Mit Verlaub: Ihre Rechnung ist wirklich völlig realitätsferner Unsinn.
1. Der Speicher hat brutto 1,92 kWh und Sie rechnen mit 3 kWh für 800 Euro. Was soll das?
2. Niemand will Batterien mehr als 1000 mal im Jahr beständig 0-100% Laden und 100-0% Entladen.
3. 3 Speicherzyklen am Tag sind völliger Quatsch. Dass Sie 3 mal am Tag von 0-100% Voll laden und dann in paar Stunden exakt 3 kWh Verbrauch haben, bevor das nächste Einspeichern ansteht, ist maximal unrealistisch.
4. bei 3 Speicherzyklen pro Tag ist es definitiv unmöglich im Schnitt 12 Cent Preisunterschied zu erreichen.
5. Sie unterschlagen komplett die Wirkungsgrad-Verluste.
Gute Idee, ich würde mich aber hier nicht vom Versorger abhängig machen. Ich hoffe, das geht auch bald kettenfrei, mit wenigen Hundert Euro Investition und 100% ins eigene Konto… möge der Wettbewerb eröffnet sein, der Mietermarkt ist gigantisch.
Moin.
Wenn der Speicher voll ist mit elektrischer Energie , dann hat allein schon der Energiegehalt des Speichers den beeindruckenden Fiat-Geld-Wert von etwa 0,72 Euro. Das reicht bei uns im Süden zwar noch nicht für eine Brezel beim Stadtbäcker, die hat bereits die 1 EURO – Salzmauer überfloppt , aber eine Sternsemmel bekommt man alle mal dafür.
Die potentielle eE
-Münze ist zwar mit diesen Abmaßen und 25 Kilo
Thekengewicht noch etwas schwer, aber …..the Beginning ist gemaked !
Die ersten Video 2000 Recorder waren seinerzeit absurd teuer , und technisch…na ja .
Jedes zukünftige Massenprodukt beginnt
seine Reise als Luxusgegenstand . Manche bleiben auch für immer ein Luxusgegenstand.
Ich finde die Batterie sieht gut aus , und ermöglicht Spass an der Energiewende für jeden.
Ich fände es schön , wenn man diese Batterie auch mit einem Laufband, Ruderboot oder Fahrrad zuhause aufladen könnte.
Schon jetzt kann sich doch jeder einen Speicher holen und dank Börsenpreisen davon profitieren. Erste Anbieter liefern die passende Software gleich gratis mit. Wozu soll der Stromversorger beteiligt sein? Der kann sich mit Großspeichern um andere „Probleme“ kümmern.
Die Leute werden damit nur wuschelig gemacht.
==> Macht die Dächer voll, resp. die Balkone.
100% EE sind zuerst die Maßgabe, die aktuellen sog. dyn/flex Tarife verlängern ausschließlich die Gebrauchsdauer der fossilen Erzeuger:
1. Damit sie „im Geld“ über die Nacht kommen und
2. bei Wind an der Küste, die fossilen Erzeuger im Süden profitieren.
Gute Idee. Es braucht etwas, bis durchdacht ist, was der Sinn sein könnte. Sie schreiben ja, Studentenwohnheim.
Wenn sich so die Wohnungen untereinander puffern, muss die Zuleitung nicht ertüchtigt werden. Bzw. benötigt einen geringeren Querschnitt.
Alle Leitungen in die Häuser durch stärkere zu ersetzen, ist eine teure Mammutaufgabe und durch Tiefbau auch teuer.
Wenn man 11 KW-Walboxen und Wärmepumpen noch dazu kalkuliert, die alle gleichzeitig anlaufen könnten, aber die meiste Zeit still liegen, wird der Sinn einer lokalen Pufferung deutlicher.
Zumindest wäre so eine Übergangslösung denkbar, wenn der Austausch der Zuleitung sehr teuer wäre. Ansonsten gibt es nur limitiert Wallbox oder Wärmepumpe in der Gegend.
Grundsätzlich gute Idee und die richtige Richtung. Preis wird entscheiden. Wir könnten dies auch super für unsere österreichweite Energiegemeinschaft brauchen. Kann mir vorstellen solche kleine Speicher preisgünstig an unsere Mitglieder weiterzugeben und diese dann so einzustellen, dass sie unter Tags den PV Strom vom der Gemeinschaft beziehen und Rest vom Tag den Netzbezug durch die Batterie auf nahezu null setzen. Wenn man dies dann aus der Ferne betreuen kann umso besser.