1Komma5° bringt mit dem „PowerHarvester“ einen Stromspeicher auf den Markt, der Privathaushalten ohne eigene Photovoltaik-Anlage ermöglichen soll, von den schwankenden Börsenstrompreisen zu profitieren. Der Lithium-Eisenphosphat-Speicher ist in sechs Leistungsklassen erhältlich – die verfügbare Speicherkapazität liegt dabei zwischen 7,7 und 27,2 Kilowattstunden, wie das Hamburger Start-up auf Nachfrage von pv magazine erklärte.
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Batteriespeicher startet bei 8900 Euro. Der Kaufpreis enthält auch die Installation, den Energiemanager Heartbeat AI sowie den Einbau eines notwendigen Smart Meters, um von den schwankenden Strompreisen direkt zu profitieren, wie das Hamburger Start-up bei der Vorstellung veröffentlichte. Kunden müssen zudem eine monatliche Softwaregebühr von 9,90 für die Energy-Trader-Funktion zahlen und den dynamischen Stromtarif „Dynamic Pulse“ von 1Komma5° abschließen.
„Der ‚PowerHarvester‘ kauft, gesteuert durch Heartbeat AI, vollautomatisch immer dann Strom, wenn der Preis an der Strombörse besonders gering ist und stellt den Strom später dem Kunden zur Verfügung oder verkauft ihn, wenn der Preis besonders hoch ist“, erklärt Philipp Schröder, CEO und Mitgründer des Unternehmens. Basierend auf den Daten von knapp 50.000 Energiesystemen sei eine Senkung der Stromkosten um bis zu 50 Prozent möglich.
Bei Kunden mit hohen Stromverbräuchen von mehr als 10.000 Kilowattstunden jährlich, die allerdings nicht in durchschnittlichen Privathaushalten erreicht werden, kann sich die Investition 1Komma5° zufolge bereits nach sechs Jahren lohnen. Um diese Verbräuche zu erreichen, müssten die Haushalte über Wärmepumpen und Elektroautos oder andere große Verbraucher betreiben. Dann ließen sich die Ersparnisse durch die geplante Flexibilisierung der Netzentgelte sogar noch steigern, so 1Komma5° weiter.
Nach Angaben des Start-ups löst der Batteriespeicher noch eine weitere Limitierung. So könne das Energiemanagementsystem durch digitale Messtechnik die Kompatibilität mit allen Wechselrichtern, Ladelösungen und Wärmepumpen im Bestand sofort herstellen. Bislang sei dies für das System Heartbeat AI nur bei ausgewählten Herstellern möglich gewesen.
“Das wirkliche Problem der Energiewende sind eben nicht günstig produzierte Strommengen aus Wind und Solar, sondern ein starres Netz ohne intelligente Zähler und ohne genug Speicherkapazität“, so Jannik Schall, Mitbegründer und CPO bei 1Komma5°. „Statt das alte, starre Energiesystem nun mit Milliarden zu subventionieren, sollte die Politik weiter daran arbeiten, die vollständige Flexibilisierung und den Smart-Meter-Rollout voranzutreiben und auch kleine Stromspeicher von den Netzentgelten zu befreien, was die Wirtschaftlichkeit nochmals enorm verbessern würde”, forderte er.
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Wenn ich mal 2.500 Euro für Wechselrichter, Ladegerät, Strommesser und Installation abziehe, dann bleiben 730 Euro pro kWh Speicher. Das ist bizarr überteuert. Und dazu kommen noch Abogebühren.
Inkl. Abogebühren wären es 10.100 Euro Kosten über 10 Jahre für 7,7 kWh Speicher. Selbst wenn man überoptimistisch mit 1,5 Ladezyklen a 90% pro Tag an 365 Tagen im Jahr über 10 Jahre rechnet, käme man über 10 Jahre auf 38.000 kWh genutzte Energie aus der Batterie. Inkl. Verlusten müsste man dazu 44.000 kWh aus dem Netz einspeichern. 38.000 kWh a 0,30 Euro würden sonst 11.400 Euro kosten. Damit die Rechnung wenigstens kostendeckend ist, müsste man die kWh zum Einspeichern im Mittel für knapp 0,03 Euro/kWh beziehen – inkl. allen Netzentgelten, Gebühren und Steuern. Gewiss.
Entweder fehlen im Artikel Informationen oder es ist aus meiner Sicht totale Abzocke, die sich garantiert für niemanden rechnen wird.
Danke für die Rechnung zum Werbeartikel. Ja, Wegelagereiversuche die sicher scheitern werden.
1,5 scheint ja einer der Hauptsponsoren vom pv-magazin zu sein.
Die Behauptung wird nicht wahrer, je öfter man sie wiederholt….
PowerSkimmer wäre doch auch ein schöner Name…
@Sandra Enkhardt
Auch wenn die Behauptung von @Gernot nicht zutrifft, handelt es sich bei dem Artikel um ein „Highlight der Woche“ seitens PV Magazin.
Anstatt nur die Behauptungen von 1,5 ungefiltert abzudrucken hätte ich mir schon eine dem PV Magazin würdige kritische Auseinandersetzung mit den werbewirksam präsentierten Zahlen gewünscht. Ich denke, sollte dem Leser nicht ungefiltert und unkommentiert vorgesetzt werden.
Von daher bin ich froh, wenn es zumindist in der Kommentarspalte kritische Töne gibt, die vor dem Geschäftmodell und den Modellrechnungen von 1Komma5 warnen.
Somit appeliere ich an alle potentiellen Kunden sich im Vorfeld schlau zu machen und nicht ungeprüft den Werbeversprechen auf den Leim zu gehen, nur weil es im PV Magazine stand.
@Frank Blechinger: Ich hatte es schon mehrfach erklärt, aber gern nochmal. Die Auswahl „Highlights der Woche“ hat technische Gründe, da nur Meldungen in dieser Rubrik in unseren wöchentlichen Newsletter kommen.
Ich finde es als Thema durchaus innovativ, dass man Haushalten einen Speicher ohne PV-Anlage anbietet. Ist bisher meines Wissens noch nicht so verbreitet. Von daher fand ich, die Meldung hat diese Kategorie verdient.
Zum anderen habe ich reingeschrieben, dass die Annahmen für den Haushaltsverbrauch für eine Durchschnittshaushalt eher schwer bis gar nicht zu erreichen sind.
Ich finde es auch gut, dass sich unsere Leser weiter mit dem Thema auseinander gesetzt haben und es auch kritische Kommentare gibt, die wir sogar freischalten, falls Ihnen das auffällt. Würden wir dies tun, wenn wir keine offene Diskussion über 1Komma5° zulassen würden? Viele unserer Leser haben ein hohes Maß an Aversion gegen 1Komma5° und Enpal. Dies mag berechtigt oder unberechtigt sein, aber bei jedem Artikel uns zu unterstellen, sie würden uns kaufen, ist einfach – entschuldigen Sie die Ausdrucksweise – nur billig. Wenn Sie sich die Anzeigen auf unserer Seite anschauen, bin ich auch gespannt, wieviele Sie von diesen beiden Unternehmen finden. Lassen Sie es mich gern wissen.
ja das ist sehr teuer, aber es gibt auch Lösungen zum halben Preis für die Nutzung des dynamischen Tarifes……
Liest sich wie ein windiger Businessplan, um den noch mehr windigen oder naiven Investoren Geld aus dem Kreuz zu leiern. 🥳
Schönes Osterfest / God påske
Isr doch klar: PV ist Tod, damit lässt sich nichts mehr verdienen in nächsten 3 Jahren.
Null Gewerbekompetenz! Null Wärmepumpenkompetenz. Heartbeat kann jeder.
Bei 100 Mio Lohnkosten pro kann man sich vorstellen wann die Pleite kommt.
Es gibt praktisch kein Geschäftsmodell mehr für 1,5.
„kann sich die Investition 1Komma5° zufolge bereits nach sechs lohnen.“
Nach sechs was? Jahrtausenden, Äpfel, Birnen?
Jahren. Danke für den Hinweis!
Die Branche verkauft Anlagen zu diesen Preisen mit Amortisationsrechnungen, die nur positiv für den Käufer aufgeben, da mit immens steigenden zukünftigen Strompreisen gerechnet wird. In Wirklichkeit wird Strom immer günstig werden, da durch den Zubau der erneuerbaren immer mehr günstiger produziert wird. An diesem Geschäftsmodell verdient nur einer.
Guter Punkt.
Warum also eine teure PV-Anlage aufs Dach schnallen, die „nur“ ca. 1.000 Vollaststunden p.a. arbeitet, während das Stromnetz 24×365 = 8.760 Stunden p.a. die Möglichkeit bietet, Strom stundenweise billig zu kaufen, in die (große) Batterie zu laden und in teureren Stunden im Haus zu nutzen?!
Weil diese Lösung, es ist vielmehr eine Kostenfalle, nur vom variablen Börsenstrompreis profitiert, der aber lediglich ca. 1/3 des Gesamtpreises aus macht.
Rund 70% der Stromkosten müssen also weiterhin bezahlt werden.
Denn die Netzgebühren sind mit rund 50% bzw. 10-20ct sehr viel teurere Fixkosten. Diesen Posten und auch Steuern müssen also weiterhin bezahlt werden.
Fließt aber der eigene PV-Strom direkt in den Speicher und nicht über das öffentliche Netz, entfallen diese Kosten nicht.
Grundsätzlich ist dieses Speicher absurd teuer!
Für einen Hochvolt-Akku vom Marktführer BYD müssen nur noch rund 400€/kWh bezahlt werden.
Ein 10kWh Akku, mit Wechselrichter und Energiemanagesystem sollte also rund 5.000€ kosten, einmalig und ohne Abo.
Wucher. 21kWh von Huawei kosten deutlich weniger als hier 7. Ich weiß, das ist „nur“ der Speicher ohne drumrum, trotzdem völlig plemplem.
die Idee ist gut – die gleiche Idee gibt es ja schon für E-Autos
es scheitert wie immer an der Bürokratie, die es extrem verteuert und unmöglich macht.
der Gesetzgeber muss endlich Rahmenbedingungen schaffen dass es extrem einfach ist es umzusetzen, ohne Zertifizierung, ohne Elektro-Handwerker
Hinstellen, Einstecken fertig, wie bei den Balkonkraftwerken
Wenn man will findet man Wege, wenn man nicht will findet man Gründe.
Es hängt mir mittlerweile wirklich zum Hals raus: dieses ständige Jammern an der Überbürokratisierung – die es ja tatsächlich gibt, aber eben nicht für alles herhalten kann. Das ist sowas von uninformiert…
Sie können ja mal den Durchschnitts-Laien, der sich wahrscheinlich noch für einen kompetenten Handwerker hält, einen AC-Speicher mit 11 kW Maximalleistung und 3phasigem Energieflusssensor am (veralteten?) Hausnetz anschliessen lassen. Da ist halt nicht viel los mit „Hinstellen, Einstecken fertig…“. Und der Hinweis auf die Balkonkraftwerke ist passend, weil Sie daran gut sehen können, wie diese z.B. oftmals mechanisch unzureichend montiert werden…
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!
Nepper, Schlepper, Bauernfänger !
Toll, darauf hat die Welt gewartet! Oh Moment, Zendure bietet Stand heute AC-Speicher für die Steckdose für rund 2500 € an, mit praktisch dem selben strompreisgesteuerten Ansatz und ohne monatliche Abzocke, äh, Grundgebühr. Andere sind noch billiger, geht inzwischen runter bis 250 € / kWh für Plug and Play Systeme.
Typische AC-Speicher haben übrigens 20 % Verluste beim Ein- und Ausspeichern, wird ja gerne mal vergessen in den optimistischen Wirtschaftlichkeitsrechnungen.
Als billige Nachrüstspeicher für bestehende PV-Anlagen gut, aber Gewinne am Strommarkt einfahren, eher nicht, siehe Rechnungen der anderen Kommentatoren.